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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Gitterstäbe gesichert. Einige Unglückliche standen an die Stäbegelehnt, starrten heraus, andere lagen auf Pritschen oder wanderten, zum Teil mit Ketten an die Wand gefesselt, langsam hin und her. Immer zwei Schritte vor, zwei zurück, solange die Ketten reichten. Manche sprachen sie an. Andere weinten. Von weiter hinten hörte er hysterische Schreie.
    Theo senkte den Kopf und hastete Merlot nach. Er war froh, als sie um eine Ecke bogen und eine kleine Kammer betraten. Die Ausstattung bestand lediglich aus einem Bett mit einer fleckigen Decke und einem zweifellos verlausten Kopfkissen sowie einem roh gezimmerten Tisch mit zwei Stühlen. Auf dem Tisch stand ein schmutziges Glas und daneben ein leerer Krug.
    Merlot schob Theo einen der Stühle hin und nahm auf dem anderen Platz, sodass Mulligan sich auf das unappetitliche Bett setzen musste. Theo betrachtete den Wärter scheu und zugleich neugierig. Er wirkte so vernachlässigt wie seine Umgebung, hatte Bartstoppeln, ein aufgedunsenes Gesicht und tiefe Tränensäcke unter den Augen. Wie Theo von Merlot wusste, arbeitete dieser Mann seit fünfundzwanzig Jahren in Bedlam. Was musste das für ein Mensch sein, der so etwas fast ein halbes Menschenleben lang ertrug? War er so kalt? Gefühllos? Oder er war einfach nur im Laufe der Jahre abgestumpft und sich und anderen gegenüber gleichgültig geworden?
    Merlot nickte Theo aufmunternd zu.
    Theo griff in die Tasche und schob dem Wärter einen Schein hin. Mulligan griff hastig danach und starrte zugleich begehrlich auf die Flasche, die Merlot aus seiner Rocktasche zog. Merlot goss eine bräunliche Flüssigkeit in das leere Glas. Als Mulligan jedoch danach fasste, beugte sich Theo vor und schob es fort. „Zuerst erzählen Sie.“
    „Ein Schluck wird doch erlaubt sein. Was fällt‘n dir überhaupt ein, Bursche?“
    Merlot stieß den Mann mit der Spitze seines Spazierstocks an. „Der Whiskey ist dafür, dass Sie reden, mein Freund. Vorher reden und nachher saufen. So lautet das Geschäft.“ Er deutete mit dem Kopf auf den leeren Krug. „Und das Geld, das ich Ihnen gestern gab, war auch nicht dafür, dass Sie sich betrinken und jetzt nicht einmal mehr zu einem Mindestmaß an Höflichkeit und Respekt fähig sind.“ Theo sah mit Bewunderung, wie eingeschüchtert der Mann auf Merlot reagierte. Er war so stark. So selbstbewusst. Noch viel mehr als Charlie, die ihn in der Kindheit immer beschützt hatte.
    „Na schön.“ Mulligan schlug die Augen nieder und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. „Was genau woll‘n Se hören?“
    „Über den Tod von Horatio di Marantes. Und zwar alles. Und“, Merlot beugte sich vor, „ich werde jede Lüge, jede kleinste Abweichung sofort merken.“ Er lächelte kalt. „Ich kann Unwahrheit
riechen
.“
    Mulligan starrte Merlot in die kalten hellen Augen, dann nickte er. „Ja, also die Sache war dann so …“
    Die folgende Woche mit Veilbrook war besser als alles, was Charlie sich jemals erwünscht oder erträumt hätte. Da Veilbrook mit keinem Wort auf die Succuba zurückgekommen war, nahm sie an, dass er auf irgendeine magische Weise ausreichend auf seine Kosten gekommen war und keinen Grund sah, sich zu beschweren. Er hatte auch nichts mehr über das
Chez Haga
gesagt, nichts von Miete oder wöchentlicher Apanage, sondern hatte ihr einfach ein Bündel Geldscheine für etwaige Ausgaben in die Hand gedrückt – eine so hohe Summe, dass Charlie der Mund offen stehen geblieben war. Und er hatte seiner Dienerschaft gegenüber keinen Zweifel gelassen, dass Miss Charlotta Baker im Haus eine Stellung einnahm, die jener der Hausherrin entsprach. Es war ganz so, als wäre sie seine Geliebte und nicht eine gekaufte Bettgefährtin.
    Anfangs, in den ersten Tagen, hatte es Stunden gegeben, in denen er sich völlig von ihr zurückzuziehen schien, nur kurze, unfreundliche Antworten gab, oder sie mit einem so sinnenden, düsteren Ausdruck in den Augen beobachtete, dass sie sich bange fragte, was in ihm vorging. Aber je länger Charlie sich in seinem Haus aufhielt, desto mehr veränderte sich sein Benehmen ihr gegenüber. Der Spott, mit dem er sie davor verletzt hatte, die Arroganz, die plötzliche Kälte, die sich wieder mit Anzüglichkeit abgewechselt hatte, waren wachsender Zärtlichkeit und Zuneigung gewichen, die hinter jeder seiner Gesten fühlbar wurden.
    Er verbrachte gelegentlich einen Abend außer Haus, und der Gedanke, dass er vielleicht Schwarze Messen oder ähnliche Veranstaltungen

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