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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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aufsuchte, bedrückte sie. Und trotzdem schmiegte sie sich, wenn er in der Nacht oder den frühen Morgenstunden heimkam, sofort vertrauensvoll in seine Arme, sobald er in ihr Zimmer trat, sie aus dem Bett hob und in sein eigenes trug, um den Rest der Nacht mit ihr zu verbringen. Es gab Nächte, da brachte er sie nur in sein Bett, um sie an sich zu ziehen, sie zu streicheln, bis sie eingeschlafen war, sie sachte zu küssen, und am Morgen den Tag mit ausgesuchten Zärtlichkeiten zu beginnen. Und Charlie genoss es. Wäre sie nicht schon längst bis über beide Ohren in Veilbrook verliebt gewesen, so war jetzt – fand sie – ein sehr guter Zeitpunkt dafür.
    Es war an einem der Tage, an denen Veilbrook nach London fuhr, um dort Geschäften oder Tätigkeiten nachzugehen, über die Charlie nichts wusste - und auch nichts Genaues wissen wollte - als der Butler einen Besucherin die Bibliothek führte. Sie hatte von Veilbrook die Erlaubnis erhalten, jedes Buch, jede Schriftrolle, die ihr in die Hände fiel, zu studieren, und sie war immer wieder völlig verblüfft über die Schätze, die er angesammelt hatte. Es fanden sich unfassbar alte Kostbarkeiten darunter, die in Sprachen und Schriftzeichen abgefasst waren, von denen Charlie nicht einmal in Großmutters umfassenden Werken auch nur Erwähnungen gefunden hatte. Veilbrook schien sie alle zu kennen, verstand es sie zu lesen, und Charlie hielt sich gerne mit ihm gemeinsam in der Bibliothek auf, an ihn geschmiegt, an seinem Rücken, an seiner Schulter lehnend oder - noch besser - auf seinem Schoß sitzend, während er ihr diese Schriften erklärte und daraus vorlas.
    Als sie in dem angekündigten Besucher Theo erkannte, sprang sie auf, zutiefst erfreut, und zugleich von heftigen Schuldgefühlen gepackt. Sie war so sehr in ihre wachsende Liebe zu Cyrill, diese neue, faszinierende und beglückende Intimität mit einem anderen Menschen verstrickt gewesen, dass sie sich wesentlich weniger als sonst um ihren Bruder gesorgt hatte. Das war ihr bisher noch nie passiert; seit dem Tod ihrer Eltern hatte sie sich für Theo verantwortlich gefühlt. Sie hatte zwar unter anderem Cyrills umfangreiche Bibliothek auch dazu benutzt, über Vampire und vampirähnliche Wesen nachzuforschen, aber ihre Gefühle hatten sich geändert. Es bohrte und nagte nicht ständig mehr in ihr, sie zerbrach sich nicht mehr fast jede wache Minute den Kopf, wie sie Theo aus dieser nach Blut dürstenden Gemeinschaft befreien konnte.
    Theo machte ein sehr besorgtes Gesicht, sah sich erst argwöhnisch um, dann eilte er mit langen Schritten auf sie zu. Charlie warf sich schuldbewusst in seine Arme, und er drückte sie an sich, ehe er sie ein bisschen von sich schob, um sie misstrauisch von oben bis unten zu betrachten. Er schien mit der Musterung zufrieden zu sein, denn sein „Dem Himmel sei Dank, dass es dir gut geht!“, klang wie ein Stoßgebet.
    Charlie lachte, legte die Hände um sein Gesicht und küsste ihn auf beide Wangen. „Es ist seltsam, einen Vampir derartige Worte sprechen zu hören. Früher hätte ich gedacht, dass ihr schon allein beim Nennen des Himmels verbrennen müsstet.“
    „Mal den Teufel nicht an die Wand“, rief Theo erschrocken aus. „Und jetzt komm.“ Er befreite sich aus ihrem Griff und sah sich hektisch um. „Du musst fort.“
    Charlie sah ihn verblüfft an. „Wieso? Wohin denn?“
    „Ich bin gekommen, um dich zu holen. Als ich von Tante Haga hörte, dass du hier bist, bin ich sehr erschrocken.“
    „Aber du wusstest doch, dass ich mit Veilbrook gefahren bin. Komm, setze dich. Erzähl mir, wie es dir geht.“ Sie wollte ihn zu einem Stuhl hinschieben,hielt jedoch inne, als sie seinen gequälten Gesichtsausdruck sah. „Was ist denn, Theo? Ist etwas geschehen?“ Sie fasste ihn besorgt am Arm. Hatte er Angst? War er in Schwierigkeiten? Die Schuldgefühle, die Sorge waren mit einem Schlag wieder da.
    Theo ergriff ihre Hand und presste sie. „Charlie, wir haben herausgefunden, dass Veilbrook derjenige war, der dafür gesorgt hat, dass ich aus der Wohnung verschwinden musste.“
    „Weshalb sollte er so etwas tun?“, fragte sie leise. Cyrills Drohungen und sein Verbot, Theo wiederzusehen, fielen ihr wieder ein.
    „Weil er dich wollte. Er hat mich sogar am nächsten Tag, nachdem er mich gerettet hat, aufgesucht und mir gedroht, sollte ich mich nicht von dir fernhalten. Als ob ich mich davon abhalten lassen würde, meine Schwester zu beschützen“, setzte Theo mürrisch

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