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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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aber dieses Mal hatte er nichts.
    Charlie war am Vorabend zwar alleine in Cyrills Bett eingeschlafen, aber als sie in der Nacht aufwachte, hatte er neben ihr gelegen und sie, kaum dass sie sich rührte, an sich gezogen, sie geküsst, gestreichelt, bis sie wieder eingeschlummert war.
    Als jedoch helles Sonnenlicht durch die Spalten im Vorhang funkelte, war sie wieder allein. Enttäuscht stand sie auf, wickelte sich in ein Laken und huschte in ihr Zimmer. Masterson hatte ihr wie an jedem Morgen ein Tablett mit ihrem Frühstück hingestellt, sie nahm jedoch nur einige Bissen, trank eine Tasse Tee, während sie sich ankleidete, und lief dann auf derSuche nach Cyrill in die Halle. Dort traf sie auf den Butler, der ihr höflich Veilbrooks Bitte übermittelte, sie möge in sein Arbeitszimmer kommen.
    Veilbrook stand mit dem Gesicht zum Fenster und sah sie nicht an, als sie erwartungsvoll und voller Vorfreude eintrat. Er winkte lediglich mit der Hand Richtung Schreibtisch. „Dort liegt dein Geld. Nimm es dir und geh. Die Kutsche wartet, um dich heimzubringen.“
    Charlie sah, ohne zu begreifen, auf seinen abweisenden Rücken. Nichts, was an dem Tag davor geschehen war, hatte sie darauf vorbereitet. Das gemeinsame, intime Bad, seine Arme um sie, als er sie in der Nacht gehalten hatte, seine Zärtlichkeit, seine Küsse, die sie im Halbschlaf gespürt hatte, die zarten Berührungen, das alles hatte in ihr den Glauben erweckt, er würde doch mehr in ihr sehen als nur ein Geschäft, eine Ware, die er benützen wollte, um sie danach wieder abzugeben. Sie brauchte einige Minuten, um überhaupt einen Ton herauszubekommen.
    „S… Sie schicken mich fort?“
    Sein „Ja“ klang sehr unfreundlich und kalt.
    „Und warum?“ Sie schüttelte fassungslos den Kopf. Sie suchte nach einem Argument. „Wir hatten doch ein Abkommen für zwei Wochen!“
    „Es reicht.“
    „Aber …“ War sie ihm mit einem Mal nicht mehr gut genug? Er hatte sich ihretwegen in Gefahr gebracht, sich in Unkosten gestürzt, und jetzt schickte er sie fort, ohne sie auch nur ein einziges Mal richtig besessen zu haben? „Was ist denn geschehen? Habe ich etwas falsch gemacht?“
    Er drehte sich immer noch nicht nach ihr um, aber seine Antwort kam schnell und seine Stimme klang heiser. „Wenn du vernünftig bist, stellst du keine weiteren Fragen mehr, sondern verschwindest. Und zwar auf der Stelle.“
    Die Tür zum Arbeitszimmer öffnete sich. Veilbrooks Diener Samuel stand darin und sah sie drängend an. Wenn sie sich nicht täuschte, winkte er ihr sogar unauffällig, endlich durch diese Tür zu gehen und das Haus zu verlassen. Sie drehte sich entschieden von ihm weg und starrte auf Veilbrooks Rücken.
    „Was ist? Worauf wartest du noch? Verschwinde endlich.“ Cyrill war weniger auf Charlotta als viel mehr auf sich selbst wütend, und dass er ihr nicht kühl den Abschied geben konnte, brachte ihn noch mehr auf. Er hatte zu lange gewartet, er hatte sie viel zu nahe an sich herankommen lassen. So nahe, dass es bereits verflucht schmerzte, sie zu verlieren. Wenn er jetzt auch nur einen einzigen Blick auf sie warf, konnte er nicht mehr auf sie verzichten.
    Sobald sie außer Haus war, konnte er damit anfangen, über sie hinwegzukommen. Vielleicht sollte er verreisen? Nach Paris? Dort hatte er immer diebezauberndsten Geliebten gefunden. Oder nach Griechenland und schließlich weiter nach Osten, in seine alte Heimat? Dort war er auch nicht mit diesen wachsenden Animositäten dieser übersinnlichen Gemeinde und mit Arsakes‘ Machthunger konfrontiert. Er machte ihm einfach kampflos Platz. Weshalb auch nicht?
    „Ich bin also frei? Der Vertrag gilt nicht mehr?“
    Sie war immer noch da. Ihre Stimme durchdrang seine Gedanken. Sie tat weh. Nicht in den Ohren, dazu war sie zu weich, zu angenehm. Sie schmerzte mitten in seinem Körper. Und er hatte jetzt genug davon. Langsam drehte er sich zu ihr um. Wenn sie nicht freiwillig ging, dann eben mit Gewalt. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Samuel ihr verzweifelt winkte, aber sie hatte keinen Blick für dessen Warnung, es bei seinem Herrn nicht auf die Spitze zu treiben. „Bist du schwerhörig?“, fragte er sanft. „Oder einfach nur dumm?“
    Sie lächelte ironisch, während sich in ihm die Gewitterwolken zusammenbrauten. „Schwerhörig bestimmt nicht. Im Gegenteil, ich höre sogar besonders gut. Und dumm …?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Und wenn ich das wäre? Es hat Sie ja bisher auch nicht gestört, nicht wahr?

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