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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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verschwunden war und sie begriffen hatte, dass er zum Vampir geworden war, hatte sie gewusst, was sie wollte, und dass sie nicht eher aufgeben würde, bevor sie nicht eine Lösung gefunden hätte. Sie war fest entschlossen gewesen, ihn zumindest nach Hause und in Sicherheit zu bringen, wo Großmutter sich um ihn kümmern konnte.
    Sie hatte sogar ihr Entsetzen überwunden, als Theo ihr von ihrem Vater berichtet hatte, aber Cyrills Geständnis, die angebliche Schuld ausgerechnet des Mannes, den sie geliebt und damit vertraut hatte wie nie jemandem anderen zuvor, ließ sie jetzt beinahe zusammenbrechen. Sie hatte sich so sicher bei ihm gefühlt, so beschützt. Es war, als hätte er den innersten Teil ihres Wesens berührt, als wäre ein Einklang zwischen ihnen gewesen, derjedes Misstrauen völlig ausschloss. Aber nun fühlte sie sich wie eine Verräterin an ihren toten Eltern.
    „An deiner Stelle würde ich mich jetzt einmal ausruhen“, sagte Haga beschwichtigend. „Du kannst dich hier auf meinen Diwan legen, in meinem Zimmer stört dich niemand. Ich werde den Mädchen sagen, dass sie dich nicht belästigen sollen. Und während du dich ausruhst, werde ich einen Brief an Mutter schreiben und sie bitten, zu kommen.“ Sie verzog das Gesicht und Charlie, die wusste, wie gerne Tante Haga Agatha Baker auswich, erahnte die Größe dieses Opfers. „Frederick ist im Moment nicht da, aber sobald er kommt, werde ich ihn bitten, nach Theo zu suchen. Er soll mit ihm reden, sich noch einmal alles anhören und dann nach Bedlam fahren, um auch diesen … diesen …“
    „Mulligan.“
    „Ja, genau, diesen Mulligan zu sprechen. Du weißt, ich mag deinen Bruder, aber ich habe ihn nie für den Klügsten gehalten, und jetzt noch weniger als früher. Wer weiß, was er verstanden hat. Und wer weiß, wie groß der Einfluss dieses Merlot ist.“
    „Meinst du, man versucht, Theo gegen Cyrill aufzubringen?“
    „Das wäre durchaus möglich. Die Animositäten zwischen den einzelnen Vampirgruppen werden immer ausgeprägter und zudem noch von einer bestimmten Seite geschürt. Ich habe zwar noch nicht herausgefunden, wer dahinter steckt, aber bei dem, was man so an Gerüchten hört, bin ich auch gar nicht sicher, ob ich das überhaupt jemals wissen will. Manchmal denke ich, es wäre besser, London zu verlassen und auf den Kontinent zu ziehen. Ich verstehe wirklich nicht, weshalb jemandem einfallen kann, ausgerechnet Fuß in einem Land fassen zu wollen, in dem sich seit Königin Viktorias Krönung die Puritaner vermehren wie die Kaninchen.“ Haga drückte ihrer Nichte einen Kuss auf die Stirn und erhob sich. „Und jetzt schlafe ein wenig, mein Liebling, du siehst ganz erschöpft aus. Ich schreibe den Brief an Mutter, und dann komme ich wieder zu dir.“
    Charlies Glieder waren tatsächlich schwer wie Blei. Obwohl sie unruhig war, es in allen Gliedmaßen vor Nervosität kribbelte, nahm sie Tante Hagas Rat an und legte sich auf den Diwan. Im Moment konnte sie nicht viel tun, außer abzuwarten, was Großmutter sagte, und auch selbst mit diesem Mulligan zu sprechen, sobald sie den ersten Schock überwunden hatte und sich wieder stärker, weniger verletzlich fühlte. Wenn Frederick nach Bedlam fuhr, würde sie sich ihm anschließen. Der Gedanke brachte sie etwas zur Ruhe, aber sie hatte kaum die Augen geschlossen, als sich die Tür öffnete und Sebastian eintrat.
    „Geht es dir besser?“, fragte er besorgt.
    Charlie mühte sich um ein Lächeln. „Ist Frederick schon zurück?“
    „Nein, aber es gab da …“ Er zögerte und machte ein zweifelndes Gesicht.
    Charlie setzte sich auf. „Ist etwas geschehen?“
    „Nicht direkt geschehen“, Sebastian war es sichtlich unangenehm, dass er überhaupt damit angefangen hatte. „Die Sache ist die, dass Frederick versucht, Theo zu finden. Aber er sucht am falschen Ort. Vorhin kam ein Freund von mir vorbei, der Theo auf dem Weg zur Halle der Schwarzen Messen gesehen hat. Mein Freund sagte auch, dass er sich dort lieber nicht mehr blicken lassen sollte. Theo scheint in der Tinte zu sitzen. Aber mach dir keine Sorgen …“
    Charlie war schon aufgesprungen. „Ich muss dorthin!“ Sie lief zur Tür.
    Sebastian hielt sie zurück. „Nein, unmöglich! Madame Haga würde mir nie verzeihen, wenn ich dich gehen ließe. Das ist viel zu gefährlich!“
    „Ich kann besser auf mich aufpassen, als ihr alle glaubt“, sagte Charlie entschlossen. „Falls du Sorge haben solltest, dass du mich begleiten musst –

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