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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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keine Angst, ich gehe allein. Aber, bitte, hole mir eine Kutsche.“
    „Ich muss aber Lady Haga …“
    „Nein.“ Tante Haga würde sie niemals ohne Diskussion gehen lassen, und falls Theo sich ernsthaft in Schwierigkeiten befand, war jede Verzögerung gefährlich. Hoffentlich hatte Veilbrook nichts damit zu tun, er war so zornig gewesen, als er fortgegangen war.
    Sebastian fasste nach ihr. „Charlotta …“
    „Sebastian, hör auf. Lass mich los! Wenn du mir keine Kutsche rufst, tu ich das selbst.“ Sie befreite sich aus seinem Griff und lief auch schon die Treppe hinunter.
    Cyrill war äußerst schlechter Laune, als er sein Haus betrat. Dieser Narr von einem Wärter hatte sogar mehrmals geplaudert. Erst mit Merlot, dann mit Theo und am Ende mit jemandem, bei dessen Erwähnung Cyrill das Blut in den Adern gefroren war. Arsakes wusste jetzt, wer Charlottas Vater war, und war damit vermutlich auch auf ihrer Fährte. Wenn er noch eine Spur von Verstand hatte, wagte er es nicht, Cyrills Haus zu betreten, und ihm – und vor allem Charlotta - auch nur nahe zu kommen, aber wenn er regelmäßig menschliches Blut trank, konnte er sich stark genug wähnen, den Kampf zu riskieren.
    Als Cyrill schließlich von Masterson den stotternd hervorgebrachten Bescheid erhielt, dass Charlotta verschwunden war, verschlug es ihm sekundenlang den Atem.
    „Sie ist euch schon einmal entwischt“, quetschte er zwischen den Zähnen hervor. „Kann das wirklich sein, dass ihr die Hirnlosigkeit hattet, sie noch einmal entkommen zu lassen?“
    Masterson wand sich. „Sie muss einen Trick angewendet haben …“
    „Einen Succuba-Trick? Du meinst, ihr werdet nicht mit einer Su…“ Er unterbrach sich und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Charlotta war keine Succuba, diesem Irrtum war er lange genug anheimgefallen. Wenn sie Horatios Tochter war, dann verfügte sie möglicherweise über Kräfte, die normale Hexenmacht weit übertrafen. Sie hatte niemals etwas davon gezeigt. Außer vielleicht … er erinnerte sich an den Abend in den Slums. Die dunkle Straße, Charlottas helle, fast strahlende Erscheinung. Ihr Leuchten, als er sie das erste Mal besessen hatte …
    Er schloss die Augen. Am liebsten wäre er mit dem Kopf gegen eine Wand gerannt. Wie hatte er nur so blind, so einfältig sein können! Charlotta hatte sich als Horatios Tochter und Meganas Enkelin entpuppt. Jetzt wurde ihm so manches klar, was ihr Benehmen und ihr Auftreten betraf.
    Und er begriff auch, dass sich ihr Verhältnis geändert hatte. Welche Konsequenzen das wirklich hatte, musste er noch überlegen. Es war eines, sich eine kleine Hexe ins Haus zu holen, um sie dann als Geliebte zu verwöhnen, und etwas völlig anderes, sich Horatios Tochter als Mätresse zu halten. Aber dieses Problem war jetzt zweitrangig. Zuerst musste er sie finden.
    „War jemand hier? Habt ihr eine Kutsche gesehen?“
    Masterson hatte noch nie Angst vor seinem Herrn haben müssen, aber jetzt machte er den Eindruck, als würde er am liebsten flüchten. Er hatte auch allen Grund dazu, denn Cyrill hätte ihn am liebsten am Kragen gepackt und durchgeschüttelt. Und vielleicht hätte er es auch getan, wäre nicht in diesem Moment die Tür aufgestoßen worden. In ihrem Rahmen erschien ein großer, mit schwarzen Federn geschmückter Hut, ein dunkelroter Mantel, der seiner Trägerin die Ausmaße einer Walküre verlieh, und ein unvermeidlicher Stock.
    Cyrill hatte sich gereizt umgewandt. Als er jedoch die Frau erkannte, die so energisch eintrat, verzog er den Mund zu einem gequälten Lächeln. „Agatha Baker.“ Das hatte noch gefehlt.
    „Jawohl ich!“, sagte die imposante Gestalt, während sie mit dem Stock hart auf den Boden aufstieß. „Wir haben einiges zu besprechen, Cyrill Veilbrook!“
    Cyrill verzog den Mund. „Aber mach es bitte kurz, ich muss nämlich fort, um nach deiner entlaufenen Enkelin zu suchen.“
    Agatha schien wenig beeindruckt. „Charlotta ist ausgerissen? Das wäre nicht das erste Mal. Mir ist sie als Kind mindestens einmal wöchentlich entwischt, um in der Gegend herumzustreunen und Löcher in die Luft zu gucken. Aber keine Sorge, sie ist noch nie verloren gegangen.“ Ohne Cyrill weiter zu beachten, winkte die imposante Gestalt dem herbeieilenden Masterson. „Hier, mein Mantel.“ Der Butler nahm ihr den voluminösenMantel ab, eine Art Pelerine, die aus mehreren Schichten bestand, und zurück blieb statt der Walküre eine sehr zarte, fast zerbrechlich wirkende Dame.

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