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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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mir, dass sie einfach weg ist? Und das alles nach einer ziemlich konfusen Story? Sehen Sie zu, dass Helen schnellstens wieder auftaucht.“
    „Die Polizei tut schon alles, was in ihrer Macht steht“, versuchte Harding den aufgeregten Chefredakteur zu besänftigen.
    „Und Sie? Was tun Sie hier an meinem Bett? Gehen Sie, und suchen Sie Helen, aber los!“
    „Ich wusste gar nicht, dass Ihnen so viel an der Frau liegt, so wie Sie sie normalerweise behandeln“, bemerkte Harding trocken.
    „Helen ist eine phantastische Frau und eine gute Journalistin, ich möchte sie ganz einfach nicht verlieren.“
    Diese Aussage musste Harding so akzeptieren. Und so fuhr er nachdenklich nach Hause. Ihm fiel auf, dass sein Butler nicht wie gewohnt zur Stelle war, doch dann fiel ihm ein, dass dieser um einen freien Tag gebeten hatte.
    Harding ging in die Bibliothek, nahm sich einen Whisky und setzte sich nachdenklich vor das Schachbrett, an dem er zuletzt mit Helen gespielt hatte. Seine Gedanken schweiften ab, während er sich die letzten Züge vergegenwärtigte. Wo mochte Helen sein?
     
    *
     
    Butler Jenkins war ein stets korrekter, zurückhaltender Mann, der seine Gefühle praktisch nie zeigte. Doch auch er machte sich ernsthafte Sorgen um die sympathische Frau, die er so mochte. Deshalb hatte er beschlossen, auf eigene Faust nach ihr oder einer Spur von ihr zu suchen. Sein Dienstherr wäre damit aber sicher nicht einverstanden, dessen war er sicher. Zumindest hätte Harding daran beteiligt sein wollen. Aber so wollte Jenkins das Ganze auf eigene Faust starten. Weil der Butler jedoch auch ein vorsichtiger Mann war, sicherte er sich ab, indem er in seinem Zimmer eine Nachricht hinterließ, wohin er aufgebrochen war. Schließlich konnte man nie wissen, was passieren würde.
    Jenkins kannte das Haus, in dem der Kongress stattgefunden hatte. Es hatte früher einmal dem Earl of Graveston gehört, und ein Freund vom ihm war dort Butler gewesen. Mittlerweile war der Besitzer jedoch eine Immobiliengesellschaft, die das Haus für Veranstaltungen vermietete. Zwischen diesen Veranstaltungen stand es meist leer. Als kluger und vorausschauender Mann hatte Jenkins einen Satz Dietriche mitgenommen, aber er hätte sich strengstens dagegen verwahrt, das Ganze als Einbruch zu bezeichnen. Er suchte ganz einfach nach Spuren, nach einem Hinweis, wo Helen Jefferson geblieben sein konnte.
    Um so wenig wie möglich aufzufallen, benutzte der Butler ganz dreist die Vordertür, und da er mit dem Dietrich sehr geschickt war, schien es für einen harmlosen Betrachter so, als hätte er einen Schlüssel. Niemandem wäre es aufgefallen, dass Jenkins dort nicht hingehörte.
    Wenig später betrat er die große Eingangshalle. Das Haus schien peinlich sauber aufgeräumt, doch ein seltsam muffiger Geruch lag in der Luft. Jenkins ging ins oberste Stockwerk, und begann von dort aus rasch und gründlich sämtliche Räume zu durchsuchen. Aber es gab nicht einmal Hinweise darauf, dass vor kurzem jemand hier gewesen war. Alles war ordentlich und sauber. Aber im Grunde hatte er es nicht anders erwartet. In diesem Stockwerk gab es ohnehin keine Geheimtüren oder versteckten Gänge. Jenkins kannte das Haus gut, er hatte seinerzeit für seinen Freund einige Zeit die Vertretung übernommen.
    Schließlich kam er hinunter in den ersten Stock. Die drei verborgenen Schränke schienen nicht entdeckt worden zu sein, jedenfalls gab es darauf keine Hinweise oder Spuren. Doch in einem der Zimmer lag halb verborgen vom Vorhang ein Fetzen Papier. Eine sinnlose Aneinanderreihung von Buchstaben war darauf geschrieben, und Jenkins steckte den Zettel erst einmal ein, er würde sich später damit befassen.
    Sein Blick blieb plötzlich an etwas hängen, ohne bewusst wahrzunehmen, um was es sich handelte. Er drehte sich um und schaute aufmerksam auf den Boden. Wirklich, da lag ein kleiner Kerzenstummel. Jemand musste ihn beim Aufräumen übersehen haben. Der Butler hob ihn auf und steckte ihn sorgfältig ein. Er würde bald wissen, was dem Kerzenwachs beigemischt worden war. Wenn es sich denn überhaupt um die Kerze handelte, der sein Dienstherr ausgesetzt gewesen war und die ihn, vermutlich auch Helen Jefferson, soweit gebracht hatte, dass sie nicht mehr Herr ihrer Sinne waren.
    Jenkins kontrollierte erfolglos auch das Erdgeschoss und ging dann in den Keller hinunter, das heißt, er wollte es. Doch da gab es plötzlich eine schwere Stahltür, die ihm den Weg versperrte. Und hier versagte auch

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