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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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das erklärt nicht, warum ich mitkommen sollte. Ich als außenstehende Reporterin werde daran sicher nichts ändern können.“
    „Ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, dass man Ihnen, um sich zu präsentieren, einiges zeigen würde. Einiges, was nicht unbedingt in der Öffentlichkeit bekannt ist. Ich möchte dieser Sache ganz einfach auf den Grund gehen. Vielleicht ist ja gar nichts daran an den Gerüchten. Dann hätte Jennys Krankheit doch eine andere Ursache. Aber nachdem ich gesehen habe, welche Mittel hier verwendet werden, hat sich mein Verdacht eher bestärkt.“
    „Ja, Sie sprachen vorhin von Rhodanquecksilber. Was ist das?“
    „Eine Art Salz, das bei der Verbrennung von Schwefelsäure, Quecksilber und anderen Zutaten entsteht. Es vereinigt in sich die giftige Wirkung der Blausäure und des Quecksilbers. Im Mittelalter war es sehr gebräuchlich, um andere Menschen zu töten, ohne Spuren zu hinterlassen. Man mischte es zum Beispiel in Kerzen.“
    Helen schüttelte sich unwillkürlich. „Sie bringen mich hier mit potentiellen Mördern zusammen, Professor, finden Sie das richtig?“
    Er lächelte maliziös. „Es gibt heute wahrhaft bessere Mittel, um Leute aus dem Weg zu räumen. Ich finde es eher bemerkenswert, dass hier noch mittelalterliche Methoden gepflegt werden.“
    „Bemerkenswert vielleicht. Aber nicht besonders vertrauenerweckend.“
    „Nun seien Sie doch nicht so empfindlich, Helen. Niemand bedroht Sie.“
    „Bis jetzt nicht“, stellte sie trocken fest. „Aber wer bin ich denn schon? Nur eine kleine Journalistin, im Zweifelsfalle entbehrlich.“
    Sir Thomas legte seine rechte Hand auf die von Helen. „Ich werde Sie auf jeden Fall beschützen“, versprach er großmütig.
    „Da bin ich aber beruhigt. Die Frage ist nur, ob ich mir einen Bodyguard wie Sie leisten kann.“
    „Seien Sie nicht so zynisch“, empfahl er lächelnd. „Wir bekommen Besuch, lächeln Sie.“
    Dalrina tänzelte auf die beiden zu. „Es ist bald Zeit für das Abendessen“, verkündete sie. „Kommen Sie bitte.“
     
    *
     
    Ein großzügiger Speisesaal breitete sich vor Helens erstaunten Augen aus, als Dalrina eine schwere hölzerne Flügeltür öffnete. Dieser Raum wirkte nicht mehr viktorianisch, sondern eher mittelalterlich. Sauber geputzte Ritterrüstungen standen auf Podesten an den Wänden, Fahnen schmückten die beiden Stirnseiten, und eine regelrechte Waffensammlung fand sich an der Längswand des Raumes. Von Schwertern über Morgenstern und Hellebarde bis zu Lanzen, Degen und wundervoll verzierten Schildern war wirklich alles vertreten. Die andere Längsseite nahm ein riesiger Kamin in Anspruch, in dem an einem Spieß ein Schwein und eine Ziege brutzelten. Das war nun mal eine echte Überraschung, der verlockende Duft breitete sich aus und erzeugte Appetit. Sechs schmale hohe Fenster, die mit schwerem samtenem Tuch verhüllt waren, deuteten an, dass es auch noch eine normale Welt draußen gab.
    Zwei lange Tafeln durchzogen den Raum, beide mit Stühlen dicht bestückt. Und hinter diesen Stühlen standen wartend Menschen. Erstaunt stellte Helen fest, dass es wohl annähernd hundertfünfzig bis zweihundert Personen sein mussten, die sich hier zusammengefunden hatten.
    Zwei Leute kamen auf Harding und Helen zu, ein Mann und eine Frau. Die Frau schien alt zu sein, doch die Falten in ihrem Gesicht fielen kaum auf, dafür jedoch die Augen. Sie strahlten intensiv grün unter dem fast schlohweißen Haar. Sie ging auf Sir Thomas zu und reichte ihm beide Hände.
    „Wie schön, dass Sie gekommen sind, Sir Thomas, ich freue mich, dass Sie ein wenig Interesse für die Hexengilde zeigen. Kommen Sie, Sie werden mein Tischherr sein.“ Harding lächelte mechanisch und folgte der Frau, nachdem er Helen vorgestellt hatte.
    „Das war Moira Winters, unsere Gildenmeisterin und Oberhexe“, erklärte Dalrina fast ehrfürchtig scheu und blickte der Frau verzückt hinterher. „Sie werden Sie nachher beim Zirkel noch einmal sehen.“
    „Ich bin Kyle O’Bannon“, sagte der Mann mit weicher Stimme und reichte Helen die Hand. „Meine Funktion kann ich Ihnen vielleicht so erklären, dass ich mit Moira zusammen den Vorstand bilde, oder wie immer Sie das nennen wollen.“
    Helen ergriff die Hand wie verzaubert. Diese samtene Stimme, zusammen mit der Ausstrahlung und dem intensiven Blick aus kühlen grauen Augen hatten eine merkwürdige Wirkung auf die Reporterin. Sie lauschte dem Klang seiner Worte nach, während sie ihm fast

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