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Hexenwahn

Hexenwahn

Titel: Hexenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schreiber interessiert. Es konnte ihn einfach nicht kaltlassen, daß ein Mann wie Gordon Schreiber in London herumlief.
    Jane warf Geldstücke ein und wählte Johns Nummer. Dort hob niemand ab. Sie gab aber nicht auf und versuchte es in seiner Privatwohnung.
    Auch dort ging niemand an den Apparat. Sinclair war unterwegs. Aber vielleicht war Suko zu Hause. Jane versuchte es bei ihm. Der Chinese gehörte inzwischen auch zum Yard. Es konnte sein, daß er schon zu Hause war. Shao meldete sich. Von ihr erfuhr Jane, daß beide Männer unterwegs waren.
    »Soll ich etwas bestellen?« fragte Shao.
    »Nein, laß nur, ich regle das später.«
    »Und wann kommst du mal wieder vorbei?« Jane lachte.
    »Vielleicht heute abend noch.«
    »Würde mich freuen.«
    »See you.« Die Detektivin hängte ein. Sie nahm die Tüten wieder hoch und drückte mit der Schulter die Zellentür auf. Einen Schritt machte sie, dann blieb sie wie angewurzelt stehen. Neben einem am Straßenrand parkenden Wagen stand Gordon Schreiber. Die Fahrertür stand offen, Jane konnte in den Jaguar hineinschauen und sah in das Gesicht einer Frau, aus deren Haarflut zwei kleine grüne Schlangen wuchsen…
    ***
    Es roch nach Desinfektionsmitteln, nach scharfen Essenzen, nach Salben und Arzneien. Und wenn es so riecht, dann kann es sich eigentlich nur um ein Krankenhaus handeln. Es war ein Krankenhaus, in das man mich geschafft hatte. Allerdings lag ich nicht auf dem Zimmer, sondern in der Ambulanz auf einer Trage und hatte eine Maske vor dem Gesicht. Man verpaßte mir gewissermaßen eine Sauerstoffdusche. Bis auf die Unterhose hatte man mich ausgezogen und auch schon behandelt. Was da so stank, befand sich als eine Schmiere auf meinem Körper. Das war Brandsalbe, grünlich schimmernd und ziemlich glitschig.
    Neben der Trage stand eine Schwester, die bemerkte, daß ich die Augen geöffnet hatte, und lächelte. Ich deutete auf die Maske. Das Ding sollte weg. Ich hatte genug Sauerstoff bekommen. Die Schwester nickte und löste die Maske vom Unterteil meines Gesichts.
    »Das wurde auch Zeit«, sagte ich und hustete.
    »Wollen Sie wieder die Maske…«
    »Nein, es geht auch so.« Ich stemmte die Hände auf die Unterlage und setzte mich hin.
    Hundertprozentig fit fühlte ich mich zwar nicht, aber es ging mir besser.
    Und mit den Brandwunden sah es auch nicht so schlimm aus. Am meisten hatten die nicht bedeckten Körperstellen gelitten wie Hände und Gesicht, aber diese waren ja mit dem kühlenden Zeug eingerieben worden, so daß ich mich nicht zu beschweren brauchte.
    »Wie geht es denn dem Mädchen?« fragte ich.
    »Besser.«
    »Als mir?«
    »Nein, das Girl hat mehr abbekommen, auch einen seelischen Schock. Wir haben Miss Celia nicht in der Ambulanz liegenlassen können, sondern auf ein Zimmer gebracht.«
    »Und meine beiden Freunde?«
    »Sie meinen Mr. Conolly und den Chinesen?«
    »Genau.«
    »Werden gleich zurücksein. Mr. Conolly wollte für Sie neue Kleidung besorgen.«
    Das war auch nötig, denn in meine alten Klamotten konnte ich wirklich nicht einsteigen. Sie waren verkohlt.
    Man hatte mir die Uhr abgenommen, und ich erkundigte mich, wie spät es war. »Sechs Uhr morgens.«
    »Was?«
    »Ja, Sie waren so lange bewußtlos. Das war auch gut, denn Sie hatten eine kleine Rauchvergiftung.« Die Schwester, sie war etwa vierzig, drehte sich um und holte einen Spiegel. »Da, sehen Sie mal.«
    Ich schaute hinein und wurde noch blasser. »Bin - bin ich das wirklich?«
    »Sicher.«
    O Gott, ich sah vielleicht aus. Die vorderen Haare waren samt und sonders verkohlt. Eine Schönheit bin ich ja wirklich nie gewesen, aber jetzt hätte ich vor mir selbst Angst kriegen können. Hinzu kam die rote Gesichtshaut, auf die man die grünliche, geleeartige Salbe geschmiert hatte.
    »Na denn«, sagte ich und ließ den Spiegel sinken. »Frankenstein hätte seine Freude an mir gehabt.«
    Die Schwester lachte. »Sie haben wenigstens Humor, Sir. Das kann man nicht von allen Polizisten behaupten.«
    »Schlechte Erfahrung gemacht?«
    »Ich war zehn Jahre mit einem verheiratet. Jetzt sind wir geschieden.«
    »Na denn.«
    Suko kam. Als er mich auf dem Bett sitzen sah, da lächelte er. »Der Tote ist wieder wach.«
    »Und wie«, sagte ich.
    Mein Partner nahm neben mir Platz. Ich war natürlich gespannt auf seinen Bericht und fragte ihn.
    Suko gab mir in knappen Worten Auskunft. »Zum Glück ist es uns rechtzeitig gelungen, die Ambulanz zu alarmieren. Der Angeschossene wird durchkommen.«
    »Wie

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