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Hexenwahn

Hexenwahn

Titel: Hexenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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atmete pumpend. Wir hatten es geschafft.
    Irgendwie war es gegangen, und ich spürte jetzt meinen Magen, wie er langsam in die Höhe wanderte und auch meine Kehle erreichte. Dann mußte ich mich übergeben. Es ging einfach nicht anders.
    »Mister.« Schwach drang die Stimme an meine Ohren. »He, Mister, hören Sie mich?«
    Verdammt, sie sollte mich doch in Ruhe lassen. Ich bewegte trotzdem meine Arme, winkelte sie an und stützte meine Handflächen auf den Boden, was wiederum schmerzte, denn die Haut hatte einiges abbekommen. Mühsam hob ich den Kopf. »Danke«, sagte das Mädchen. »Ohne Sie wäre ich jetzt verbrannt. Ich weiß nicht…«
    »Vergessen Sie es!« keuchte ich und versuchte auf die Beine zu kommen. Hinsetzen konnte ich mich noch. Mehr aber auch nicht. Ein Schwindel erfaßte mich, alles drehte sich vor meinen Augen, und dann wußte ich nichts mehr. Vorbei…
    ***
    Die Privatdetektivin Jane Collins war das, was man so gern eine moderne junge Frau nannte. Sie stand auf ihren eigenen Füßen und verdiente gut, da sie im Laufe der Zeit zu einer begehrten Detektivin geworden war, die es sich erlauben konnte, auch mal einen Fall abzulehnen.
    In letzter Zeit hatte sie sogar mehrere Fälle abgelehnt.
    Scheidungssachen, die ihr zu schmutzig waren, denn was da oft ans Tageslicht gezogen wurde, konnte man mit ruhigem Gewissen als beschämend bezeichnen.
    Jane hatte ihre Prinzipien, und da sie davon nicht abging, ließ sie die Fälle sausen und machte drei Tage Urlaub. Aber nicht auf einer südlichen Insel oder in Spanien, sondern in London. Sie blieb in der Stadt, um das nachzuholen, wozu sie sonst kaum Zeit fand. Einen Bummel ohne Streß durch die Geschäfte, mal in Mayfair durch die Bond Street wandern, wieder bei Harrod's vorbeischauen und auch der Oxford Street mit ihren zahlreichen Boutiquen einen Besuch abstatten. Sie vergaß auch nicht die Portobello Road, wo es einen der größten Flohmärkte von London gibt.
    Die drei Tage waren wie im Flug vergangen. Als sie am Abend des dritten Tages aus der U-Bahn stieg und sich mit der Rolltreppe hochfahren ließ, war sie ziemlich geschafft. Der Stimmenwirrwarr um sie herum störte sie nicht. Sie nahm ihn nur entfernt wahr. Jane fühlte Blei in den Beinen und auch in den Armen, denn sie trug zwei Plastiktüten, die fast bis zum Rand mit Waren gefüllt waren.
    Den Wagen hatte sie in der Tiefgarage gelassen. London erkundete man besser zu Fuß oder mit der Tube, der Underground. Die Detektivin hatte noch keine rechte Lust, sich mit einem Taxi nach Hause fahren zu lassen, sie wollte noch einen Schluck Kaffee trinken.
    Die Leuchtreklame einer Cafeteria stach ihr ins Auge. Dort war genau der richtige Platz für sie. Ein paar Schritte brauchte sie nur zu laufen, um ihr Ziel zu erreichen.
    Glitzernder Lampenschein, viel Chrom, auch Mahagoni und schwarze Sessel. Die Theke war ziemlich groß und bildete einen Halbkreis. Dicht an dicht standen dort Gäste. Meist Männer und Frauen, die von der Arbeit kamen und rasch noch einen Schluck zur Brust nehmen wollten, bevor sie weiterfuhren. Hier am Sloane Square war schon einiges los. Diese Ecke galt als Umsteigeplatz für Touristen, und es war fast ein kleines Wunder, daß Jane in der Cafeteria einen freien Platz fand. Zudem noch am Fenster. Die Tüten stellte sie neben sich und zog auch ihre gefütterte, dreiviertellange Jacke aus. Außen Leder, innen Fell. Die Jacke wärmte. Jane hängte sie über die Rückenlehne, holte Zigaretten aus der schmalen Handtasche und entspannte sich, indem sie die Beine ausstreckte.
    Das sonst lange blonde Haar hatte sie hochgesteckt. Es gab ihr ein damenhafteres Aussehen. Sie trug einen schwarzen Cordrock, der an den Seiten Schlitze zeigte, und einen hellroten Pullover aus Kaschmir. Er lag locker auf der Haut und wärmte dennoch. Der zweite Stuhl an ihrem kleinen runden Tisch war nicht besetzt, er wurde jedoch weggeholt, denn man brauchte ihn drei Tische weiter, weil sich dort eine Clique getroffen hatte. Der Kellner kam. Es war ein kleiner Mann mit einem gewaltigen Schnauzbart. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Sein Gesichtsschnitt wies auf einen Inder hin. »Was wünschen Sie?«
    »Kaffee.«
    »Auch etwas zu essen?«
    Jane überlegte schnell. Eigentlich ja. Sie hatte seit dem Mittag nichts zu sich genommen. »Was haben Sie denn?«
    »Sie können mit zum Salatbüfett…«
    »Nein, danke, geben Sie mir einen gemischten Salat, wenn es klappt.«
    »Natürlich, Miss.« Der Kellner

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