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Hexenwahn

Hexenwahn

Titel: Hexenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lächelte. »Welch ein Dressing wünschen Sie?«
    »Egal, nur nichts Fettes.«
    »Joghurt wäre da gut.«
    »Auch das. Und vergessen Sie bitte nicht die Tasse Kaffee, die ist mir wichtig.«
    »Keine Sorge, Lady. Es wird alles zu Ihrer Zufriedenheit erledigt.« Der Kellner lächelte und verschwand. Jane schüttelte den Kopf. Daß der Mann in diesem Trubel noch so freundlich war und dabei auch auf die Wünsche der Gäste einging, konnte man wirklich als außergewöhnlich bezeichnen.
    Jane griff nach der Zigarettenschachtel und zündete sich ein Stäbchen an. Dann brachte der Kellner auch schon den Kaffee. Er schwappte in einer ovalen Tasse und war heiß.
    »Danke«, sagte die Detektivin, als der Mann die Tasse abstellte.
    »Der Salat ist schon auf dem Weg.«
    Jane nickte. »Lassen Sie sich ruhig ein wenig Zeit damit. Ich trinke erst den Kaffee.«
    »Wie Sie wünschen, Miss.«
    Nachdem der Ober verschwunden war, trank Jane. Der Kaffee war wirklich gut. Er rann die Kehle hinunter, wärmte den Magen und gab Jane das gute Gefühl der Entspannung. Sie schaute nach draußen und ließ den Rauch der Zigarette durch die Nasenlöcher strömen.
    Viel Betrieb. Er wurde auch nicht weniger, sondern schien sich noch zu verdichten. Diesen Eindruck jedenfalls hatte die blonde Detektivin.
    Zahlreiche Menschen hasteten an den Fenstern vorbei. Manche warfen einen Blick durch die Scheibe, andere gingen weiter. Ziemlich verbissen sahen sie aus, und sie schleppten Tüten oder Kartons, denn das Weihnachtsfest stand vor der Tür. Daran erinnerten auch die Auslagen der Schaufenster und die Leuchtreklamen. Künstliche Tannen, viel Licht, viel Werbung und Gefühlsduselei. Man zog den Käufern mit allen Tricks das Geld aus der Tasche. Trotz Flaute und Wirtschaftskrise wurde zu Weihnachten gekauft.
    Jane trank langsam. Es war interessant, den Menschen zuzusehen. Sie selbst konnte sich dabei herrlich entspannen und den Kaffee genießen, der wirklich stark war. Sie behielt die Tasse in der rechten Hand und schaute über den Rand durch die Scheibe nach draußen.
    Bis zum Boden reichte das Fenster. Zwar war es mit Gardinen versehen, doch die nahmen nur ein Drittel der Scheibenfläche ein. Dicht unter der Decke führte die Leiste her, wo sie begannen, Menschen über Menschen. Viele drängten in das Café, sahen sich nach freien Plätzen um, aber jetzt war nichts zu machen. Jane hatte wirklich noch einen der letzten erwischt.
    Auch von draußen warfen die Passanten Blicke in die Cafeteria. Kinder blieben stehen, streckten die Zunge aus oder hampelten sonstwie herum.
    Jane mußte lachen, als sie die Kleinen sah. Ein Junge hatte ihr es besonders angetan. Er schien um die zehn Jahre alt zu sein, trug einen wattierten, dunkelblauen Winteranzug und eine rote Pudelmütze auf dem Kopf. Es war ein kleiner Mischlingsjunge, strahlte Jane an und begann zu tanzen, als die Detektivin winkte.
    »Darf ich Ihnen jetzt den Salat servieren?« hörte Jane neben sich den Ober.
    »Natürlich, gern.«
    »Danke.«
    Der Junge tanzte noch immer. Jane hatte nur für ihn Augen, deshalb achtete sie nicht auf die Menschen, die um den Kleinen spazierten oder hasteten.
    Erst als sich jemand vor das Kind stellte, wurde die Detektivin aufmerksam. Sie wollte den Blick heben, doch da brachte der Kellner ihren Salat.
    »Das sieht ja gut aus«, lobte Jane und schaute sich die knackigen Salate an. Das Gericht war mit Hühnerfleisch schmackhafter gemacht worden.
    »Guten Appetit«, wünschte der Ober.
    »Danke sehr.« Jane begann zu essen. Erst jetzt blickte sie wieder auf die Scheibe.
    Der Junge war verschwunden. Aber der Mann stand dort noch. Wie eine Steinfigur. Groß, wuchtig - irgendwie drohend, denn dieses Gefühl hatte Jane, und über ihren Körper rann eine leichte Gänsehaut, als sie hochschaute.
    Schwarzer Mantel, dunkler Anzug, breite Schultern und ein Gesicht, das Jane Collins nie im Leben vergessen würde und auch nicht konnte. Vor Schreck rutschte ihr die Gabel aus der Hand und blieb neben dem Teller liegen.
    Der Mann da, das war kein anderer als Gordon Schreiber! Unwillkürlich stöhnte Jane auf. Böse Erinnerungen wurden bei ihr wach. Bei dem Fall der Seelenburg hätte sie fast ihr Leben verloren. Sie hatte danach ziemlich lange im Krankenhaus liegen müssen, verletzt durch mehrere Messerstiche, denn die Hexen, die Gordon Schreiber hörig waren, hatten keine Gnade gekannt. Daß er es war, daran gab es keinen Zweifel. Zudem war er John Sinclair damals mit einem Flugdrachen

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