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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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gesteuert, dem somatischen und dem vegetativen. Du blinzelst ganz automatisch, ohne hundertmal am Tag daran zu denken. Aber wenn deine Augen sich trocken anfühlen oder jucken, dann kannst du auch ganz bewusst blinzeln .« Er machte einen Schritt an meine linke Seite, drehte sich und war plötzlich links von mir.
    »Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei Teilen, dem sympathischen und dem parasympathischen. Das sympathische System reagiert, wenn du Angst hast. Es regelt die Stressreaktionen, bereitet deinen Körper auf Angriff oder Flucht vor, öffnet deine Lunge und lässt dein Herz schneller schlagen. Für die Erholung ist das parasympathische System zuständig. Nachdem der Sympathikus auf eine Stresssituation reagiert hat, kommt der Parasympathikus zum Zug und bewirkt, dass du müde und möglicherweise auch ruhig und entspannt wirst .«
    »Ich habe mich darauf eingestellt, dass ich nach unseren Übungen müde bin .« Ich ließ es bewusst anzüglich klingen.
    »Okay .« Er schluckte so heftig, dass ich es hörte. »Aber das wäre reine körperliche Müdigkeit. Ich spreche von unserem Nervensystem, nicht nur von den Muskeln. Du hast die Möglichkeit, diese Reaktionen zu kontrollieren – bis zu einem gewissen Grad .« Er machte eine Pause. »Wie zum Beispiel deine Atmung. Mit der richtigen Atmung kannst du die Reaktionen deines Nervensystems kontrollieren. Einfach tief ein- und ausatmen – «
    »So wie bei der Meditation. Da atme ich genauso, um mich zu reinigen. Langsam und tief einatmen .« Ich füllte meine Lungen, sodass die Rundungen unter meinem engen, nassen T-Shirt noch stärker betont wurden. »Und dann langsam wieder ausatmen .«
    »Ich glaube, ich schaue dir noch ein bisschen beim Üben zu .«
    Schweigend atmete ich für Johnny ein und aus.
    »Dann kannst du es ja schon. Jetzt musst du die Atmung nur noch anders einsetzen. Wenn dein sympathisches System dich ängstlich oder wütend macht, kannst du mit dieser Atmung deine Herzfrequenz senken. Du wirst ruhiger, deine Gedanken werden klarer. Und die anschließende Wirkung vom Parasympathikus wird geringer sein, weil du die Kontrolle nicht komplett an den Sympathikus verloren hast .«
    Mir kam der Gedanke, ob ein Vampirstigma nicht auf ähnliche Weise funktionierte wie das Nervensystem.
    Johnny beäugte den Riss an der Schulter seines T-Shirts. Ich nutzte die Gelegenheit, um einen verstohlenen Blick auf die Vorderseite seiner Jogginghose zu werfen. Entweder trug er extrem enge Unterwäsche, oder mein nasses T-Shirt hatte wirklich keinerlei Wirkung auf ihn.
    »Gestern im Kornfeld, als ich in Panik geriet, wurden meine Beine schwer. Wie soll ich das verhindern, wenn ich beim Rennen schnell atmen muss ?«
    »Du hast dich überschätzt, konntest deine Leistung nicht halten .« Als ich ihn fragend ansah, erklärte er: »Dein Puls war so hoch, dass dein Körper das Niveau nicht halten konnte. Dein Herz hat nicht mehr effektiv genug gearbeitet, und der Sauerstoff wurde nicht mehr dahin transportiert, wohin er sollte. Das passiert jedem, wenn auch in ganz unterschiedlichen Stadien. Wenn man einmal seine persönliche Leistungsgrenze überschritten hat, bricht man ein. Doch indem du dich im Training solchen Situationen stellst, kannst du lernen, besser darauf zu reagieren, deine Leistung zu verbessern und die Kontrolle über deine kognitive Steuerung zu behalten .« Er zog das zerrissene T-Shirt aus, warf es zur Seite, stellte sich in Positur und winkte mich heran. »Noch einmal .«
    Wir umkreisten uns. Mein Blick wanderte zu den keltischen Tribals auf seinen Oberarmen. Gleich über seinem Bauchnabel befand sich ein siebenzackiger Stern, ein Feenstern, und auf seinem Brustbein ein Kreis, von dem aus sich Flügel über seine Brustmuskeln breiteten. In dem Kreis waren ein fünfzackiger Stern, ein Pentagramm, und gleich darunter Schwanzfedern eintätowiert, passend zu den Flügeln. Die Tattoos waren wunderschön, aber nicht sie fesselten mich, sondern seine nackte Brust.
    Johnny machte ein paar schnelle Schritte auf mich zu. Ich wich zurück, Schlag folgte auf Schlag. Schnell duckte ich mich unter einem hindurch und schlug ein Rad zur anderen Seite der Garage. Dort packte ich einen Rechen und drehte ihn horizontal. Die Zinken waren aus leichtem Aluminium, doch durch den Luftwiderstand der breiten Fächerform unpraktisch. Ich zog den Griff schnell von links nach rechts, drehte ihn, zog ihn wieder nach links, deutete eine erneute Bewegung nach rechts an und schlug

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