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Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit

Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit

Titel: Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Zusammenhang bringt. Soweit ich weiß, interessiert sich bereits die Polizei für Sie.«
    »Für uns?« Ich konnte nicht anders, ich musste die Unverschämtheit, mit der Howard Erstaunen heuchelte, einfach bewundern. Beinahe hätte er es sogar geschafft, mich zu überzeugen.
    »Was denken Sie?«, antwortete Sean und nickte. »Drei Fremde, die sich so auffällig benehmen wie Sie … Durness ist ein Dorf, vergessen Sie das nicht. Dieses Kaff bildet sich nur ein, eine Stadt zu sein.«
    Howard schwieg einen Moment. »Vielleicht haben Sie Recht«, murmelte er schließlich. »Wir benehmen uns nicht gerade sehr unauffällig. Aber wir haben unsere Gründe, so zu handeln.«
    »Das mag sein«, antwortete Sean. »Aber Sie sollten trotzdem vorsichtiger sein.«
    Howard sah ihn abschätzend an. »Warum tun Sie das, Sean?«, fragte er plötzlich.
    Sean blinzelte. »Was?«
    »Uns helfen«, sagte Howard. »Sie haben Recht – ich müsste schon blind sein, wenn ich nicht selbst spüren sollte, dass man uns hier nicht gerade liebt. Aber Sie helfen uns.«
    »Das kommt Ihnen nur so vor«, behauptete Sean lächelnd. »Ich habe Ihnen nur ein paar Fragen beantwortet, das ist alles. Außerdem bin ich nicht aus Durness, wenn Ihnen diese Erklärung lieber ist. Ich bin erst seit ein paar Wochen hier und so, wie ich dieses Kaff bisher kennen gelernt habe, werde ich auch nicht sehr alt hier werden. Reicht Ihnen das als Antwort?«
    Das reichte nicht, weder Howard noch mir, aber Howard nickte trotzdem. »Ich … hatte einen bestimmten Grund, diese Frage zu stellen, Mister …«
    »Moore«, half Sean aus.
    »Mister Moore«, fuhr Howard fort. »Ich … das heißt, wir«, fügte er mit einem raschen, beinahe beschwörenden Blick in meine Richtung hinzu, »möchten Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Und welchen?«
    Wieder antwortete Howard nicht sofort, sondern starrte einen Moment lang an Sean vorbei ins Leere und spielte dabei nervös mit dem silbernen Griff seines Stockes. »Sie erwähnten vorhin, dass ein paar Einwohner der Stadt krank geworden seien.«
    Sean nickte. »Sicher. Die Tochter meiner Wirtin hat es auch erwischt.« Sein Gesicht umwölkte sich. »Armes Ding. Sie ist nicht mal sechzehn.«
    »Und niemand hier weiß, was sie hat?«
    »Der Arzt hier ist ein alter Tattergreis, der nicht mal eine Hämorrhoide von Windpocken unterscheiden kann«, antwortete Sean abwertend. »Sie hat Fieber und phantasiert, das ist alles, was ich weiß.«
    »Könnten Sie … uns zu ihr bringen, Mister Moore?«, fragte Howard plötzlich. Ich fuhr überrascht hoch, aber er ignorierte meinen fragenden Blick und sah Sean weiter fest an.
    Sean überlegte einen Moment, dann nickte er. »Warum nicht? Miss Winden ist völlig verzweifelt. Sie würde sogar einen Medizinmann rufen, wenn Sie glaubte, dass es hilft.«
    »Dann lassen Sie uns gehen«, sagte Howard.
    »Jetzt? Und Ihr Essen?«
    »Den Fisch holen wir nach«, sagte Howard und stand bereits auf. »Kommen Sie, Sean.«
     
    »Hör auf damit«, sagte Gordon. »Ich bitte dich.«
    Tremayn sah kurz von seiner Beschäftigung auf, runzelte die Stirn, um anzudeuten, wie lästig ihm die Unterbrechung war, und senkte den Blick dann wieder auf die vergilbten Seiten des großformatigen Buches, das aufgeschlagen vor ihm auf dem Tisch lag. »Warum?«, fragte er.
    »Es … ist nicht gut«, antwortete Gordon. »Dieses Ding macht mir Angst.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf das Buch und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Es war kalt in der kleinen Dachkammer; obwohl draußen – zumindest jetzt, nach Sonnenuntergang – bereits winterliche Temperaturen herrschten, war das Feuer in dem kleinen Kanonenofen in einer Ecke bereits seit zwei Tagen erloschen; die gleiche Zeitspanne, die vergangen war, seit die beiden jungen Männer von ihrem Ausflug in den Wald zurückgekehrt waren. Gordon selbst war am nächsten Morgen wieder in die kleine Schmiede unten am Hafen gegangen, in der er arbeitete, aber Tremayn hatte die Zeit beinahe ununterbrochen hier oben verbracht. Er aß nicht und schlief nur noch, wenn er vor Müdigkeit einfach zusammenbrach. Sein Gesicht war kalkweiß geworden und seine Augen waren rot und entzündet. Ein fiebriger Glanz lag auf seiner Haut.
    »Nicht gut?«, sagte er, Gordons Worte nachäffend, in einer Betonung, die deutlich machte, was er davon hielt. Er blätterte um, sah auf und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. »Und was soll daran nicht gut sein, bitte?«, erkundigte er sich. »Es ist

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