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Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Titel: Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gleiche, bizarr verzerrte Teufelsfratze, in die ich schon einmal geblickt hatte – aber es war ein Gesicht, das ich kannte! Ich hatte dieses Gesicht schon einmal gesehen! Diesen Ausdruck von Grausamkeit und Härte, die unstillbare Gier in ihren Augen, die nur durch den Anblick von Tod und Leid gestillt werden konnte … Es war mehr als ein Jahr her, und ich war bis zu diesem Augenblick der Meinung gewesen, sie endgültig besiegt und vertrieben zu haben. Es war das Gesicht der Hexe, die von Priscylla Besitz ergriffen hatte …
    »Lyssa!«
    Ein dünnes, grausam-überhebliches Lächeln verzerrte den Mund der Hexe. Ihre Augen blitzten spöttisch. »Ich fühle mich geehrt, Robert«, sagte sie höhnisch. »Ich hätte nicht gedacht, dass du mich wiedererkennst.«
    Ich schrie auf und wollte mich auf die Hexe stürzen, aber Shannon riss mich mit einer harten Bewegung zurück, schlug mir den Degen aus der Hand und gab mir einen Stoß vor die Brust, der mich haltlos gegen die Wand taumeln ließ. Dann – noch ehe ich irgendwie reagieren konnte – fuhr er wieder herum, trat der Hexe entgegen und blieb einen halben Meter vor ihr stehen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    »Du!«, flüsterte er mit bebender Stimme. »Ich … ich wollte es nicht glauben. Ich habe mich geweigert, es zu glauben, selbst als ich den Seelenfresser erkannt habe. Du!« Das letzte Wort klang wie ein Schrei. Ein verzweifelter Schrei.
    Lyssa nickte. Ihr Blick war kalt, aber in das spöttische Glitzern ihrer Augen hatte sich eine ganz leise Spur von Unsicherheit geschlichen. »Was mischst du dich ein, Shannon? Wir dienen dem gleichen Herrn, vergiss das nicht. Du hattest von Necron den Auftrag, Andaras Sohn zu töten.«
    »Warum?«, flüsterte Shannon.
    »Warum?« Lyssa lachte meckernd. »Warum was, Shannon? Andara hat -«
    »Du weißt, was ich meine, Lyssa«, unterbrach Shannon sie mit bebender Stimme. »Der … der Seelenfresser. Die Menschen hier mögen glauben, was du ihnen erzählt hast, aber du und ich wissen, dass nicht einmal Andara die Macht hat, dieses Ungeheuer heraufzubeschwören. Du bist von allen die Einzige, die ihn beherrschen kann. Du hast ihn hierher gerufen und du warst es, die die Männer von Innsmouth in seinen Bann brachte. Warum, Lyssa?«
    Lyssas Blick wurde hart. »Als Strafe«, sagte sie. »Andara floh hierher, nachdem er unsere Sache verraten und so vielen von uns den Tod gebracht hat. Hast du das vergessen?«
    »Nein«, keuchte Shannon. »Aber warum Innsmouth? Warum das Leben so vieler Unschuldiger?«
    »Niemand ist unschuldig«, erklärte Lyssa ungeduldig. »Sie haben ihn versteckt und sich damit auf seine Seite gestellt, gegen uns. Sie wurden bestraft. So einfach ist das.«
    »So einfach?«, keuchte Shannon. »Du … du sprichst über unendliches Leid, das ihr über Generationen gebracht habt, und -«
    »Du wirst sentimental, Shannon«, unterbrach ihn Lyssa kalt. »Ich habe immer gesagt, dass du zu weich bist. Niemand ist unschuldig, der sich gegen uns stellt. Sie haben dem Hexer Unterschlupf gewährt, und sie zahlen den Preis dafür.« Ihre Augen wurden schmal. »Ihr Schicksal sollte dir eine Warnung sein, Shannon. Auch du hast versagt. Du solltest Cravens Sohn töten – stattdessen hilfst du ihm. Sieh dich um und denke darüber nach, was mit denen geschieht, die sich unserem Willen nicht beugen, ehe du endgültig die Seiten wechselst.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich das nicht schon getan habe«, murmelte Shannon.
    Lyssa starrte ihn an. »Du … verrätst uns?«, fragte sie lauernd.
    Shannon schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Verraten kann man nur eine Sache, zu der man einmal gehört hat, Lyssa. Und das, was ich hier gesehen habe, ist nicht meine Seite. Sie war es niemals.«
    »Du hast einen Eid geschworen«, sagte Lyssa.
    »Ja. Ich habe geschworen, unserem Orden und dem Meister zu dienen und die wahre Macht zu schützen. Ich habe niemals geschworen, Unrecht zu begehen. Und ich habe nicht geschworen, Unschuldige zu quälen.«
    Zwei, drei Sekunden lang starrte Lyssa ihn schweigend an. Der Ausdruck von Unsicherheit in ihrem Blick wuchs. »Was bedeutet das?«, fragte sie schließlich.
    »Du weißt, was ich meine«, antwortete Shannon. Plötzlich war seine Stimme ganz kalt. Zorn und Unsicherheit waren daraus verschwunden. »Ruf ihn zurück«, sagte er. »Schick diese Bestie wieder dorthin, wo sie hergekommen ist. Nimm den Fluch von Innsmouth!«
    »Und wenn ich es nicht tue?«, fragte Lyssa lauernd.
    »Dann töte

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