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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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anderen Zeitpunkt etwas davon zu berichten, aber ich hatte den kleinen, fünfzackigen Stern aus grauem Stein gesehen, der in seinen kristallenen Knauf eingelassen war, den Shoggotenstern, dieses uralte, magische Ding, das für einen Moment die Kontrolle über mein Handeln übernommen und letztlich auch DeVries vernichtet hatte. All seine furchtbare magische Macht vermochte ihn nicht mehr zu retten, nachdem ihn die Klinge des Degens getroffen hatte.
    Er starb in meinen Armen, aber während seiner letzten Sekunden ging eine Veränderung mit ihm vor, etwas, das nicht mit Worten zu beschreiben, wohl aber zu spüren war.
    Es war, als fiele die dunkle, dämonische Aura, die ihn umgeben hatte, wie ein getragenes Kleidungsstück von ihm ab. Im gleichen Maße, in dem das Leben aus seinem Körper wich, wurde er wieder zum Menschen.
    Seine Augen waren klar, als ich mich über ihn beugte.
    Und dann formte sein zerstörter Mund Worte …
    Seine Stimme klang schrecklich, verzerrt und schrill und von einem rasselnden, grässlich feuchten Geräusch begleitet, aber er sprach, und so sehr ich mich dagegen zu wehren versuchte, ich verstand die Worte, die er flüsterte.
    »Necro … nomicon«, flüsterte er. »Die ALTEN. Amster … dam … Geht nach … Amsterdam … Keine Zeit zu … verlieren. Es … kommt näher und …«
    Er bäumte sich auf, krümmte sich.
    »Es … stärker«, keuchte er. »Immer … stärker … das Buch … müsst Amsterdam … Van Dengsterstraat … Geht zur … Van Dengsterstraat.«
    Dann starb er.
    Lange, endlos lange blieb ich reglos sitzen und hielt seinen erschlafften Körper in den Händen, bis mich Rowlf schließlich an der Schulter berührte und mir mit Zeichen zu verstehen gab, dass wir gehen mussten.
    Ich nickte, stand mühsam auf und ging zu Howard hinüber, der noch immer in unveränderter Haltung auf den Knien hockte und aus ungläubig aufgerissenen Augen auf den toten Magier starrte.
    »Wir müssen gehen, Howard«, sagte ich. Er reagierte nicht, und so fügte ich hinzu: »Es ist vorbei, Howard.«
    Er sah auf. Sein Gesicht wirkte wie eine Maske; starr und blass. »Vorbei?«, murmelte er. »O nein, Robert, es ist nicht vorbei.«
    »DeVries ist tot.«
    Er schluckte, schüttelte plötzlich den Kopf und schlug meine Hand zur Seite. »Es ist nicht vorbei, Robert«, wiederholte er. »Sie … werden einen anderen DeVries schicken.«
    Ich widersprach nicht, sondern zwang ihn mit sanfter Gewalt, sich zu erheben und zwischen mir und Rowlf zum Wagen zurückzugehen. Aber kurz bevor wir einstiegen, blieb er noch einmal stehen und blickte zu dem brennenden Haus zurück.
    »Wir müssen fort«, murmelte er. »Du hast … gehört, was er gesagt hat.«
    Ich nickte. »Amsterdam. Was ist dort?«
    Howard schien meine Frage gar nicht zu hören und so fuhr ich nach einer Weile fort: »Du willst noch immer nach Paris?«
    Howard nickte. »Ich muss, Robert. Jetzt erst recht. Sie werden nicht aufgeben.«
    Ich widersprach nicht. DeVries war tot, aber wenn das, was Rowlf mir gesagt hatte, auch nur zur Hälfte wahr war, dann konnten sie hundert DeVries’ schicken, um Howard zu vernichten. Nein – er musste nach Paris. Jetzt erst recht.
    Aber ich würde ihn nicht begleiten. Vielleicht noch ein kurzes Stück, vielleicht sogar noch auf dem Schiff, das uns zum Festland brachte, aber dann würden sich unsere Wege trennen.
    Howard würde nach Paris gehen, um sich den Männern zu stellen, die ihm dieses Ungeheuer hinterhergeschickt hatten, und wenn es mir irgendwie möglich war, würde ich ihm folgen und versuchen, ihm in diesem ungleichen Kampf beizustehen.
    Aber vorher musste ich in eine andere Stadt. Zu einem Ort, von dem ich nicht wusste, ob es ihn überhaupt gab, und wenn, was mich dort erwarten mochte.
    In eine ganz bestimmte Straße in Amsterdam …

 

     
     
    Es war alt, uralt und voller Gier noch Leben. Die Quelle dämonischer Kraft tief im Inneren seines monströsen Leibes, sein im Takt der Zeit pulsierendes Herz, der dunkle Keim seines Selbst, war voller Gier und Hunger. Einem Hunger, der niemals zu stillen war.
    Es tötete, es verschlang und fraß und nahm die Dinge in sich auf, derer es auf seinem Weg durch die Ströme der Zeit habhaft werden konnte, versuchte seine Gier an den Auren lebendiger Geschöpfe und an den so seltenen Trägern reiner Magie zu stillen.
    Und nun schloss sich seine Falle wieder um ein Opfer. Ein ganz besonderes Opfer diesmal. Eines, auf das es lange, sehr lange gewartet hatte …
     
    »Die

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