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Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Titel: Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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noch immer so gut Schach wie früher?«
     
    »Gehen Sie mir aus dem Weg«, sagte Eisenzahn ruhig. Seine Stimme hatte sich abermals verändert, sie klang jetzt eine Spur zu hoch und zu schrill für die eines Menschen und wurde von einem leisen, wimmernden Jaulen begleitet. Sein rechtes Bein klirrte wie ein Sack voll Metallschrott, als er auf Rowlf zutrat und mit einer befehlenden Geste die Hand hob.
    Rowlf ballte die Fäuste, reckte kampflustig das Kinn vor und baute sich breitbeinig vor dem zwei Köpfe kleineren Mann auf. »Isser das?«, fragte er, ohne den Blick von Eisenzahn zu wenden.
    Ich nickte. Dann fiel mir ein, dass ich hinter Rowlf stand und er die Geste kaum sehen konnte, und ich fügte ein hastiges »Ja« hinzu.
    Rowlf schnaubte. »Was wollnse vonnem Kleenen?«, fauchte er Eisenzahn an. »Wennsem was antun wolln, müssense ers an mir vorbei, Männeken.«
    Eisenzahn schwieg einen Moment und ich glaubte fast zu sehen, wie die Zahnräder – oder was immer er anstelle eines Gehirnes hatte – hinter seiner Stirn rotierten. Dann ruckte sein Kopf herum und sein zerstörtes Gesicht wandte sich wieder mir zu. »Ist das ein Freund von Ihnen, Mister Craven?«, fragte er.
    »n’ Freund?« Rowlf keuchte. »Das kannste dreimal sagen, Knirps. Un ich mag es gar nicht, wenn einer meine Freunde vom Dach schmeißt!«
    »Wenn Sie wirklich Freunde sind, Mister Craven«, fuhr Eisenzahn ungerührt fort, »dann sollten Sie ihm sagen, wie aussichtslos es ist, gegen mich kämpfen zu wollen.« Seine Stimme klang plötzlich fast bedauernd. »Warum ziehen Sie Fremde mit hinein, Mister Craven? Ihr Freund kann Sie nicht retten. Sie gefährden nur sein Leben, wenn Sie -«
    Rowlf brüllte wie ein wütender Stier, raste mit hoch erhobenen Armen auf Eisenzahn zu und schmetterte ihm mit aller Gewalt die Faust vor das Kinn. Eisenzahn machte nicht einmal den Versuch, dem Hieb auszuweichen. Es war auch nicht nötig. Ich ahnte, was geschehen würde, aber mein Warnschrei kam zu spät. Und Rowlf hätte wahrscheinlich sowieso nicht darauf gehört. Seine Faust krachte mit ungeheurer Wucht gegen Eisenzahns Kiefer.
    Rowlf war mit Abstand der stärkste Mann, dem ich jemals begegnet war. Ich hatte gesehen, wie er zum bloßen Zeitvertreib Türen einschlug und armdicke Äste zerbröselte wie andere einen Zahnstocher; einmal war ich Zeuge, wie er einen jungen Stier niederschlug, mit einem einzigen Hieb seiner gewaltigen Fäuste. Und Eisenzahns Anblick musste ihm deutlich genug gesagt haben, dass er keinem »normalen« Gegner gegenüberstand. Diesmal schlug er nicht zu, um den anderen kampfunfähig zu machen, wie er es sonst tat. Diesmal schlug er mit aller Gewalt zu. Der Hieb hätte ein Brauereipferd gefällt.
    Eisenzahn erschütterte er nicht einmal.
    Dafür brach Rowlf sich seine Hand.
    Er brüllte vor Schmerz, prallte zurück und schrie gleich darauf ein zweites Mal auf, als sich Eisenzahns Rechte wie eine Stahlklammer um sein Handgelenk schloss. Mit einem kurzen, unglaublich harten Ruck brachte er Rowlf aus dem Gleichgewicht, schleuderte ihn zu Boden und versetzte ihm mit der anderen Hand einen fast sanften Hieb gegen den Hinterkopf. Rowlfs Schmerzgeheul wurde zu einem erstickten Keuchen. Er fiel nach vorne, versuchte sich hochzustemmen und sank mit einem kraftlosen Seufzer zurück.
    »Ich werde ihn nicht töten«, sagte Eisenzahn. »Es ist nicht meine Aufgabe.«
    »Wie edel«, antwortete ich. Aber meine Stimme zitterte dabei und verdarb den spöttischen Klang, den die Worte eigentlich haben sollten. Eisenzahn kam langsam auf mich zu, im gleichen Tempo wich ich vor ihm zurück. Er schüttelte den Kopf.
    »Das hat doch keinen Sinn, Craven«, sagte er sanft. »Sie wissen es. Sie haben längst erkannt, was ich bin.«
    »Ja«, antwortete ich, während ich verzweifelt einen Fluchtplan nach dem anderen erdachte und wieder verwarf. »Eine Maschine.«
    »Ein Automat«, bestätigte Eisenzahn. Seine Hände hoben sich und wurden wieder zu diesen grauenhaften Klauen. Rasiermesserscharfer Stahl schimmerte durch die zerfetzten Reste des hautfarbenen Materials, das ihn bedeckte.
    »Und deine Aufgabe ist es, mich zu töten?« Meine Gedanken überschlugen sich. Ich saß in der Falle. Die Straße endete vierzig, fünfzig Schritte hinter mir vor einer Wand, und den Gedanken, irgendwie an Eisenzahn vorbeizukommen, um das offene Ende der Gasse zu erreichen, konnte ich gleichfalls vergessen.
    »Das stimmt«, bestätigte Eisenzahn. »Umso weniger verstehe ich, weshalb

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