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Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Titel: Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Trauer erschien in seinem Blick, den ich mir im ersten Moment nicht zu erklären vermochte. »Sie werden verletzend, Robert«, sagte er leise. »Sie wissen sehr wohl, dass unser Orden keine Sekte ist. Und nicht wir mischen uns ein, sondern Sie sind es, der sich in Dinge einmischt, mit denen er absolut nichts zu tun hat. Was wollen Sie hier?«
    »Wir suchen jemanden«, antwortete Rowlf grob.
    »Monsieur Gaspard, nehme ich an«, sagte Balestrano. »Aber ich muss Sie enttäuschen. Er ist nicht mehr hier.«
    »Nicht mehr hier?«, wiederholte ich. »Wo ist er? Was haben Sie mit ihm gemacht, Balestrano?«
    »Gemacht?« Der Tempelritter lächelte wieder sein sonderbar mildes Lächeln, schüttelte den Kopf und machte eine Bewegung mit der Linken, die den ganzen Laden einschloss. »Wir haben nichts mit ihm gemacht, Robert«, sagte er sanft. »Ich habe lediglich dafür gesorgt, dass er für eine Weile die Stadt verlässt, nachdem er Howard unsere Nachricht hat zukommen lassen.« Er lächelte weiter, aber etwas in diesem Lächeln änderte sich plötzlich; sein Blick wurde hart. »Womit wir beim Thema wären«, fuhr er fort. »Ich nehme an, Sie beide sind hier, um nach Bruder Howard zu suchen.«
    Rowlf wollte auffahren, aber ich brachte ihn mit einer beruhigenden Geste zum Schweigen und trat einen weiteren Schritt auf Balestrano zu. Die Schatten hinter ihm bewegten sich. Stoff raschelte, dann klirrte hinter und neben mir Metall. Wir waren nicht allein. »Nicht Bruder Howard, Balestrano«, sagte ich betont. »Wir suchen unseren Freund Howard. Ich hoffe, der kleine Unterschied ist Ihnen klar.«
    Balestrano seufzte. »Robert, Robert«, murmelte er kopfschüttelnd. »Ich weiß einfach nicht, was ich mit Ihnen machen soll. Auf der einen Seite sind Sie ein wirklich begabter junger Mann, der tausend gute Gründe hätte, auf unserer Seite zu gehen. Und noch dazu kann ich mich eines gewissen Gefühles der Sympathie Ihnen gegenüber nicht erwehren. Andererseits versuchen Sie ständig, sich in Angelegenheiten zu mischen, die Sie absolut nichts angehen.«
    »Lassen Sie Howard frei und ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, Ihren Weg nie wieder zu kreuzen«, sagte ich zornig.
    Balestrano antwortete nicht, sondern starrte mich sekundenlang durchdringend und mit einem sehr sonderbaren Blick an. Dann schüttelte er den Kopf und klatschte in die Hände. Fünf hochgewachsene Gestalten in den weißen Zeremoniengewändern der Templer lösten sich aus den Schatten und umringten Rowlf und mich. Keiner von ihnen sagte ein Wort, aber ihre Hände lagen drohend auf den Griffen der wuchtigen Breitschwerter, die in ihren Gürteln steckten.
    Rowlf knurrte wie ein gereizter Hund. Aber selbst er schien einzusehen, wie sinnlos es wäre, mit Gewalt gegen diese Übermacht vorgehen zu wollen. Es waren nicht einfach nur fünf Männer, denen wir gegenüberstanden, sondern Tempelherren; Männer, die zu der gefürchtetsten Kriegerkaste gehörten, die es vielleicht jemals gegeben hatte. Ich hatte einmal gesehen, wie sie zu kämpfen verstanden. Und ich würde den Anblick niemals wieder vergessen.
    So wenig, wie ich das Gesicht des dunkelhaarigen Templers je vergessen würde, der direkt neben Balestrano Aufstellung genommen hatte.
    »Ger«, murmelte ich. »Du also auch. Bist du hier, um nachzuholen, was dir in Amsterdam misslungen ist?«
    Looskamp fuhr wie unter einem Hieb zusammen. Sein Blick flackerte und ich sah, wie sich seine Hand fester um den Schwertgriff krampfte. »Ich kann dich verstehen, Robert«, sagte er leise. »Aber was ich getan habe, musste getan werden.«
    »Ich weiß«, antwortete ich. Plötzlich fühlte ich Wut, Wut und den sinnlosen, aber fast übermächtigen Wunsch, ihn zu verletzen. »Ich bin vielleicht dumm, Ger, aber nicht ganz so dumm, wie du zu glauben scheinst. Ihr brauchtet einen Köder, um den Wächter des Labyrinths zu überlisten. Aber du gestattest vielleicht, dass ich es nicht besonders lustig fand, dieser Köder zu sein.«
    »Du hast es überlebt, oder?«, fragte Looskamp trotzig.
    »Was nicht dein Verdienst ist«, schnappte ich. »Ein Mann ist gestorben, um mich aus der Falle zu befreien, in die du mich gelockt hast.«
    »Bruder Looskamp«, sagte Balestrano scharf. »Craven! Was soll das? Ich bin nicht hier, um mir eure kindischen Streitereien anzuhören, sondern -«
    »Sondern um sich davon zu überzeugen, dass ich wieder einmal in eine Falle getappt bin«, fiel ich ihm ins Wort. »Darin scheint ihr alle ja wahre Meister zu sein. Im

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