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Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Geräusch der Tür sah er auf, musterte erst mich, dann Bannermann mit unverhohlener Neugier und zauberte schließlich ein ebenso berufsmäßiges wie kaltes Lächeln auf seine Züge.
    »Meine Herren?«, fragte er. »Was kann ich für Sie tun?«
    Ich wartete, bis Bannermann die Tür hinter uns wieder geschlossen hatte, räusperte mich übertrieben und ging mit festen Schritten durch den Raum. Die Blicke des Riesen folgten uns und etwas an der Art, in der er Bannermann und mich abwechselnd ansah, gefiel mir nicht. Trotzdem lächelte ich, so freundlich wie ich nur konnte, blieb einen halben Schritt vor seinem Schreibtisch stehen und angelte eine Visitenkarte aus meiner Westentasche.
    »Mein Name ist Craven«, sagte ich, während ich die Karte vor ihm auf den Tisch legte. »Robert Craven. Wenn Sie die Freundlichkeit besäßen, mich und meinen Partner bei Mister Jameson anzumelden?«
    Der Vierschrötige musterte mich einen Moment stirnrunzelnd, griff mit spitzen Fingern nach meiner Karte und drehte sie ein paarmal in der Hand, ehe er sie scheinbar achtlos in der Jackentasche verschwinden ließ. »In welcher Angelegenheit?«
    »In einer geschäftlichen«, antwortete ich, schon eine Spur schärfer. »Warum melden Sie mich nicht einfach Ihrem Boss? Meine Zeit ist kostbar, wissen Sie?«
    Der Mann starrte mich an und die Herablassung in seinem Blick machte kaum noch verhohlener Wut Platz. Aber meine Rechnung ging auf – nach einer weiteren Sekunde erhob er sich und verließ das Zimmer durch eine ledergepolsterte Tür hinter seinem Schreibtisch.
    Ich wandte mich an Bannermann. »Wer ist der Kerl?«
    Der Kapitän zuckte mit den Achseln. »Ich habe keine Ahnung. Einer von Jamesons Angestellten. Er liebt es, sich mit solchen Muskelpaketen zu umgeben.« Er lächelte nervös. »Ziehen Sie jetzt bloß keine falschen Schlüsse, Craven. Jameson ist ein gefährlicher Mann. Er wird nicht sehr erbaut sein, mich zu sehen.«
    Ich wollte antworten, aber in diesem Moment kam der Riese schon zurück und deutete mit einer knappen Handbewegung auf die offenstehende Tür hinter sich. »Mister Jameson erwartet Sie«, sagte er kurz angebunden.
    Ich bedankte mich mit einem übertrieben freundlichen Kopfnicken – was mir einen zyankaligeschwängerten Blick des Vierschrötigen einbrachte – winkte Bannermann, mir zu folgen, und trat durch die Tür.
    Der Raum dahinter war so groß wie die Empfangshalle, entsprach aber schon mehr meiner Vorstellung eines Reedereibüros. Es gab den obligatorischen Schreibtisch und die ebenso obligatorischen Schiffsmodelle, dazu aber auch eine kleine, bequem aussehende Sitzecke, auf die der Riese jetzt deutete.
    »Mister Jameson kommt sofort«, knurrte er. »Nehmen Sie Platz.«
    Wir gehorchten. Der Riese musterte mich noch einen Augenblick lang missgelaunt, drehte sich auf dem Absatz herum und trollte sich. Bannermann sah ihm mit offenkundiger Besorgnis nach. Ich sah ihm an, dass er es längst bereute, mich um Hilfe gebeten zu haben. Wahrscheinlich wünschte er sich jetzt weit, weit weg.
    Es dauerte lange, bis Jameson kam. Sein sofort zog sich drei, vier, fünf Minuten hin, und schließlich stand ich auf und begann, eigentlich ziellos, im Raum auf und ab zu gehen. Nur um mir die Zeit zu vertreiben, besah ich mir die Schiffsmodelle, die auf kunstvoll geschnitzten Sockeln im Raum standen.
    Es waren wirklich sehr prachtvolle Modelle. Wer immer sie angefertigt hatte, musste ein wahrer Künstler sein, denn sie zeigten jede noch so winzige Einzelheit ihrer Vorbilder. Vor allem das Modell eines gewaltigen, dreimastigen Kriegsschiffes zog mich in seinen Bann.
    Sein Original musste ein wahrer Gigant sein; ein Ungeheuer mit fünf Reihen übereinander angeordneter Geschütze auf jeder Seite, zwei gewaltigen, unter der Wasserlinie angebrachten Schaufelrädern und einem mächtigen Schornstein mittschiffs, der die Dampfturbine unter Deck verriet. Wie ich schon zu Bannermann gesagt hatte, verstand ich nichts von Schiffen und wusste mit Mühe und Not, dass das britische Empire die unumstritten größte Seemacht der Welt war. Trotzdem wunderte es mich ein wenig, noch nie von diesem Giganten der Meere gehört zu haben.
    Dann fiel mein Blick auf das Messingschildchen daneben, das seinen Namen zeigte.
    Das Schiff hieß DAGON.
    Sekundenlang stand ich wie benommen da, starrte auf das kaum fingergroße Schildchen und versuchte, die fünf furchtbaren Buchstaben wegzublinzeln, aber es ging nicht. Der Name stand da, unauslöschlich in Messing

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