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Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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innerhalb eines Vierteljahres abgesoffen ist? Bannermann hätte den Untergang der Poseidon nicht überleben dürfen.«
    McGillycaddy tat so, als überhöre er den Vorwurf in Jamesons Worten. »Er hat es aber!«, schnappte er. »Und ich gab dir den Befehl, ihn zu -«
    »Du hast mir nichts zu befehlen!«, sagte Jameson in einem schwachen Anflug von Trotz.
    In McGillycaddys Augen blitzte es auf. »Nein?«, fragte er lauernd. »Nun, vielleicht hast du sogar Recht, Jameson. Wäre es dir lieber, in Zukunft deine Befehle gleich von ihm zu erhalten?«
    Jameson erbleichte noch weiter. »So … so war das nicht gemeint«, stammelte er. »Es ist nur … ich … ich habe es nicht gewagt, ihn zu töten, nachdem diese verdammten Soldaten anfingen, hier herumzuschnüffeln. Ich hatte alles genau geplant, McGillycaddy. Es war alles in Ordnung! Ich habe es so gedreht, dass jeder Bannermann die Schuld am Untergang der Poseidon gab. Früher oder später hätte er selbst der Sache ein Ende bereitet und uns noch einen Gefallen damit getan. Alles war in bester Ordnung, bis dieser Raven oder Craven aufgetaucht ist!«
    McGillycaddy schwieg einen Moment. Seine Kiefer mahlten und seine Unruhe schien sich auf das formlose schwarze Etwas hinter ihm im Wasser zu übertragen, denn seine Bewegungen wurden hektischer.
    »Wer ist dieser Kerl?«, fragte er schließlich.
    Jameson zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Irgendein Freund von Bannermann, vermute ich. Er kommt aus London. Und er schien sehr gut informiert zu sein.«
    »Was hast du getan?«, fragte McGillycaddy.
    »Nichts«, antwortete Jameson. »Ich habe ihn fortgeschickt. Er will wiederkommen.«
    »So«, sagte McGillycaddy, »will er das? Nun, das werden wir sehen. Vielleicht finde ich einen Weg, ihn davon abzuhalten. Hat er gesagt, in welchem Hotel er wohnt?«
    »Im … im Four Seasons«, sagte Jameson stockend. »Aber da ist er nicht.«
    McGillycaddy blinzelte, legte den Kopf auf die Seite und sah Jameson durchdringend an. »Und wo«, fragte er betont, »ist er jetzt?«
    Jameson druckste herum. »Bei Spears«, sagte er schließlich.
    McGillycaddy erbleichte. »Spears? Bei … bei den Soldaten?«
    »Ja«, gestand Jameson. »Ich habe Clanston und ein paar seiner Jungs hinter Bannermann und ihm hergeschickt. Bannermann haben sie erwischt, aber dann kamen die Soldaten dazwischen, und -«
    »Du hast WAS?«, brüllte McGillycaddy. Von der Ruhe, die er bisher trotz allem bewahrt hatte, war nichts mehr geblieben. »Willst du damit sagen, dass dieser Craven jetzt bei Spears ist und sich vermutlich glänzend mit ihm unterhält?«
    »Was sollte ich denn tun?«, wimmerte Jameson. »Spears’ Leute waren in der Überzahl und sie waren bewaffnet. Und selbst wenn nicht – hätte ich eine Schlacht mit der Marine anfangen sollen?«
    McGillycaddys Lippen begannen zu zittern. »Du Idiot«, sagte er. »Du hirnverbrannter, dämlicher Idiot! Du lässt Bannermann am helllichten Tage entführen und lässt es auch noch zu, dass der einzige Zeuge schnurstracks zu Spears rennt! Bei allen Seeteufeln – einen besseren Vorwand kann sich Spears doch gar nicht mehr wünschen, dich hochzunehmen!«
    »Das wird er nicht tun!«, stammelte Jameson. »Er … er wird abwarten. Und selbst wenn nicht, kommt er zu spät. Selbst wenn …«
    »Selbst wenn er es tut«, fiel ihm McGillycaddy ins Wort, »ändert das nichts mehr, Jameson. Nicht für dich.«
    Jameson erstarrte. Es schien ein paar Sekunden zu dauern, bis ihm die Bedeutung von McGillycaddys Worten wirklich zu Bewusstsein kam.
    »Es war nicht meine Schuld!«, wimmerte er. »Ich … ich habe …«
    »Versagt«, sagte McGillycaddy kalt.
    »Bitte!«, stöhnte Jameson. Seine Augen wurden rund vor Angst, während sich sein Blick an dem schwarz glänzenden Etwas hinter McGillycaddy festsaugte. Das brackige Abwasser, das den gewaltigen Körper bedeckte, schien stärker zu wogen und brodeln. »Das … das kannst du nicht tun«, stammelte er. »Ich habe alles getan, was ich konnte. Woher sollte ich wissen, dass -«
    McGillycaddy hob die Hand und Jameson brach mit einem krächzenden Schrei ab.
    »Du hast versagt«, sagte McGillycaddy noch einmal. Plötzlich war jedes Gefühl aus seiner Stimme verschwunden. Sie war kalt wie Stahl. »Du warst schon immer ein Narr, Jameson, aber ein nützlicher Narr. Jetzt hast du einen Fehler zu viel begangen. Du weißt, was das bedeutet.«
    »Nein!«, stöhnte Jameson. »Bitte, ich … ich will alles tun, was du willst. Ich

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