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Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Titel: Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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des Schiffes entlangfuhren.
    Dann ertastete einer der Arme die Strickleiter, wickelte sich darum und zog sie mit einem fürchterlichen Ruck bis zur Zerreißprobe straff. Der Ruck schleuderte mich um ein Haar in die Tiefe.
    Und dann sah ich, wie ein zweiter, armdicker Tentakel aus der schwarzen Masse herauswuchs und zitternd wie ein blinder Wurm zu mir emporkroch!
    Mit verzweifelter Anstrengung kletterte ich weiter. Der Tentakel folgte mir. Seine ungeheure Größe verlieh seinen Bewegungen etwas trügerisch Langsames, aber er kam in Wahrheit rasend schnell näher. Wie von Sinnen kletterte ich weiter, sah eine Hand nach der meinen greifen und klammerte mich blind vor Furcht daran. Eine zweite Hand erschien, dann eine dritte, vierte und plötzlich wurde ich nach oben und über die Reling des Schiffes gerissen.
    Beinahe jedenfalls.
    Mit einem Ruck, der mir schier das Bein aus dem Leib zu reißen schien, wickelte sich der Tentakel um meinen linken Fuß und riss mich zurück. Ich keuchte vor Schrecken und Schmerz, prallte mit dem Kinn gegen die Reling und verlor um ein Haar das Bewusstsein. Mehr Hände griffen nach mir und plötzlich war ich von Körpern umringt, die sich mit aller Macht gegen den Zug des Schlangenarmes stemmten und mich an Bord des Schiffes zu zerren versuchten. Ich rechnete schon damit, glattweg in zwei Teile gerissen zu werden, da kam endlich einer der Matrosen auf die richtige Idee, zog ein gewaltiges Messer aus dem Gürtel und hackte den Tentakel mit einem einzigen Hieb ab. Die Männer, die die Bewegung ein wenig zu spät registrierten, zerrten weiter an mir, mit dem Ergebnis, dass wir alle gemeinsam auf die Planken stürzten.
    Als ich aufsah, hatte sich das Deck rings um mich herum in ein Chaos verwandelt. Ich lag auf dem Boden, sodass mir der Schiffsrumpf den Blick auf das Meer verwehrte und ich nicht sehen konnte, was dort unten geschah, aber aus der Tiefe griffen zahllose schwarze Tentakel nach oben, ein ganzer Wald peitschender, schwarz glitzernder Schlangen, der über der Reling emporwuchs und nach den verschreckten Matrosen griff. Schreie gellten auf, dann peitschte ein Schuss und plötzlich war einer der Männer verschwunden und hing mit zappelnden Armen und Beinen zwei Yards über der Reling in der Luft, umklammert von einer schwarzen Ranke, die ihn in die Tiefe zerrte.
    Ich dachte nicht mehr an die Gefahr, in der ich vor Sekundenbruchteilen noch geschwebt hatte, sondern sprang auf, riss den Stockdegen aus seiner Hülle und trieb den geschliffenen Stahl bis zum Knauf in das schwarze Fleisch.
    Das Ergebnis war so dramatisch, wie ich gehofft hatte.
    Der Tentakel zuckte, schnellte wie unter einem Krampf herum und schleuderte den Matrosen zurück auf das Deck. Eine faustgroße, graue Wunde entstand da, wo ihn der Stahl meiner Waffe getroffen hatte. Das unheilige Fleisch des Ungeheuers begann zu kochen, zerlief zu einer schwammigen, grauen Masse und löste sich in ätzenden Dampf auf. Und die Vernichtung blieb keineswegs auf einen kleinen Teil des Monstrums beschränkt, sondern lief rasend schnell weiter, erreichte die Spitze des Tentakels und raste gleichzeitig in die Tiefe. Der ganze gewaltige schwarze Strang färbte sich grau und zerlief wie Wachs, das zu lange in der Sonne gelegen hatte.
    Ich achtete nicht weiter darauf, sondern fuhr herum, stach meine Klinge in einen zweiten Tentakel und trennte einen dritten mit einem einzigen Hieb ab, gerade als er sich um eine Gestalt wickeln wollte, die gestrauchelt war und nicht zu begreifen schien, in welcher Gefahr sie schwebte.
    Ein neuerlicher harter Schlag traf das Schiff und ließ es in seinen Grundfesten erbeben – und in das Schäumen und Kochen des Wassers unter uns mischte sich ein Laut, wie ich ihn schrecklicher noch nie zuvor gehört hatte: ein Schrei voller Zorn und unbändiger Wut.
    Auch hinter mir gellte ein Schrei auf. Ich fuhr herum, sah eine Bewegung aus den Augenwinkeln und schlug blindlings mit dem Stockdegen zu. Der Tentakel, der nach mir hatte greifen wollen, zerfiel zu grauem Schleim, aber im gleichen Moment gellte wieder dieser Schrei in meinen Ohren; ich sah eine Gestalt an mir vorübertaumeln, sah sie straucheln und sah den schwarzen Schlangenarm, der sich plötzlich um ihre Beine wickelte und sie auf die Reling zuzuzerren begann.
    Mit einem kühnen Sprung war ich zur Stelle, schwang meine Waffe und zertrennte den widerlichen Strang. Grauer Dampf wallte auf und ein säuerlicher Gestank nahm mir schier den Atem. Ich hustete,

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