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Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Titel: Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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GROSSEN ALTEN selbst angreife?«
    »Keinen GROSSEN ALTEN«, sagte Howard zornig. »Nur seine Verkörperung. Ein Wesen aus Fleisch und Blut das verwundbar ist und getötet werden kann. Die NAUTILUS ist stark genug, ihn zu vernichten. Ein einziger Torpedo und der Spuk ist aus, Nemo.« Beschwörend hob er die Hände. »Ich flehe dich an! Eine Chance wie diese bekommen wir vielleicht nie mehr.«
    »Eine Chance, die Zukunft zu verändern«, sagte Jennifer. »Sie wissen genau, was passiert, wenn Sie das riskieren, Lovecraft. Gerade Sie sollten wissen, wie empfindlich das Gefüge der Zeit ist. Ein winziger Eingriff, ein Fehler, und das Schicksal der gesamten Welt kann sich ändern.«
    Nemo schwieg sekundenlang. »Ist das wahr?«, fragte er schließlich.
    Howard antwortete nicht, aber es war gerade dieses Schweigen, das deutlicher war als alles, was er hätte sagen können.
    »Natürlich ist es wahr«, antwortete Jennifer an seiner Stelle. Sie blickte noch einmal auf den Schirm, dann wandte sie sich an Howard und mit einem Male klang ihre Stimme beinahe bedauernd. »Ich verstehe Sie ja, Howard«, sagte sie. »An Bord dieses Schiffes befindet sich Ihr bester Freund, ein Mann, der in wenigen Stunden den Tod finden wird. Aber Sie wissen, dass Sie nicht an Dinge rühren dürfen, die einmal geschehen sind. Zu viel würde sich ändern, würde Andara lebend nach England kommen. Wenn die NAUTILUS Yog-Sothoth angreift und vernichtet, dann würde dies ein Zeitparadoxon auslösen.«
    »Ist das wahr?«, fragte Nemo ganz leise.
    Howard wich seinem Blick aus. »Es ist möglich«, antwortete er. »Aber es kann auch ganz anders kommen. Verdammt, Nemo, du weißt, wie dringend wir auf jede Hilfe angewiesen sind, die wir bekommen können. Andara weiß mehr über die GROSSEN ALTEN als wir zusammen. Er ist stark genug, um Cthulhu selbst die Stirn bieten zu können, begreife doch!«
    Nemos Blick wandte sich nach Norden, dorthin, wo unsichtbar im schwarzen Wasser des Meeres die Lady und ihr dämonischer Schatten trieben. »Ich begreife, dass du deinen Freund retten willst, Howard«, sagte er schließlich. Er deutete auf Jennifer. »Und wenn sie Recht hat, dann würde das ein … wie haben Sie es genannt?«
    »Ein Zeitparadoxon«, sagte Jennifer.
    »Ein Zeitparadoxon bedeuten«, schloss Nemo. »Ich verstehe nichts von der Zeit Howard. Du schon. Du hast es bewiesen. Ich frage dich: Kannst du garantieren, dass der Schaden nicht größer ist als der Nutzen?«
    Howard schwieg und nach einiger Zeit sagte Jennifer an seiner Stelle: »Das kann er nicht, Nemo. Möglicherweise würde nichts geschehen. Möglicherweise würde Roderick Andara leben und die GROSSEN ALTEN vernichten. Möglicherweise würden wir alle den Tod finden. Niemand weiß, was geschehen kann, wenn man an den Grundfesten der Zeit rüttelt. Vielleicht würde unsere ganze Welt einfach aufhören zu existieren, im gleichen Moment, in dem Sie den ersten Torpedo abschießen.«
    Lange, sehr lange sagte Nemo gar nichts. Dann wandte er sich nach einem letzten, unendlich traurigen Blick auf Howard an den Steuermann und hob die Hand. »Wir tauchen«, sagte er. »Tanks fluten, Kurs Süd.«
    Wieder war im Stampfen und Pochen des Schiffes keine Veränderung zu bemerken, aber sie alle wussten, dass das mächtige Schiff jetzt schnell wie ein Torpedo in die Tiefe sank und seinen Kurs abermals wechselte.
    Und eine halbe Meile über und fünf Meilen nördlich von ihnen lief ein kleines Schiff namens Lady of the Mist seinem Schicksal entgegen …
     
    Das Schiff zitterte, aber es war kein harter, vernichtender Schlag mehr, sondern ein dumpfes Knirschen und Ächzen, als schlösse sich eine gewaltige Faust um den Rumpf der Zuidermaar und beginne mit unbarmherziger Kraft zuzudrücken.
    Irgendwo auf der anderen Seite des Schiffes gellte ein Schrei auf und plötzlich krachte eine ganze Salve von Schüssen. Männer begannen durcheinander zu brüllen und das Zittern des Schiffsrumpfes verstärkte sich. Etwas Schwarzes, Glänzendes wuchs plötzlich hinter Harmfeld auf und tastete mit züngelnden Armen nach ihm.
    Ich riss ihn zurück und führte einen schnellen Hieb mit dem Stockdegen nach den Tentakeln, aber das Ungeheuer schien die Gefahr, die von der Klinge ausging, endlich begriffen zu haben; die schwarzen Stränge zogen sich blitzartig zurück, fächerten auseinander und versuchten mich aus einem Dutzend Richtungen gleichzeitig zu packen. Ich sprang zurück, packte die Klinge mit beiden Händen und schlug und

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