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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Treppenstück, indem wir dicht am Geländer vorbeibalancierten. Ich vermied es, noch einmal in die Tiefe zu sehen, sondern konzentrierte mich auf den Weg. Hätte ich nicht für wenige Sekunden meine Vorsicht vergessen, wäre es gar nicht erst zu dem Sturz gekommen.
    Fünf weitere Treppenabsätze lagen noch vor uns. Ich prüfte jede Stufe noch gewissenhafter als zuvor, bevor ich sie mit meinem ganzen Gewicht belastete.
    Irgendwie erreichten wir die Plattform. Auch sie war verwüstet. Die einzige Tür zur Beobachtungskabine war aus den Angeln gerissen worden. Die Scheiben der großen Fenster waren geborsten. Nur einige scharfkantige Splitter hingen noch in den Bleifassungen.
    Zögernd betraten wir die sechseckige Kabine. Ich wandte mich in die Richtung, in der die Fabriken liegen mussten, konnte die Anlagen aber nicht sehen. Ein Hügel versperrte mir die Sicht auf die Gebäude. Die Plattform befand sich nur noch dicht über der Baumgrenze, die sie vorher weit überragt haben musste. Der Turm war bereits ein beträchtliches Stück eingesunken.
    »Sehen Sie dort«, rief Jeff Conroy und deutete durch ein Fenster in die gleiche Richtung. Ich erkannte sofort, was er mir zeigen wollte. Es handelte sich um ein Gehöft, das etwa eine Meile entfernt lag. Ich konnte es nur schemenhaft im Mondschein wahrnehmen, aber der Hauch von Unheil und Verderbnis, der über den Gebäuden lag und den ich selbst auf diese Entfernung noch spürte, verriet mir, um was es sich handelte.
    »Das Anwesen des Grauen Bredshaw«, sprach der Junge meine Gedanken aus. »Ich habe es noch nie richtig sehen können. Einmal habe ich mich auf den Turm geschlichen, aber es war so nebelig, dass ich nichts erkennen konnte.«
    Es gab einen Ruck und der Turm sackte um mehr als einen Yard in die Tiefe. Fast schien es, als wollte jemand verhindern, dass wir das Gehöft länger betrachten konnten, obwohl es auch jetzt von einem Schleier milchigen Nebels eingehüllt war.
    Es verschwand hinter den Baumkronen. Enttäuscht wandte ich den Blick ab und sah zur Tür.
    Die Flammen mussten noch schneller als bisher vorgedrungen sein. Sie umtanzten bereits den Türrahmen, fraßen sich über die hölzerne Schwelle und würden uns in weniger als einer Minute erreicht haben. Ich sah mich bereits als einen Haufen rauchender Schlacke durch den verbrannten Fußboden brechen.
    »Sie kommen nicht näher«, stieß ich im nächsten Moment verblüfft hervor. Auf der Schwelle wuchsen die Flammen in die Höhe, bildeten eine gleißende Feuerwand, aber sie drangen nicht auf die Plattform vor. Es fiel mir nicht schwer, eine Erklärung für dieses Phänomen zu finden. Eine Erklärung die auch allem anderen einen Sinn gab.
    »Man hat uns in das sicherste Gefängnis der Welt eingeschlossen«, erklärte ich und trat dicht an die Flammen heran. Es kribbelte, als ich die Hand ausstreckte und meine Finger die wirbelnde Barriere berührten. Sie stießen auf einen harten Widerstand. Ich trat an eines der Fenster und wiederholte dort das Experiment. Sobald meine Hand über die Fensterfassung hinausragte, zuckten auch dort Flämmchen auf, die meine Finger umspielten und am Weiterdringen hinderten.
    »Es gibt kein absolut sicheres Gefängnis«, sagte Jeff. Der alte Trotz war wieder in seinem Gesicht zu lesen.
    »Dann versuch hinauszukommen«, bot ich ihm zynisch an. »Vielleicht hilft es ja, wenn ich mal mit den Fingern schnippe.«
    Ich bereute meine Worte im gleichen Moment, in dem ich sie aussprach. Jeff Conroy hatte es nicht verdient, dass ich ihn so herablassend behandelte. Wenn er nichts von den Kräften verstand, die uns in ihre Gewalt gebracht hatten, so war es am allerwenigsten seine Schuld.
    Man hätte uns töten können, ein halbes Dutzend Mal, aber Etwas hatte diesen Weg gewählt, um uns zu sich in die Tiefe zu reißen. Dabei ging es wohl hauptsächlich um mich, dachte ich bitter. Jeff befand sich nur bei mir, weil er alles mit angesehen hatte.
    Und plötzlich hatte ich wieder die Vision einer gigantischen Spinne, die ihr Netz auf irgendeine Art verkleinerte und uns mit jeder verstreichenden Sekunde näher zu sich heranholte. Ich glaubte, in mordlüsterne Facettenaugen von der Größe eines Wagenrades zu starren, sah, wie chitingepanzerte Scheren – jede einzelne so groß wie ein Mensch – auf mich zuzuckten und mich packten, um …
    Ich schloss die Augen, und die Vision verblasste wieder.
    »Wer immer uns entführt und hier eingesperrt hat – er ist hinter Ihnen her, Mr. Craven«, sagte

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