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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Eine Wirkung konnte ich nicht spüren, aber das minderte die Gefahr nicht, der wir uns mit jeder Minute aussetzten, die wir in diesem unterirdischen Gang verbrachten.
    Die Folgen mochten erst viel später auftreten, dafür aber umso vernichtender.
    »Sehen Sie dort vorne«, rief Jeff plötzlich aufgeregt. Ich nahm den Querstollen im gleichen Moment wahr. Er unterschied sich durch nichts von dem, in dem wir uns bewegten.
    »Möglicherweise können wir unseren Verfolger in die Irre führen, wenn wir nicht geradeaus weitergehen«, schlug Jeff vor.
    »Eher führen wir uns selbst in die Irre. Noch ein paar Querstollen und wir verlieren jede Orientierung. Keine angenehme Vorstellung, blindlings durch ein unterirdisches Labyrinth zu irren, nicht wahr? Und verlass dich darauf: Wer diesen Irrgarten angelegt hat, wird uns überall finden.«
    Wir passierten immer mehr Quergänge. Wie ich vermutet hatte, waren wir nur in den Ausläufer eines Labyrinths gelangt. Sollte es gar keine andere Möglichkeit mehr geben, konnten wir immerhin zum früheren Standort des Turms zurückkehren, solange wir uns in gerader Linie weiterbewegten. Im Augenblick aber hatte ich einen anderen Plan.
    Wenn der Graue Bredshaw – und dass er hinter all dem steckte, bezweifelte ich inzwischen nicht mehr – wirklich einen Weg gefunden hatte, mit der Magie der GROSSEN ALTEN Kontakt aufzunehmen, dann musste es eine Verbindung von seinem Haus zu diesem Irrgarten geben. Ich weiß nicht, warum, aber ich spürte instinktiv, dass der Stollen, in dem wir uns befanden, direkt auf sein Anwesen zielte. Es gab also keine Notwendigkeit, von diesem Weg abzuweichen.
    Die einzige wirklich wichtige Frage war, ob wir noch genügend Zeit fanden, nach einem Ausstieg zu suchen.
    Über meinen Gedanken versunken, hatte ich nicht mehr auf die Umgebung geachtet. Plötzlich packte Jeff mich bei der Schulter und deutete nach vorn.
    Nur wenige Yards vor uns endete der Stollen, mündete in eine Art Halle. Unwirkliches, auf seltsame Weise dunkles Licht drang aus den Wänden der großen Felskammer. Ein grünlicher Schimmer, als wären sie mit Phosphor bestrichen worden.
    Überrascht sog ich die Luft ein, als ich in einer Ecke eine bizarre Anhäufung von Möbelstücken und technischen Geräten entdeckte. Eine seltsame Mischung aus Hexenküche, Versuchsanordnung und Rumpelkammer.
    Ein Labor!
     
    Verblüfft ließ ich meinen Blick über die teilweise ausgesprochen bizarren Apparaturen gleiten. Dabei entdeckte ich, dass mehrere Reliefs in die Wand eingearbeitet worden waren. Es handelte sich um einfache Skizzen, mit primitiven Werkzeugen in die Wände eingekerbt.
    Jeff Conroy warf nur einen flüchtigen Blick darauf. »Es muss einen Ausgang von hier zur Erdoberfläche geben«, sagte er und sah sich um. »Wie hätte sonst jemand die Bilder anfertigen sollen?«
    »Aber leider keinen Wegweiser«, entgegnete ich spöttisch und deutete auf die Vielzahl von Stollen, die an der gegenüberliegenden Wand abzweigten. »Einer davon wird der Richtige sein.«
    »Dann los. Wir müssen sie einzeln ausprobieren. Ich halte es nicht mehr aus hier. Ich werde noch wahnsinnig, wenn ich länger hier eingesperrt bin.«
    »Klaustrophobie«, sagte ich trocken.
    Hilflos starrte Jeff mich an. »Was’n das?« nuschelte er.
    »Platzangst«, erklärte ich und wandte mich wieder den Reliefs zu. »Bevor wir weitergehen, will ich erst herausfinden, was Bredshaw hier mitteilen will.«
    »Bredshaw? Woher wollen Sie wissen, dass diese Bilder von ihm stammen?«
    Ich deutete auf die Apparaturen. »Hier hat sich jemand sehr eingehend mit Magie und Alchimie beschäftigt«, gab ich zurück, »und wer außer ihm sollte es gewesen sein? Sieh dir die Bilder genauer an. Hier ist ein Mensch dargestellt, der ein Buch in der Hand hält. Offensichtlich versucht er gerade, eine Beschwörung durchzuführen. Die angedeuteten Gebäude im Hintergrund entsprechen dem Anwesen, soweit ich es sehen konnte. Ich bin überzeugt, dass er hier versucht hat, einen Hinweis auf sein Schicksal zu geben.«
    Ich trat vor das nächste Bild. Vor dem Strichmännchen öffnete sich der Boden. Eine Art Tentakel wand sich aus der Öffnung und umschlang Bredshaw.
    »Es reißt ihn in die Tiefe«, fuhr ich fort. »Er ist nicht mit dem fertig geworden, was er erweckt hat, sondern ihm zum Opfer gefallen.«
    Ich trat vor das nächste Bild. Es zeigte auf den ersten Blick eine Vielzahl ineinander verschwommener Linien, denen ich keinen Sinn entnehmen konnte. Auch eine

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