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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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getragen, einfach weitergeklettert.
    Ein ganz kurzes Stück über den Punkt hinaus, an dem er noch hätte umkehren können.
    An die darauf folgenden drei, möglicherweise auch vier Stunden weigerte er sich strikt zu denken. Die Wand zu ersteigen war immer schwieriger geworden und wo seine Hände und Füße zu Anfang noch festen Halt gefunden hatten, waren plötzlich nur noch haarfeine Risse im Fels. Lancelot Postlethwaite war in diesem Moment felsenfest davon überzeugt, dass es Steigungen mit deutlich mehr als neunzig Grad gab.
    Langsam, quälend langsam, kam das Ende der Felswand in Sicht und der Anblick gab Postlethwaite noch einmal Kraft, wenngleich er selbst nicht zu sagen vermochte, woher er sie nahm. Keuchend vor Schmerz und Anstrengung kletterte er weiter, erreichte endlich die Kante und griff blindlings nach oben, auf der Suche nach irgendeinem Halt, an dem er sich auf den sicheren Boden hinaufziehen konnte.
    Eine Hand griff nach der seinen, legte sich mit erstaunlicher Kraft um sein Gelenk und zog ihn mit einem einzigen Ruck nach oben. Postlethwaite schrie vor Schrecken auf, stolperte einen halben Schritt von der Felskante weg und fiel auf die Knie. Für einen Moment begann sich alles um ihn herum zu drehen.
    Ein Mann stand vor ihm, als er aufblickte, gegen den Hintergrund des Nachthimmels nicht mehr als ein schwarzer Schatten. Und er war nicht allein. Hinter ihm bewegten sich weitere Schatten in der Nacht und durch das Rauschen in seinen Ohren hindurch hörte er das Schnauben von Pferden und den harten metallischen Klang von Hufeisen.
    Mühsam richtete sich Lancelot Postlethwaite auf und sah nach Westen. Der Himmel über dem Pass leuchtete noch immer im blutig roten Widerschein des Feuers, aber er war ein gutes Stück von seinem geraden Weg abgekommen, während er die Felswand hinaufgeklettert war. Zwischen ihm und dem brennenden Waggon lag sicherlich eine Meile, wenn nicht mehr.
    Postlethwaite wandte sich wieder um und trat auf seinen Retter zu. Als er näher kam, konnte er das Gesicht des Mannes ein wenig deutlicher erkennen. Es war schmal und wirkte selbst im schwachen Mondlicht blass und irgendwie krank. Es gefiel Postlethwaite nicht sonderlich gut. Aber immerhin hatte der Mann ihm geholfen. Vielleicht hatte er ihm sogar das Leben gerettet. Postlethwaite war nicht ganz sicher, ob er noch die Kraft gehabt hätte, sich auf den Felsen hinaufzuziehen.
    »Ich … ich danke Ihnen«, sagte er schwer atmend. »Sie haben mir das Leben gerettet.«
    Der andere starrte ihn an, als hätte er seine Worte gar nicht gehört. »Wer sind Sie?«, fragte er unhöflich, trat an Postlethwaite vorbei, beugte sich über den Abgrund und fügte in deutlich ungläubigem Tonfall hinzu: »Und wo zur Hölle kommen Sie her, Mann?«
    Postlethwaite machte eine Geste nach unten, dann zum Feuerschein im Westen. »Mein Name ist Lancelot Postlethwaite«, sagte er.
    »Postlewie?«, murmelte der Mann.
    Postlethwaite beschloss, diese Anzüglichkeit zu überhören. Außerdem war er an solcherlei Scherze – die er ganz und gar nicht komisch fand – gewöhnt. »Mein Lager befindet sich dort unten, Sir«, erklärte er steif. »Ich habe den Unfall beobachtet, wissen Sie? Dann kam die Lok angeflogen und ich schloss, dass man meine Hilfe benötigt.« Er deutete auf die Pferde, die als hin und her huschende Schatten in der Nacht zu erkennen waren. »Ich nehme an, Sie gehören zur Rettungsmannschaft?«
    Irgendjemand lachte schrill und auch die Mundwinkel des Mannes, der ihn auf den Fels hinaufgezogen hatte, zuckten verdächtig. »So … ungefähr«, sagte er. »Jedenfalls sind wir auch auf dem Weg zum Pass. Scheint, als hätte es ein kleines Malheur gegeben.« Er grinste und trat wieder einen Schritt von der Felskante fort. »Warum kommen Sie nicht mit uns?«, fragte er. »So, wie es aussieht, kann man dort sicherlich jede helfende Hand gebrauchen. Wir haben ein Reservepferd. Sie müssen erschöpft sein, nach der Kletterei.«
    Postlethwaite nickte dankbar. »Das ist überaus großzügig von Ihnen, Sir«, sagte er. »Ich werde so unverschämt sein und Ihr Angebot annehmen. Meine Knie fühlen sich in der Tat ein wenig weich an.«
    Der andere lachte schallend, als hätte Postlethwaite einen Witz zum Besten gegeben, schlug ihm so freundschaftlich auf die Schulter, dass Postlethwaite um ein Haar zum zweiten Mal zu Boden gegangen wäre, und zog ihn am Arm mit sich.
    »Dann komm, du komischer Vogel«, sagte er. »Bei uns bist du sicher aufgehoben.«
    Mit

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