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Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Titel: Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sich die Decke über ihr.
    Aber mir blieb nicht einmal Zeit, einen erschrockenen Laut auszustoßen, da sprang sie auch schon wieder auf, rannte weiter und fiel dicht am Rande des Treibsandloches auf die Knie. Spinnen krabbelten über ihr Gewand, hielten sich mit zitternden Beinen in ihrem Haar fest und tasteten nach ihrem Gesicht. Sie schien es nicht einmal zu merken. Mit einem verzweifelten Keuchen warf sie sich vor, ergriff meine Hand und zerrte mich mit einem unglaublich kraftvollen Ruck ein Stück aus dem Sand hervor. Ihre linke Hand griff nach meiner Schulter und krallte sich in den Stoff meiner Jacke.
    Eine schwarze, fette Tarantel fiel aus ihrem Haar auf die Schulter und raste mit wirbelnden Beinen über ihren Arm - direkt auf mich zu. In ihren blitzenden Facettenaugen schien ein hämisches Lachen zu stehen.
    Der Anblick ließ meine Selbstbeherrschung vollends zusammenbrechen. Ich schrie auf, riss meine Hand los und schlug Shadows Linke mit einem verzweifelten Hieb beiseite. Gleichzeitig kippte ich nach hinten, von der Kraft meiner eigenen Bewegung abermals in den Sand hineingetrieben.
    Diesmal versank ich rasend schnell. Der Treibsand flutete wie scheuerndes Wasser an meinem Leib hinauf, erreichte mein Kinn, stieg weiter, überflutete meinen Mund, verschloss meine Augen; Sand kroch in meine Nase, zwängte sich zwischen meinen verzweifelt zusammengepressten Zähnen hindurch und floss meine Kehle hinab. Ich wollte husten, konnte es aber nicht. Rote Ringe tanzten vor meinen Augen.
    Plötzlich fühlte ich mich gepackt und mit unglaublicher Kraft in die Höhe gerissen, heraus aus dem Treibsand – und mitten hinein in den zuckenden Teppich aus Tausenden von Spinnleibern!
    Halb wahnsinnig vor Panik begann ich um mich zu schlagen. Shadow wollte meine Hand festhalten, aber das Entsetzten gab mir übernatürliche Kräfte. Ich schlug ihren Arm beiseite, versetzte ihr einen Stoß, der sie rücklings taumeln und zum zweiten Male in die Spinnenarmee hineinstürzten ließ, fuhr herum und fiel ebenfalls auf die Knie. Spinnen krochen an meinen Beinen empor, hakten sich mit drahtigen Klauen in meine Kleider, krabbelten in meine Jackenärmel und meine Weste, fingerten nach meinem Haar und meinem Gesicht.
    Ich schrie, sprang hoch und begann auf die Biester einzuschlagen. Dutzende von ihnen starben, aber für jede, die ich erschlug, hasteten zehn neue herbei und plötzlich lief eine schwerfällige, wogende Bewegung durch die gewaltige Masse der Tiere. Dann begann sich das Grauen erregende Heer rings um mich zusammenzuziehen. Meine Beine verschwanden bis zu den Waden in der zuckenden schwarzen Masse, dann bis zu den Knien, den Oberschenkeln …
    Eine Hand packte mich an der Schulter und riss mich grob herum. Ich sah einen Schatten auf mich zurasen, zog instinktiv den Kopf ein und spürte den brennenden Schmerz einer Ohrfeige. Mein Kopf wurde in den Nacken geworfen. Ich keuchte, verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten, mitten hinein in die wogende Masse der Spinnen.
    Der zweite Schlag traf mich, als ich aufspringen wollte. Wieder hörte ich Shadows Stimme irgendetwas schreien, aber ich war von Sinnen vor Angst.
    Plötzlich sah ich ein Gesicht vor mir. Ein uraltes, faltenzerfurchtes Gesicht, Augen die vor Zorn – aber auch Sorge – zu brennen schienen, aber ich war noch immer zu sehr in Panik, es zu erkennen. Blind vor Angst hob ich die Fäuste und schlug nach diesem Gesicht. Das Letzte, was ich bewusst wahrnahm, war Sitting Bulls Tomahawk, der mit der flachen Seite vor meinen Schädel krachte und mich bewusstlos zusammensinken ließ.
     
    Der Berg lag noch keine zwanzig Schritte hinter ihnen, aber Reynaud de Maizieres hatte trotzdem das Gefühl, seit einer Ewigkeit über den schmalen, spiegelglatten Fels der Brücke zu balancieren. Der steinerne Pfad führte nicht nur steil in die Höhe, er fiel auch nach beiden Seiten in sanfter Krümmung ab und zu allem Überfluss war der Felsen so glatt, dass selbst seine groben Stiefel kaum ausreichend Halt fanden. Der Wind zerrte an seinem Haar und seiner Kleidung und vor ihm, unendlich weit entfernt am Ende der Brücke, wogten Schatten und gestaltlose finstere Dinge.
    Reynaud de Maizieres hatte Angst. Eine Angst wie niemals zuvor in seinem Leben. In seinem Mund war ein bitterer Geschmack und seine Kleidung klebte in großen, dunklen Flecken an seinem Körper. Er wusste, dass er stürzen würde, wenn er den Fehler beging, auch nur einmal in die Tiefe zu blicken. Vielleicht war es

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