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Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York

Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York

Titel: Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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abgelegenen Bezirken Londons trieb und den man Jack the Ripper nannte.
    Aber nein, das war unmöglich. Ich konnte die unheimliche Präsenz, die der … Fleischberg ausgestrahlt hatte, fast körperlich spüren. Mein magischer Sinn hatte Alarm geschlagen, im ersten Moment, als ich ihm gegenüberstand.
    Ich strauchelte über Unrat und stinkende, moderige Abfälle, verlor das Gleichgewicht und prallte mit der Schulter schwer gegen eine der Häuserwände. Mein Mantel verfing sich an irgendeinem vorstehenden Haken oder Nagel und riss der Länge nach entzwei. Ich fluchte leise und streifte ihn ganz ab. Für einen Moment musste ich stehen bleiben, um mich zu orientieren.
    Und da durchzuckte mich ein eisiger Schreck.
    Ich hörte seine Schritte nicht mehr!
    Er konnte unmöglich schon das Ende der Gasse erreicht haben und zwischen den engen Wänden war jeder Schritt überdeutlich zu hören gewesen!
    Ich lauschte angestrengt – nichts! Er war stehen geblieben und wartete auf mich!
    Aber wo? War er etwa schon dicht vor mir und lauerte nur darauf, dass ich den nächsten Schritt machte, um mich zu packen? Unwillkürlich wich ich zurück und hob die Pistole.
    Jedenfalls wollte ich es.
    Der Trommelrevolver war verschwunden! Ich musste ihn verloren haben, als ich mit der Wand Bekanntschaft gemacht hatte. Ich ließ mich langsam, unendlich langsam in die Knie sinken und tastete mit fliegenden Fingern über den Boden, zog die Hand angewidert zurück, als ich etwas Schwammiges, Weiches berührte, überwand meine Abscheu und suchte weiter nach der Waffe.
    Meine Finger glitten über Dinge, von denen ich nicht wissen wollte, wie sie wohl bei Tageslicht aussahen, und einmal glaubte ich, das Fell einer toten Ratte zu berühren.
    Aber ich hatte mich getäuscht. Sie war ganz und gar nicht tot, sondern raste plötzlich meinen Ärmel hoch und verschwand über meine Schulter.
    Die Pistole fand ich nicht.
    Schließlich gab ich es auf, wischte meine Hand am Mantel sauber, der hinter mir auf dem Unrat lag, und richtete mich vorsichtig wieder auf.
    Ein kühler, schwacher Wind kam auf, wehte durch die Häuserschlucht und trug einen merkwürdigen, stechenden Geruch heran. Fast wie … Salpetersäure! Und eine Spur von verbranntem Fleisch. Ich schauderte. Der Gestank musste von diesem Kerl ausgehen! Für einen Moment spielte ich ernsthaft mit dem Gedanken, umzukehren.
    Aber auch nur für einen Moment. Nein – was immer da durch die Nacht schlich und Menschen anfiel, es musste unschädlich gemacht werden. Und ich hatte die Chance dazu, hier und jetzt.
    Der Geruch nach Säure wurde mit jeder Sekunde stärker! Und dann vernahm ich schwere, tropfende Geräusche aus der Finsternis vor mir.
    PLATSCH. PLATSCH. PLATSCH …
    Er kam näher!
    Einen Herzschlag lang drohte mich wilde, nackte Panik zu überrollen. Ich bin weiß Gott kein ängstlicher Mensch, aber das Gefühl, völlig hilflos wie eine Maus vor einer sprungbereiten Katze zu sitzen, wurde für einen Moment übermächtig in mir. Meine Augen hatten sich mittlerweile halbwegs an die Dunkelheit gewöhnt und ich vermochte erste Schemen zu erkennen.
    Und einer dieser Schatten bewegte sich!
    Mit einem Ruck sprang ich vollends auf die Füße und riss meinen Stockdegen aus seiner Umhüllung.
    Ich kam nicht einmal mehr dazu, ihn gegen den massigen Schatten vor mir zu richten. Plötzlich war er heran. Beißender Nebel raubte mir mit einem Mal den Atem. Etwas raste auf meinen Kopf zu!
    Im letzten Moment ließ ich mich nach hinten fallen. Die unförmige Klaue, die mein Gesicht treffen sollte, wischte um Haaresbreite an mir vorbei. Schwere Tropfen irgendeiner Flüssigkeit fielen auf meinen Kragen und Schal. Die Kreatur stieß ein dumpfes, kehliges Knurren aus.
    Was um alles in der Welt war das?
    Etwas Hartes, Spitzes bohrte sich in meinen Rücken, als ich auf dem Boden aufschlug. Farbige Sterne tanzten vor meinen Augen und fast hätte ich das Bewusstsein verloren. Ich versuchte den Schmerz zu ignorieren und kroch hastig auf Händen und Füßen von der Gestalt fort. Hinter mir schlug etwas mit einem schlammigen Geräusch auf die Steine.
    Die Luft um mich herum schien zu kochen.
    Plötzlich fühlte ich einen metallenen, kühlen Gegenstand unter der rechten Hand. Der Revolver!
    Über mir wuchs ein unförmiger Schemen auf. Mir blieb kaum der Bruchteil einer Sekunde – ich ließ mich ganz auf den Rücken fallen und riss die Waffe hoch. Mit einem Knall, der mir die Trommelfelle zu zerreißen schien, löste sich der erste

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