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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ich mich kaum beherrschen konnte.
    Sherlock Holmes entging meine Reaktion nicht.
    »Ist es das?«, fragte er.
    Ich war unfähig zu antworten, konnte nur nicken, während sich meine Augen an der Rose, die aus Ton oder Sand zu bestehen schien, förmlich festsaugten.
    »Nehmen Sie sie in die Hand«, forderte mich Holmes auf. Das brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Als meine Finger das Kleinod berührten, spürte ich augenblicklich, wie ein unwahrscheinliches Glücksgefühl mich durchrieselte. Mir war, als sei ich am Ziel einer unendlich langen Reise angekommen. Ich erkannte sofort, dass in dieser unscheinbaren kleinen Sandrose magische Kräfte schlummerten, die mich wie ein Magnet angezogen hatten.
    »Woher haben Sie diese Rose?«, fragte ich den Schlossherrn mit vor Aufregung heiserer Stimme.
    »Ein Souvenir von einer meiner Forschungsreisen in die arabische Wüste«, gab Sir Henry bereitwillig Auskunft. »Ich trage es als Talisman bei mir.«
    Wenig später war ich über die Umstände im Bilde, unter denen er die Rose gefunden hatte. Als er den toten Templer erwähnte, zuckte ich unwillkürlich zusammen. Meine Erinnerungen an die Angehörigen des Ritterordens waren noch frisch und keineswegs erfreulicher Natur. Als Sir Henry aber vor der kindischen Furcht seines Dieners Chalef erzählte und davon, dass ein gewisser Sill el Mot den Templer umgebracht haben sollte, horchte ich auf. Soviel ich auch über den Orden der Tempelherren wusste – den Namen Sill el Mot hatte ich nie zuvor vernommen. Henry Baskerville, der der arabischen Sprache mächtig war, übersetzte ihn mit »Schatten des Todes«. Sollte es denn noch andere Schicksalsgenossen geben, die mit den Templern im Krieg lagen? Ich beschloss, der Sache beizeiten auf den Grund zu gehen. Vielleicht würde ich diesen geheimnisvollen »Schatten des Todes«, der, wie Chalef seinem Herrn erzählt hatte, eine geheime Kolonie der Templer in der arabischen Wüste schon seit langer Zeit erbittert bekämpfte, eines Tages als Verbündeten gewinnen können. Es konnte nur gut sein …
    Ich kam nicht dazu, meinen Gedankengang fortzusetzen. Plötzlich wurde die Tür der Bibliothek aufgerissen und Barrymore, ansonsten ein zurückhaltender Mann, dem Ehrerbietung über alles ging, stürmte mit einem vor Grauen verzerrten Gesicht in den Raum.
    »Sir Henry, sehen Sie doch!«
    Mit einem Finger, der zitterte wie Schilfrohr im Wind, deutete er auf eines der Bibliotheksfenster.
    »Was ist denn, Barrymore?«, wollte Henry Baskerville wissen, aber Sherlock Holmes wartete die Antwort des völlig verstörten Mannes gar nicht ab, sondern lief gleich zum Fenster hinüber. Ich folgte ihm auf dem Fuße. Holmes öffnete das Fenster und wir blickten auf den Schlosshof hinab, ohne jedoch erkennen zu können, was den Butler so aus der Fassung gebracht hatte.
    Holmes drehte sich zu ihm um. »Sie müssen uns schon einen näheren Hinweis geben, mein Freund.«
    »Der … Brunnen!«, keuchte Barrymore.
    Der alte verwitterte Ziehbrunnen, den der Butler wohl meinte, lag etwas abseits vor einem der neu errichteten Seitenflügel des Hauses. Dennoch war er im hellen Mondlicht recht gut zu erkennen.
    »Gütiger Himmel«, keuchte Sherlock Holmes und zum ersten Mal, seit ich ihn kennen gelernt hatte, spiegelte sich in seinem Gesicht so etwas wie Fassungslosigkeit wider.
    Ich konnte es ihm nicht verdenken, spürte ich doch selbst, wie sich meine Haare sträubten.
    Eine ungeheure Masse quoll aus dem Brunnen hervor, schwärzer als die tiefste Nacht und so konturlos wie ausgeschüttetes Pech. Die ganze Substanz schien durcheinander zu fließen, sich übereinander zu türmen, sich zu trennen und im gleichen Sekundenbruchteil wieder zusammenzufügen. Hunderte von tentakelähnlichen Auswüchsen schossen aus der Masse hervor, krümmten sich in der Luft, schnellten dann wie Peitschenschnüre zurück, um wieder eins zu werden mit dem amorphen Gebilde. Ein betäubender, entsetzlicher Gestank, wie ihn keine noch so riesenhafte Leichengrube hervorbringen konnte, schwängerte die Abendluft und ließ uns den Atem stocken.
    Doch es war nicht allein der schier unerträgliche Gestank, der sich bemerkbar machte. Eine erschreckende Kältewelle ging von der formlosen Masse aus, so eisig, dass sich das Gras rings um den Brunnen mit Raureif überzog. Am schlimmsten jedoch war die Aura des absolut Bösen, die auf uns eindrang und gleichermaßen auf Körper und Geist einwirkte.
    Ich brauchte meine ganze Kraft, um mich von diesem

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