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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Schritten ächzte der Boden. Ich starrte sie an, gelähmt vor Schrecken – aber nicht nur allein deshalb. Da war noch etwas anderes; etwas, das ich mir im ersten Moment nicht erklären konnte, das mich aber nachhaltig daran hinderte, auch nur einen Finger zu rühren.
    Der Unheimliche kam unerbittlich näher, erreichte mein Bett und blieb stehen. Langsam, ganz langsam drehte sich sein Kopf, wobei ein leises, surrendes Geräusch zu hören war, dann blickte sein gespaltenes Gesicht auf mich herab und in den kunstvoll bemalten Glasaugen glomm ein düsteres rotes Feuer auf.
    Und im gleichen Moment erkannte ich ihn.
    Der Mann vor mir war Howard!
    Oder wenigstens etwas, das wie Howard aussah …
    Sein Gesicht, das nicht aus Fleisch, sondern aus irgendetwas bestand, war bis ins letzte Detail das seine – und doch war es nicht Howard, nicht einmal ein Mensch, ja, nicht einmal ein lebendes Wesen, sondern eine Maschine, eine menschengroße, perfekt nachgebaute Puppe, die gekommen war, um mich zu töten!
    Das Entsetzen gab mir zusätzliche Kraft. Verzweifelt bäumte ich mich in meinem Bett auf. Ich kam nicht frei, aber mein verzweifeltes Strampeln ließ die Decke ein Stück von mir herunterrutschen, sodass ich zumindest sehen konnte, warum ich nicht in der Lage war, mich zu bewegen.
    Ich war gefesselt. Ein dünnes, tausendfach ineinander gedrehtes Gespinst aus haardünnen silbernen Drähten war aus dem Bettbezug hervorgewachsen und hatte sich wie eine zweite Haut über mein Nachthemd gelegt, so eng, dass hier und da dunkles Blut auf der weißen Seide sichtbar wurde. Seltsamerweise spürte ich nicht den mindesten Schmerz.
    Dafür schrie ich vor Entsetzen auf, als die grässliche Howard-Karikatur sich über mich beugte und ich ihre Hände sah.
    Es waren nicht die Hände eines Menschen, sondern ein stählernes, mit Krallen versehenes Skelett, bei dem jemand vergessen hatte, das Fleisch darauf zu tun.
    Und sie kamen näher, gierig gespreizt und voller unmenschlicher Stärke. Näher und näher und näher und – und ich erwachte mit einem Schrei, fuhr hoch und riss instinktiv die Hände vor das Gesicht, um mich vor dem Entsetzlichen zu schützen, das irgendwie den Weg in die Realität gefunden zu haben schien, denn die Angst wühlte weiter in mir. Ein Teil von mir begriff, dass alles nichts weiter als ein entsetzlicher Traum gewesen war, aber ein anderer, im Augenblick viel stärkerer, behauptete das Gegenteil. Alles war so unglaublich real gewesen. Nur mit äußerster Anstrengung gelang es mir, mich wenigstens äußerlich zur Ruhe zu zwingen.
    Mein Herz raste zum Zerspringen, als ich die Arme herunternahm. Mein Nachthemd klebte in großen, dunklen Flecken an meiner Haut und mein Bett war schweißnass. Die Decke lag irgendwo auf dem Boden. Ich musste wie ein Kind gestrampelt und um mich getreten haben.
    »Nur ruhig, alter Junge«, murmelte ich. »Es war nur ein Traum. Kein Grund, nervös zu werden.« Nicht, dass es irgendwie geholfen hätte. Die Angst war noch immer da und als ich mich vollends aufsetzte und die Beine vom Bett schwang, zitterten meine Hände so stark, dass ich kaum die Kraft hatte, mich in die Höhe zu stemmen. Misstrauisch sah ich mich in dem nachtdunklen Zimmer um. Alles schien normal, so, wie es immer gewesen war, vom ersten Tag an, den ich in diesem Haus lebte. Und doch …
    Vielleicht war es nur eine Nachwirkung des Albtraumes, aber für einen Moment kam mir alles auf unmöglich in Worte zu fassende Weise falsch vor. Jedes Möbelstück stand an seinem Platz, jeder kleinste Fleck auf den Tapeten war so, wie ich ihn in Erinnerung hatte, und trotzdem – irgendetwas stimmte hier nicht. Es war, als wäre die Wirklichkeit um ein winziges Stückchen in die Richtung verschoben, in der die Albträume und der Wahnsinn nisteten. Es war nichts, was wirklich zu sehen oder zu erkennen gewesen wäre, aber ich spürte es. Überdeutlich.
    Die Tür wurde mit einem Ruck aufgestoßen und eine sehr blasse Mrs. Winden erschien in meinem Zimmer, eine Gaslampe in der Rechten. »Was ist geschehen?«, fragte sie aufgeregt.
    »Geschehen?« Ich verstand nicht gleich.
    »Sie haben geschrien, Robert«, erklärte Mary. »Ich war gerade auf dem Weg in die Küche, um mir ein Glas Milch zu holen, und da habe ich Sie schreien hören.« Ihr Blick irrte unstet durch den Raum, als fürchte sie, aus den Schatten könnten irgendwelche Dinge hervorspringen.
    »Es ist nichts«, sagte ich. »Ich … habe geträumt. Ein schrecklicher Albtraum. Aber

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