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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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angelehnte Tür drangen Stimmen, ohne dass er die Worte verstand.
    Dafür verstand er etwas anderes. Nämlich, dass jeden Moment die Tür des Salons aufgehen und jemand hereinkommen konnte.
     
    Während Cohen und seine Leute das Haus durchsuchten, begann ich ganz allmählich den ersten Schock über meine Verhaftung zu verwinden. Und je nüchterner ich wurde, desto weniger wohl fühlte ich mich in meiner Haut. Es war nicht der Umstand allein, dass ich verhaftet war – so etwas war mir nicht zum ersten Mal passiert; ich hatte gewissermaßen Übung darin, unter falscher Anklage zu stehen. Aber Cohens Verhalten irritierte mich mehr und mehr. Ich kannte den alten Griesgram gut genug, um ihn weiß Gott nicht für einen liebenswerten Menschen zu halten – ganz im Gegenteil. Aber was immer man ihm nachsagen mochte, er war ein durch und durch gesetzestreuer Mann. Und er hatte nicht mit der Wimper gezuckt, als mich einer seiner Männer brutal geschlagen hatte.
    Trotzdem war ich im Grunde recht zuversichtlich. Rowlf musste nun bald zurückkehren und der gute alte Gray würde die Sache schon hinbiegen. Wozu war er einer der besten Rechtsanwälte, die das britische Empire jemals hervorgebracht hatte?
    Auch Howard hatte sich wieder so weit beruhigt, dass er Pläne bezüglich meiner möglichst raschen Freilassung schmiedete; nur manchmal abschweifend, um düstere Andeutungen bezüglich der Karriere eines gewissen Scotland-Yard-Beamten zu machen oder sich eine Zigarre anzuzünden. Ich konnte seinen Groll verstehen.
    Er kannte ebenso wie ich das »Gästequartier« unter dem Yard und wusste, dass ich wenig Lust hatte, es so schnell wieder zu beziehen.
    Cohen kam nach weniger als einer halben Stunde zurück – eine Zeit, die nicht einmal gereicht hätte, auch nur das Erdgeschoss des Hauses gründlich zu durchsuchen, geschweige denn alle drei Etagen einschließlich des Dachgeschosses und des gewaltigen Kellerlabyrinths. Trotzdem machte er auf mich ganz den Eindruck eines Mannes, der sehr zufrieden mit dem war, was er erreicht hatte.
    »Nun«, sagte ich spitz. »Haben Sie alles gefunden, Inspektor? Die Leichen im Keller und die zweiundzwanzig erwürgten Mädchen auf dem Dachboden?«
    Cohen sah mich kalt an. »Das Lachen wird Ihnen bald vergehen, Craven«, sagte er ruhig. »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns noch den Garten ansehen?«
    »Meinetwegen graben Sie ein Loch und legen sich rein«, knurrte ich, stand aber gehorsam auf und ging zur Tür, ehe Tailworthern etwa auf die Idee kommen konnte, dem Wunsch seines Chefs mit ein paar Hieben in meinen Nacken Nachdruck zu verleihen. Cohen schluckte die Beleidigung, ohne mit der Wimper zu zucken, trat beiseite, um mich vorbeizulassen, und forderte auch Howard auf, mit uns zu kommen.
    Das Haus wimmelte von Polizei, als ich aus dem Salon trat. Allein in der Halle lungerten ungefähr ein Dutzend Beamte herum und aus den angrenzenden Räumen hörte ich die typischen Geräusche einer Hausdurchsuchung, die sehr gründlich, aber nicht sehr vorsichtig durchgeführt wurde.
    »Ihr kleiner Scherz wird den Yard eine hübsche Stange Geld kosten, Cohen«, sagte Howard wütend, aber Cohen schwieg auch darauf verbissen.
    Allmählich machte mich seine bewusst zur Schau gestellte Siegesgewissheit wirklich nervös. Nervöser, als ich mir eingestehen wollte. Zum Teufel – ich kannte Cohen gut genug, um zu wissen, dass er niemals ein solches Aufhebens getrieben hätte, wenn er seiner Sache nicht verdammt sicher gewesen wäre.
    Als wir das Haus verließen, hielt eine Kutsche vor dem Grundstück und über die Köpfe der Beamten hinweg, die das Tor bewachten, erkannte ich Rowlf und Gray, die aus dem Wagen stiegen und sofort von Cohens Männern aufgehalten wurden.
    »Lasst sie durch!«, schrie Cohen. Die Männer traten gehorsam beiseite und Rowlf und der Anwalt stürmten über den Kiesweg auf uns zu. Ich sah, dass Gray unter seinem hastig übergeworfenen Mantel wirklich noch das Nachthemd trug. Rowlf hatte Howards Befehl überaus genau genommen.
    »Robert – was ist hier los?« Gray trug noch Ringe des Schlafes unter den Augen, wirkte aber gleichzeitig sehr wach. Unter seinem rechten Arm klemmte eine abgewetzte Aktenmappe. »Was bedeutet das alles?«
    »Das werden Sie gleich sehen, Doktor Gray«, sagte Cohen an meiner Stelle. »Wenn Sie mir noch wenige Augenblicke zugestehen, dann -«
    »Ich gestehe Ihnen zu«, unterbrach ihn Gray kalt, »gefälligst den Mund zu halten und mich mit meinem Klienten reden zu

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