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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nichts bedeutete, und der mit einem Achselzucken den Park zubetoniert und grün angestrichen hätte. Für englische Augen war schon der Vorgarten ein Sakrileg. Der hinter dem Haus verborgene, größere Teil des Parkes grenzte an Majestätsbeleidigung. Der Rasen war ungepflegt und halb von Unkraut und wild wuchernden Blumen okkupiert, die Büsche darauf wild verwachsen und die Blumenrabatten verwildert.
    Sarim kam der bemitleidenswerte Zustand des Gartens nur zugute, denn er erleichterte sein Vorhaben, ungesehen ins Haus zu gelangen. Er war sicher, dass sich seit Tagen niemand mehr im Garten aufgehalten hatte, wenn man von der kleinen Ecke absah, in der sich das Kräuterbeet der Köchin befand; ein fast rührender – aber vollkommen vergeblicher – Versuch, dem Anwesen so etwas wie Stil zu verleihen. De Laurec hingegen war das kleine Gemüsebeet eher ein Dorn im Auge, bedeutete es doch, dass seine Besitzerin unter Umständen hinauskommen und ihn überraschen konnte – oder, was schlimmer wäre, seine Leute, die in kurzer Zeit hier auftauchen mussten.
    Aber er verschwendete nur einen flüchtigen Gedanken an diese Möglichkeit. Er wusste, dass das Haus sehr wenig Personal hatte; erbärmlich wenig, im Vergleich zu seiner Größe. Und sollte das Unwahrscheinliche doch geschehen und er entdeckt werden – nun, auf einen Toten mehr oder weniger kam es nicht mehr an.
    Lautlos, mehr einem Schatten als einem lebenden Wesen gleich, huschte der ehemalige Puppet-Master des Pariser Templerkapitels durch den verwilderten Garten, erreichte die Rückseite des Hauses und blieb vor dem Dienstboteneingang stehen, um sich ein letztes Mal umzusehen.
    Er suchte mit der linken Hand das Schlüsselloch, steckte etwas hinein, das bei flüchtigem Hinsehen vielleicht wie ein Schlüssel ausgesehen hätte, und drehte ihn vorsichtig herum. Seine ganze Konzentration war jetzt auf das Werkzeug gerichtet. Lautlos befahl er den beweglichen Segmenten an seiner Spitze die Stellung einzunehmen, die nötig war, den Mechanismus des Schlosses aufzusperren.
    Es ging fast zu leicht. Der Mechanismus des Türschlosses war so alt und simpel, dass ihn jeder Dieb mit einer umgebogenen Haarklammer hätte knacken können. Für einen Augenblick wurde Sarim de Laurec unsicher. Das war weniger eine Abwehr gegen einen möglichen Eindringling, sondern eher eine Einladung.
    Und vielleicht eine Falle …
    Für einen Moment musste der Puppet-Master mit aller Macht gegen das immer stärker werdende Gefühl ankämpfen, beobachtet zu werden. Dabei war er vollkommen sicher, allein zu sein.
    Für einen Moment – einen winzigen Moment nur – glaubte Sarim ganz deutlich zu spüren, dass es das Haus selbst war, das ihn beobachtete: auf eine boshafte, ungeheuer finstere Art und Weise, die nicht einmal er ganz verstand, der doch wusste, wie unbelebte Dinge mit dem Leben zu versehen waren.
    Er vertrieb den Gedanken. Craven war mächtig, aber nicht so mächtig. Wahrscheinlich war er nur nervös.
    Wütend über sich selbst stieß Sarim die Tür auf und trat in den dahinterliegenden Raum. Er war nicht sehr überrascht, sich in einer Art Gerümpelkammer zu finden. Er musste sehr vorsichtig sein und mit weit vorgestreckten Händen gehen, um nicht im Dunkeln gegen ein Hindernis zu stoßen und damit das halbe Haus zu alarmieren, als er den Raum durchquerte. Prüfend rüttelte er an der Klinke der gegenüberliegenden Tür. Sie bewegte sich lautlos, aber die Tür rührte sich nicht.
    Sarim brauchte nicht einmal fünf Sekunden, auch dieses Schloss zu öffnen.
    Und wieder hatte er dabei das Gefühl, beobachtet zu werden. Auf eine Art und Weise, wie eine Katze die blinde Maus beobachten würde, die schnurstracks auf ihr aufgerissenes Maul zumarschiert.
    Sarim fror plötzlich. Sein Blick bohrte sich in die schattenerfüllte Schwärze, die die Kammer ausfüllte. Irgendwo hinter diesem Vorhang aus Dunkelheit – dessen war er sich jetzt ganz sicher – war etwas. Möglicherweise war dieses Haus doch nicht ganz so schutzlos, wie er bisher angenommen hatte.
    Mit erzwungener Ruhe konzentrierte er sich wieder auf das, was auf der anderen Seite der Tür lag. Wenige Schritte vor ihm lag eine schmale, ausgetretene Treppe, die ihn geradezu dazu aufzufordern schien, sich ihr anzuvertrauen. Doch sein Ziel lag in der entgegengesetzten Richtung, unter der Erde, wo sich die ausgedehnten Kellerräume des Hauses befanden. Dort würde er das Versteck finden, das er für sein Vorhaben brauchte.
    Sarim

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