Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
fragte er.
    Gray nickte zornig. »Die will ich in der Tat, Inspektor. Und zwar verdammt gute!«
    Cohen lächelte. »Wäre Ihnen die Aussage eines Augenzeugen Beweis genug?«, fragte er ruhig.
     
    Sarim de Laurec reagierte blitzschnell. Mit einem einzigen Satz war er auf den Füßen und bei der Tür, drückte sie ins Schloss und drehte den Schlüssel herum. Fast im gleichen Moment drückte jemand von außen auf die Klinke, rüttelte kräftig daran und verlangte mit barscher Stimme den Schlüssel, als sich die Tür nicht öffnen ließ.
    Sarim wagte kaum zu atmen. Er fürchtete zwar die Leute vor der Tür nicht, doch würde seine vorzeitige Entdeckung seine Pläne empfindlich stören und eventuell sogar das fein gesponnene Netz zerreißen, in dem sich sein Feind verfangen sollte. Insgeheim schimpfte er sich einen Narren, dass er der Versuchung, hierher zu kommen, um Cravens Niederlage mit eigenen Augen zu sehen, nicht hatte widerstehen können. Aber für Reue war es ein wenig zu spät.
    Während draußen jemand immer heftiger an der Klinke zu rütteln begann, um sich Einlass zu verschaffen, sah sich Sarim de Laurec gehetzt um. Den Gedanken, aus dem Fenster zu steigen, verwarf er so schnell wieder, wie er ihm gekommen war. Draußen war heller Tag und selbst in einer so relativ ruhigen Gegend wie Ashton Place wäre ein Mann aufgefallen, der aus dem ersten Stock eines Hauses kletterte. Ganz davon abgesehen, dass de Laurec nicht sicher war, es zu schaffen – er war alles andere als sportlich und Dinge wie Fassadenklettern überließ er normalerweise anderen. Aber er musste hier heraus!
    Wie zur Antwort erscholl in diesem Moment hinter ihm ein leises, metallisches Klicken. De Laurec fuhr herum. Seine Hand zuckte unter den Mantel und kam mit einer kleinen, doppelläufigen Pistole wieder zum Vorschein.
    Aber hinter ihm war niemand und das Klicken, das er gehört hatte, war das Geräusch gewesen, mit dem sich ein Teil der Wandvertäfelung gelöst und wie eine Tür ein Stück nach außen geschwungen war.
    Es war eine Tür. Eine Geheimtür, genauer gesagt, so perfekt eingepasst, dass normalerweise nicht einmal ein haardünner Spalt zu sehen gewesen wäre. Jetzt stand sie einladend offen. Beinahe ein wenig zu einladend für Sarim de Laurecs Geschmack.
    Aber welche Wahl hatte er schon? Er musste hier heraus, ganz gleich wie, und die Tür, durch die er gekommen war, war verschwunden. Nicht, dass es dem ehemaligen Templer in diesem Moment aufgefallen wäre. Er hatte die Tür im gleichen Moment vergessen, in dem er hindurchgestolpert war. Aber er hatte selbst vergessen, dass er etwas vergessen hatte, und so war dieser geheime Ausgang für ihn im Moment der einzige Fluchtweg.
    Vorsichtig öffnete er die Tür weiter, zog die beiden Hähne der kleinen Pistole zurück und spähte in die Dunkelheit, die dahinter lauerte. Staubtrockene Luft wehte ihm entgegen und reizte ihn zum Niesen und ein Gefühl unbeschreiblichen Alters empfing ihn. Sarim hielt die Luft an, doch der Juckreiz war so stark, dass ihm Tränen in die Augen schossen. Halbblind stolperte er nach vorne, ertastete rauen, mürbe gewordenen Stein in der Dunkelheit und konnte die Geheimtür gerade noch hinter sich ins Schloss ziehen, als er auch schon schallend niesen musste. In dem winzigen Raum klang das Geräusch wie ein Kanonenschlag.
    Sarim blieb wie versteinert stehen und lauschte. Doch es blieb still. Nicht der mindeste Laut drang von draußen in den schmalen Treppenraum herein, in dem er stand. Es war still wie in einem dunklen, vollkommen geschlossenen Grab.
    Sarim kämpfte die Panik nieder, die sich seiner bemächtigen wollte, steckte seine Waffe wieder ein und presste das Ohr gegen die Geheimtür. Da sie nur aus einer dünnen Bretterwand bestand, hätte er es sogar hören müssen, wenn jemand auf dem Korridor vor dem Nebenraum gesprochen hätte. Doch er hörte buchstäblich nichts.
    Nach einer Weile gab Sarim auf und tröstete sich mit dem Gedanken, dass die Leute ein anderes Zimmer betreten hatten. Nicht zum ersten Male, seit er in dieses Haus eingedrungen war, schalt er sich in Gedanken einen Idioten. Er presste beide Hände gegen die Geheimtür und suchte im Dunkeln nach dem Öffnungsmechanismus. Doch trotz seiner magischen Fähigkeiten fand er keine Spur mehr von dem Schloss. Nicht einmal …
    Eine eisige Hand schien über sein Rückgrat zu streichen. Sarim spürte, wie sich die Haare in seinem Nacken und auf seinen Unterarmen aufrichteten wie Katzenfell, als er

Weitere Kostenlose Bücher