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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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durchquerte einen langen, muffigen Gang und erreichte schließlich eine düstere Treppe aus brüchigen Steinen, deren Geländer abgebrochen war. Rasch und ohne sich auch nur noch einmal umzusehen stieg er sie hinab, blieb auf der untersten Stufe stehen und sah sich um. Seine Augen gewöhnten sich rasch an das blassgraue Dämmerlicht, das den Raum erfüllte. Außerdem wusste er, wonach er zu suchen hatte: nach einer kleinen, staubverkrusteten Tür in einer der Seitenwände, deren Angeln sich in wuchernde Rostpflanzen verwandelt hatten und deren Ritzen von betonhartem Staub erfüllt waren, denn sie war seit einem Menschenalter nicht mehr geöffnet worden.
    Er entdeckte sie nach kurzem Suchen. Jemandem, der den Grundriss des Hauses im Kopf gehabt hätte, wäre vielleicht aufgefallen, dass die Tür geradewegs in eine der Grundmauern eingelassen war und dass dort, wohin sie führte, eigentlich nichts mehr sein konnte. Aber das fiel Sarim de Laurec ebenso wenig auf wie die Tatsache, dass es überall im Keller Schuhabdrücke gab – nur vor der Tür nicht.
    Mit einem triumphierenden Lächeln näherte er sich der Tür, streckte die Hand nach der blind gewordenen Messingklinke aus – und zog sie wieder zurück.
    Was wollte er überhaupt hier? Hinter dieser Tür war nichts von Belang, nur ein weiterer Keller, der mit Gerümpel und Müll vollgestopft war. Mit einem resignierenden Lächeln drehte er sich um, ließ sein Einbruchswerkzeug in der Tasche verschwinden und entfernte sich ein paar Schritte.
    Aber nur, um abermals stehen zu bleiben.
    Ein betroffener, ja fast entsetzter Ausdruck breitete sich auf seinen Zügen aus. Verwirrt blickte er um sich, starrte dann wieder die Tür an.
    Für einen Moment hatte er das absurde Gefühl, so etwas wie ein höhnisches Grinsen zu spüren, obgleich das schlichtweg unmöglich war.
    Immer nervöser werdend, näherte er sich der Tür ein zweites Mal.
    Mit dem gleichen Ergebnis.
    Nur, dass er diesmal für einen ganz kurzen Moment spürte, wie etwas nach seinen Gedanken griff und sie so lange verknotete, bis er überzeugt davon war, hinter dieser Tür absolut nichts als Staub und Gerümpel zu finden.
    Sarims Hände begannen zu zittern. Für einen Augenblick hatte er nichts als Angst, eine panische, fast unwiderstehliche Angst, die ihn zwingen wollte, auf der Stelle herumzufahren und das Haus zu verlassen, so schnell er nur konnte. Ein dumpfer, pochender Schmerz breitete sich in seinem Schädel aus.
    Die winzige Wunde an seiner Schläfe blutete stärker. Aber dann gelang es ihm, den feindlichen Einfluss abzublocken; mit einer Kraft, die nicht seine eigene war.
    Zitternd richtete er sich auf, trat steifbeinig auf die Tür zu und streckte die Hand nach der Klinke aus.
    Seine Glieder wollten ihm nicht gehorchen. Es war, als klebe ein unsichtbarer, zäher Sirup an seinen Fingern. Schweiß bedeckte Sarim de Laurecs Stirn. Aber die neue Macht in seinem Schädel war stärker. Millimeter für Millimeter näherten sich seine Finger der Klinke, berührten schließlich das matte Metall und drückten es herunter.
    Die Tür war nicht verschlossen.
    Etwas Sonderbares geschah. Es ging so schnell, dass sich de Laurec hinterher nicht einmal sicher war, ob es nun wirklich geschehen oder bloße Einbildung gewesen war, vielleicht ein neuer, böser Scherz, den ihm dieses Haus und seine Schutzgeister – oder was immer es war – spielten. Aber für einen ganz kurzen Moment hatte er das Gefühl, einen Ruck in der Wirklichkeit zu spüren. Es war, als würde er aus seiner Welt herausgerissen und im Bruchteil einer Sekunde in eine andere, fast – aber eben nur fast – identische versetzt. Alles war genau wie zuvor.
    Und doch …
    Die Erkenntnis, dass irgendetwas ganz und gar nicht so war, wie es sein sollte, kam um einen Sekundenbruchteil zu spät.
    Sarim stolperte nach vorne, verlor durch den unerwarteten Ruck das Gleichgewicht und fiel der Länge nach hin. Der Aufprall war so hart, dass er für die Dauer eines Herzschlages halb benommen liegen blieb.
    Und als er aufblickte, sah er ganz und gar nicht das, was er hätte sehen sollen. Vor ihm war kein Keller. Keine Treppe. Keine stauberfüllten Gewölbe. Es war auch nicht mehr Nacht.
    Es war heller Vormittag, und Sarim de Laurec lag mit ausgestreckten Armen und Beinen auf einem kostbaren Berberteppich, mitten in einem holzgetäfelten, sehr weitläufigen Salon. In dem Aschenbecher, der auf einem kleinen Tisch stand, lag eine glimmende Zigarre und durch die nur

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