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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Er war, wie er vorhin zugegeben hatte, des Gedankenlesens nicht fähig. Ganz im Gegensatz zu mir! Und wenn ich mir auch geschworen hatte, meine magischen Kräfte nur in Notfällen einzusetzen, so musste ich nun meinen Vorsatz brechen – wenn auch nur, um am Lack seiner Großartigkeit zu kratzen.
    Als ich die Augen wieder öffnete, war es an mir, ein selbstgefälliges Lächeln zur Schau zu stellen. »Soll ich Ihnen jetzt einmal ein paar Wahrheiten über Sie erzählen, mein Bester?«, fragte ich lauernd.
    »Nur zu«, sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust, während milder Spott seine Mundwinkel umspielte. »Ich glaube allerdings nicht -«
    »Ihr Name ist Sherlock Holmes. Sie nennen sich Beratender Detektiv, bewohnen gemeinsam mit Ihrem Freund Dr. John H. Watson« – ich nickte seinem Nebenmann freundlich zu – »eine Drei-Zimmer-Wohnung in der Baker Street 221b und nehmen aus Langeweile gelegentlich Kokain. Ferner sind Sie der Ansicht, dass die Welt ohne Sie vor ungefassten Verbrechern nur so überquellen würde, haben kürzlich bei der versuchten Aufklärung des Mordfalls James G. Pentecost geradezu jämmerlich versagt und können, was Ihr Violinenspiel anbelangt, dem Ihrer Ansicht nach maßlos überschätzten Niccolo Paganini nicht einmal den Geigenkasten halten!«
    Mein Gegenüber sperrte buchstäblich Mund und Nase auf. »Ganz elementar«, krächzte er.
     
    Vincent Calhoun war schlechter Laune. Als Constable von Grimpen schob er normalerweise eine ausgesprochen ruhige Kugel, so ruhig, dass ihn manchmal sogar ein Gefühl der Langeweile überkam. Aber er langweilte sich doch lieber, als den befremdlichen Aufregungen und Mühen der letzten Wochen und Tage ausgesetzt zu sein. Erst der Tod von Sir Charles Baskerville, der selbst seine Vorgesetzten aus Coombe Tracey und Exeter vor mehr Rätsel gestellt hatte, als sie wahrhaben wollten, dann die Sache mit dem angeblichen Höllenhund, von dem keiner genau wusste, ob es ihn nun wirklich gab oder ob er nur in der Einbildung einiger überängstlicher Dorfbewohner existierte, und schließlich das mysteriöse Ende Frederic Murphys, für das es überhaupt keine vernünftige Erklärung ab. Und zu allem Überfluss war nun auch noch ein wahrscheinlich geisteskranker Verbrecher und Mörder namens Seiden aus dem Zuchthaus ausgebrochen, der sich hier irgendwo im Moor versteckt haben sollte.
    Und an wem blieb all dies hängen? An ihm, Vincent Lionel Calhoun, Constable von Grimpen, einem Mann, der nicht einmal genug Geld für seine unermüdliche Arbeit bekam, um sich jede Woche ein anständiges Stück Fleisch leisten zu können.
    Leise vor sich hin fluchend, stapfte Calhoun durch die öde Landschaft. Er gab sich nicht die Mühe, besonders leise und unauffällig zu wirken. Zum einen glaubte er nicht daran, dass sich der entsprungene Mörder hier irgendwo in der Nähe aufhielt, und zum anderen – nun, wenn der Kerl wirklich in der Gegend herumstrolchte, hatte er nicht gerade das Bedürfnis, ihm zu begegnen. Wahnsinnigen Mördern kam es auf ein Opfer mehr oder weniger nicht an und er wurde wahrlich nicht dafür bezahlt, eine solche Gefahr auf sich zu nehmen. Er suchte ja immerhin nach Seiden, nicht wahr? Mehr konnte nun wirklich kein Mensch – nicht einmal ein Vorgesetzter – von ihm erwarten.
    Als Constable Calhoun hinter einem der Findlingssteine, die schon seit Jahrtausenden im Moor herumlagen, ein Geräusch zu hören glaubte, konnte er nur mit Mühe einen deftigen Fluch unterdrücken. Sollte er tatsächlich auf Seiden gestoßen sein? Nur das nicht!, flehte er im Stillen.
    Doch als er den Felsen dann erreichte, stellte Calhoun zu seiner Erleichterung fest, dass es sich keineswegs um den Verbrecher handelte. Es waren lediglich zwei Sumpfenten, die träge zum nächsten Wasserloch hinüberflatterten. Gedankenverloren blickte Calhoun den Vögeln nach – und sah, wie sie plötzlich, als sie über der schwarzen Wasseroberfläche schwebten, steil in die Höhe schossen und dabei die eigenartigsten Laute von sich gaben. Augenblicke später waren sie seinen Blicken entschwunden.
    Fast gleichzeitig nahm er noch etwas wahr: Spuren eines widerwärtigen Gestanks, der auf einmal die Luft schwängerte.
    Er stutzte. Hatten nicht Dr. Mortimer und der neue Herr von Baskerville Hall irgendetwas von einem bestialischen Gestank erzählt, der ihnen beim Auffinden von Frederic Murphys Leichnam untergekommen war? Sollte es hier etwa einen Zusammenhang geben?
    Vincent Calhoun war sich nicht

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