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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Zechkumpanen, dass er sich mit Leib und Seele dem Bösen zu eigen geben würde, wenn es ihm nicht gelänge, das Mädchen noch in derselben Nacht zum Schloss zurückzuholen. Er ließ sein Pferd satteln, holte seine wilden Hunde aus dem Zwinger und sprengte hinter dem Mädchen her.
    Als ihm seine Kumpane in gewissem Abstand folgten, sahen sie zu ihrem Entsetzen, dass ein riesenhafter Hund mit triefenden Lefzen und tellergroßen, glühenden Augen hinter dem Pferd Hugo Baskervilles herrannte. Dieses Ungeheuer konnte nur, dessen waren sie sich sicher, geradewegs aus der Hölle gekommen sein, um den Schlossherrn an seinen Schwur zu erinnern.
    Und dessen Schicksal sollte sich dann auch bald erfüllen. In einem kleinen Tal stießen die Gefährten, die sich noch ein Stück weiter hatten zurückfallen lassen, auf den Leichnam des Mädchens. Die Unglückliche war vor Angst und Erschöpfung zu Tode gekommen. Und neben der Toten lag ein weiterer Körper – Hugo Baskerville, von dem Höllenhund auf die entsetzlichste und grausamste Weise zerfleischt, da er sein Versprechen nicht halten konnte. Seitdem, so sagte man, waren alle Baskervilles, die sich erkühnten, das Schloss in ihren Besitz zu nehmen, dem Höllenhund zum Opfer gefallen – der Fluch hatte sich auf die Nachkommen des unseligen Hugo übertragen, wenn sie auch unschuldig an den Verbrechen ihres Ahnherrn waren.
    Jack Stapleton kippte den letzten Rest seines Bieres, das ihm das Schankmädchen in der Zwischenzeit gebracht hatte. »Nun, Mr. Craven, was halten Sie von der Geschichte?«
    Ich war, offen gesagt, enttäuscht. Insgeheim hatte ich den Baskerville-Fluch mit den GROSSEN ALTEN oder ihren unmenschlichen Knechten in Verbindung gebracht, wodurch sich vielleicht auch mein geheimnisvolles Interesse an dem jetzigen Schlossherrn erklärt hätte. Aber davon konnte wohl keine Rede sein. Was Stapleton mir da erzählt hatte, ließ mehr auf typisch englische Legendenbildung schließen und hatte ganz offenbar zu den GROSSEN ALTEN keinerlei Beziehung.
    »Mr. Craven?«
    »Ah, ja.« Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. »Eine sehr hübsche Geschichte, durchaus. Nur erscheint sie mir nicht allzu glaubhaft.«
    »Sie bezweifeln die Existenz des Höllenhundes?«
    »Wenn Sie meine ganz ehrliche Meinung hören wollen – ja, ich bezweifele sie.«
    »Aber der Hund ist schon mehrmals gesehen worden. Und nachts kann man ihn im Grimpener Moor weithin hören.«
    »So?«, sagte ich, nicht sonderlich interessiert.
    »Und Sir Charles ist ihm ganz eindeutig zum Opfer gefallen«, ließ Stapleton nicht locker.
    Ich nippte an meinem Whisky. »In den Londoner Zeitungen stand, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist.«
    Stapleton lächelte. »Scheinbar, Mr. Craven, scheinbar. Die Wege der Hölle sind nicht für jedermann ersichtlich. Ich wünsche Ihnen noch ein schönen Abend.«
    Abrupt stand er vom Tisch auf und ließ mich allein, etwas zu übereilt, wie es mir schien, und als ich ihm nachblickte, wusste ich plötzlich mit unumstößlicher Sicherheit, dass er nicht der war, für den er sich ausgab.
     
    John Barrymore war das, was er nun tun musste, zutiefst zuwider – er hasste sich selbst dafür, lehnte sich aber nicht dagegen auf. Es gibt Augenblicke im Leben eines Menschen, in denen er nicht für sich selbst entscheiden kann, sondern den Weisungen höherer Mächte Folge leisten muss.
    Seit mehr als hundert Jahren lebte Barrymores Familie schon mit den Baskervilles unter einem Dach. Ein gutes Jahrhundert treuer Dienste und unbedingter Gefolgschaft knüpfte ein festes Band und er konnte mit Fug und Recht behaupten, dass zwischen dem neuen Besitzer von Baskerville Hall und ihm schon jetzt ein Verhältnis bestand, das mehr war als die übliche distinguierte Freundschaft zwischen Herr und Butler. Aber es half alles nichts.
    Er musste seinen Herrn verraten.
    Als die Dämmerung anbrach, schritt Barrymore zur Tat …
     
    Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass ich mich weitaus länger in dem Gasthaus aufgehalten hatte, als mir bewusst gewesen war. Als ich auf die Straße trat, hatte sich die Sonne bereits hinter den Horizont zurückgezogen – abendliche Dunkelheit senkte sich über Coombe Tracey.
    Ich überlegte, was ich tun sollte. Trotz der vorgerückten Stunde noch nach Baskerville Hall hinausfahren? Oder mir hier in der kleinen Stadt ein Zimmer nehmen und bis zum nächsten Morgen warten? Mein Verstand sagte mir, dass Letzteres wohl das Vernünftigere sein würde. Aber meine

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