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Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Titel: Hexer-Edition 18: Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Eingeborenen, die sich auf dem Tempelplatz versammelt hatten, einschloss.
    Es waren Männer – alle! Keine einzige Frau hielt sich in ihrer Mitte auf.
    »Es … holt sich eure Frauen«, murmelte George betroffen. Dann erst begriff er wirklich.
    »Es … es lebt? Es lebt wirklich?«
    Plötzlich fror Herbert George Wells, aber es war eine Kälte, die von innen, aus der Tiefe seiner Seele kam, wo die dunklen Schatten seiner Ängste und Albträume nisteten, die nun langsam begannen, an die Oberfläche seines Bewusstseins zu kriechen.
    Obwohl der Häuptling seine Worte wohl kaum verstanden hatte, schien er ihren Sinn doch zu begreifen, denn er legte die Steintafel vor seinen Füßen zu Boden, straffte sich mit einem Ruck und bedeutete seinen Leuten durch ungeduldige Gesten, den Fremden auf die Beine zu stellen.
    Dann nahm er seinen Speer in beide Hände, trat einen Schritt auf George zu und hielt ihm die Waffe feierlich entgegen.
    Wieder dauerte es einen Moment, bis George Wells begriff. Dafür aber nur zu gut! Hastig wich er einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. Diese Wilden hatten vor, ihn gegen dieses Monstrum kämpfen zu lassen!
    Ein derber Stoß traf seinen Rücken und ließ ihn wieder auf den Häuptling zutaumeln. Dessen feierlicher Gesichtsausdruck hatte sich abermals gewandelt, war zu einer wütenden Grimasse geworden, in der zwei dunkle Augen George fordernd und unnachgiebig fixierten. Wieder hielt er George Wells den Speer hin und deutete auf die vierte Steintafel, als George noch immer nicht reagierte.
    Dann schien er einzusehen, dass er auf diese Weise seinen Gefangenen nicht dazu bewegen konnte, den Speer und damit die Herausforderung zum Kampf anzunehmen.
    Doch wenn George erwartet hatte, dass sich die bleichen Urwesen nun auf ihn stürzen würden, so sah er sich getäuscht. Stattdessen stieß der Häuptling einige dumpf klingende Laute aus und zwei seiner Sippe eilten zum Eingang des Tempels und verschwanden darin.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie zurückkehrten.
    George Wells stockte der Atem. Er wusste im gleichen Moment, dass er verloren hatte.
    Denn zwischen ihren dürren, schmutzigweißen Armen hielten die Eingeborenen ein Geschöpf, das ebenso wenig in diese verwunschene Welt passte wie er selbst: eine dunkelhaarige, hoch gewachsene Frau im braunen Umhang, unter dem die stählernen Maschen eines Kettenhemdes glänzten. Eine menschliche Frau, wenngleich sie in ihrer eigenartigen Kleidung aussah, als wäre sie einer anderen, jüngeren Vergangenheit entsprungen.
    Sie wehrte sich tapfer gegen den Griff der Eingeborenen, doch ihre Bewegungen waren fahrig und wirkten müde, als hätte man sie unter Drogen gesetzt. Ihr Blick war glasig und wie in weite Ferne gerichtet. Sie erkannte George nicht einmal als Vertreter ihrer eigenen Rasse, als er sie ansprach.
    Einen Herzschlag später traf ihn ein zorniger Hieb des Häuptlings auf den Mund. Georges Unterlippe platzte auf und der süßliche Geschmack von Blut mischte sich in den plötzlichen Schmerz. Wütend fuhr er herum, um dem Wilden das Blut ins Gesicht zu spucken, verzichtete dann aber doch darauf, als er die Spitze des Speeres dicht vor seinen Augen auftauchen sah.
    Der Häuptling blickte ihn unter halb geöffneten Lidern an. Unschwer konnte George den Triumph aus seinen Zügen lesen, als er langsam die Hand hob, erst auf das Ungeheuer auf der Steinplatte, dann auf den Speer, danach auf George und schließlich auf die schlanke, dunkelhaarige Frau deutete. Dann hielt er George abermals die Waffe entgegen, fuhr sich mit der anderen Hand ruckartig über die Kehle und zeigte noch in derselben Bewegung wieder auf die Frau.
    Die Geste war nur allzu deutlich.
    Wenn George den Speer nicht annahm, würde sie sterben, gleich hier, vor seinen Augen.
    George Wells starrte den Häuptling hasserfüllt an, doch er zögerte nicht länger. Ihm blieb keine andere Wahl. Als sich seine Finger um den kühlen, hölzerner Schaft schlossen, wusste er, dass er – wenn vielleicht auch nur für einen Moment – das Leben der jungen Frau gerettet hatte.
    Und sein eigenes verspielt …
     
    Es war ein Kampf auf Leben und Tod. Eine schleimig nachgiebige Substanz wie rohes, kaltes Fleisch umhüllte meinen Oberkörper und schob sich weiter daran herab. Ein schnelles Pulsieren wie von einem hektisch schlagenden Herzen nahm mich auf, zog mich nach oben und weiter in das Ding hinein. Verzweifelt wollte ich um mich schlagen, doch ich konnte meine Arme kaum mehr

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