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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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auf und presste ein sauberes Tuch auf die blutende Wunde. Mit zitternden Händen ergriff er danach einen Krug und trank ihn in einem Zug leer. Das Wasser schmeckte schal und abgestanden, wie zweihundert Jahre altes Wasser nun einmal schmeckte, doch es weckte seine Lebensgeister und gab ihm die Kraft, an die Wand zu treten und eine hölzerne Lade zu öffnen.
    Ein grün leuchtender Stein kam zum Vorschein. Corabhainn nahm ihn hervor, umschloss ihn mit der Rechten und hob ihn vor die Augen. »Gib mir die Kraft, o Stein, meine Schmerzen zu ertragen und meine Feinde zu vernichten«, flüsterte er. »Gib mir die Kraft, deinen Herrn herbeizurufen und wiederzuerwecken, was längst verschwunden ist von dieser Welt. Gib mir die Macht, die sechs zu rufen, die gleich mir zu Wächtern bestimmt waren!«
    Sein Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung, aber auch Furcht und Hass.
    Etwas geschah. Die schäbigen Wände seiner Wohnung schienen sich unter der Macht seiner Wörter zu ducken wie verängstigte Tiere. Die Wirklichkeit verbog sich. Er spürte das Beben, das den Boden durchlief.
    Corabhainn wusste, dass er eine Macht beschwor, die niemals erwachen dürfte. Er wusste auch, dass er die Kraft, die er rief, niemals beherrschen und kontrollieren konnte.
    Und er kannte die Folgen, die sein Handeln für die Welt haben würde.
    Doch der Hass auf Nimué und ihren Freund machten ihn blind. Was kümmerte ihn die Welt? Er wollte Rache, mehr nicht. Mit leuchtenden Augen sah er zu, als der Stein immer heller wurde, bis seine grün strahlende Glut den letzten Winkel des Raumes erfüllte.
    Die Zeit gefror zu einer Ewigkeit, während die magische Kraft des Steines ins Unermessliche wuchs und sich in einer riesigen, krakenhaften Gestalt manifestierte.
    Selbst Corabhainn erschauerte, als er das Ungeheuer sah.
    Es war ein Gigant, grün und schwarz und pulsierend wie ein zu ekelhaftem Leben erwachter Schleimklumpen. Die Gestalt ragte bis an die Decke der Kammer; ihre zahllosen Tentakel stießen gegen die Seitenwände. Der hölzerne Boden zerbarst, wo ihn das Gewicht des Ungeheuers traf.
    Corabhainn wich bis zur Tür zurück, um dem erwachten Dämon Platz zu machen und legte den Kopf in den Nacken, um in drei gelb leuchtende Augen sehen zu können. Ein bitterer Geschmack breitete sich in seinem Mund aus. Er hatte Angst.
    Er sah nicht viel, außer einem irisierenden Licht, welches das zerfaserte Oval eines Gesichtes formte. Nur die Augen des Dämons standen wie dunkle Sterne aus Eis in diesem Oval.
    Furcht hüllte ihn ein wie ein unsichtbarer Mantel. Die Temperaturen im Zimmer sanken rapide. Eine dünne, glitzernde Eisschicht begann die Wände zu überziehen. Corabhainns Atem gefror zu einer Folge kleiner grauer Dampfwölkchen.
    Plötzlich erschien eine schwarze Öffnung im unteren Teil des grünen Ovals. Ein neuerlicher Eishauch durchzog den Raum, dass Corabhainn unwillkürlich fröstelte.
    »Was willst du von mir?«, dröhnte die Stimme des Kraken. Unter der Gewalt seiner Worte klirrten die Scheiben.
    Corabhainn krümmte sich wie unter einem Schlag. Er nahm die Hand von seiner Wunde und streckte dem Dämon seine blutbefleckten Finger entgegen. »Vernichte das Hexenfeuer, das in meiner Seite brennt«, verlangte er, »und heile mich. Und gib mir die Kraft, mich an meinen Feinden zu rächen.«
    Der Dämon neigte sich vor und betrachtete Corabhainns Verletzung mit einem dunkel drohenden Laut. »Der Zauber in deiner Wunde ist zu mächtig. Ich kann sein Feuer nicht löschen!«
    »Was kannst du dann überhaupt?«, schnappte Corabhainn, den Schmerz und Enttäuschung gleichermaßen wütend machten.
    »Dich zertreten wie einen Wurm«, kam es kalt zurück. Mit diesen Worten hob der Dämon drei seiner Tentakel und schlug zu. Corabhainn tauchte unter den Fangarmen hindurch und kroch unter sein Bett.
    »Warte!«, schrie er. »Verzeih! Verzeihe mir, Ronyl’ohm, du Gewaltiger. Ich wollte dich nicht kränken«, schrie er mit sich überschlagender Stimme. Der Dämon verharrte in seiner Bewegung, starrte aus seinen schrecklichen Augen auf ihn herab – und lachte plötzlich. Es war ein Laut, der irgendetwas in Corabhainn zum Erstarren brachte.
    »Rede. Was willst du von mir?«
    »Hilfe gegen meine Feinde«, flüsterte Corabhainn. Der Dämon beugte sich lachend über ihn, fegte das Bett mit einer Handbewegung beiseite und riss den Magier mit zwei Tentakeln in die Höhe. Sein eisiger Blick fing den Corabhainns auf und bohrte sich tief in seinen Schädel.
    Corabhainn

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