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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ihn wie ein schrecklicher Belagerungsring und sein Schwert fuhr fort blutige Ernte zu halten.
    Doch so viele Ffiathanns er auch erschlug, für jeden Toten schälten sich drei andere aus dem Nebel und stürzten auf ihn zu.
    Mordred fasste sein Schwert fester und versuchte den Ring der Ffiathann-Kreaturen zu durchbrechen. Er erkannte jedoch schon nach wenigen Augenblicken, dass er allein keine Chance hatte.
    »Othan, Bric, Gwythwall, zu mir«, brüllte er wütend und stieß ein Ffiathann-Double, das ihm zu nahe kam, in die Meute der anderen zurück. Der Ring der Doppelgänger war jetzt so eng gezogen, dass Mordred Schwierigkeiten hatte mit dem Schwert auszuholen.
    »Wo bleibt ihr verdammten Hunde?«, bellte er verzweifelt.
    »Mordred, wir kommen!«, dröhnte Othans Bass aus nächster Nähe. Eine Sekunde später brach der Ritter auch schon aus dem Nebel hervor und warf sich mit blitzendem Schwert auf die Angreifer. Drei, vier mähte er nieder, bevor die Doubles reagieren konnten. Doch dann streckten sich dutzende Arme nach ihm aus. Othan keuchte vor Angst und schwang sein Schwert noch wütender. Doch die Zahl der Angreifer wuchs.
    Der Rest der Doubles griff unterdessen Mordred mit todesverachtender Besessenheit an. Mordred wehrte ihren Angriff mit verzweifelter Wut ab und verlor dabei Othan aus den Augen. Als er sich wieder etwas Luft geschaffen hatte, sah er sich nach dem Ritter um. Doch er sah nur noch eine Traube von übereinander purzelnden Doubles und eine erstarrte, gepanzerte Faust, die daraus hervorragte.
    »Mordred, Othan, aushalten! Wir kommen!«
    Mordred atmete auf, als er Bric und Gwythwall erkannte. »Vorsicht, kommt nicht zu nahe, damit euch die Doubles nicht umzingeln können. Uns schaut zu, dass ihr den echten Ffiathann erwischt.«
    »Machen wir, Mordred«, knurrte Bric und trieb dem nächststehenden Double das Schwert in die Seite. Trotzdem sah es noch für einige Sekunden so aus, als würden die Ritter unterliegen.
    Dann beendete ein mehr zufälliger Treffer den Kampf. Die Doppelgänger erstarrten, alle in der gleichen Sekunde und in den teils absurden Haltungen, in denen sie gerade dastanden.
    Zuerst begriffen die Ritter nicht, dass einer von ihnen den richtigen Ffiathann geköpft hatte, sondern hackten verbissen weiter auf die schrecklichen Doubles ein. Erst als sie bemerkten, dass sich diese nicht mehr gegen die Hiebe wehrten, hielten sie inne und senkten ihre Schwerter.
    Der Kampf war endgültig vorbei. Die Doubles sanken eines nach dem anderen in sich zusammen und lösten sich in Rauch auf. Nur der wirkliche Leichnam Ffiathanns und sein vom Rumpf getrennter Kopf blieben auf dem Rasen zurück.
    Mordred riss sich mit einer wütenden Bewegung den Helm vom Kopf und schleuderte ihn zornig beiseite. »Verdammt noch mal. Wie konnte ich Ffiathann so unterschätzen!«
    Er fluchte ungehemmt und rieb sich den brennenden Schweiß aus den Augen. Dann machte er eine entschlossene Handbewegung.
    »Kommt jetzt, wir haben verdammt viel Zeit verloren. Weiß Ronyl’ohm, was in Avalon alles passiert sein kann!«, knurrte er. Ohne sich noch einmal umzudrehen, stürmte er auf das grüne Licht im Steinkreis zu. Gwythwall und Bric starrten noch einen Moment auf den Leichnam ihres erschlagenen Kameraden. Dann zuckten sie mit den Schultern und eilten Mordred nach.
    Keiner der drei sah mehr, wie die rechte Hand des kopflosen Rumpfes tastend nach vorne glitt und nach einigen Sekunden den Kopf erreichte. Verkrümmte Finger krallten sich in das blutbeschmierte Haar und zogen den Schädel langsam auf den Torso zu.
     
    Corabhainn hob den Schlangenstab über den Kopf und murmelte einige Worte. Trotz der misslichen Situation, in die ich geraten war, kam mir ein Absatz der Bibel in den Sinn. Ich dachte an Moses, der ebenfalls seinen Stab über den Kopf gehoben hatte, um den Kindern Israels das Durchqueren des Roten Meeres zu ermöglichen. Mein besonderes Pech war, dass ich mich jetzt nicht an der Stelle der Israeliten, sondern an der Stelle des Pharao befand.
    »Mit Mann und Ross und Wagen hat sie der Herr geschlagen!« Erst als ich mich nach dem Sprecher umschaute, wurde mir bewusst, dass ich selbst diese Worte ausgesprochen hatte.
    Ich war ganz und gar nicht der Einzige, der darüber verblüfft war. Nimué sah mich mit Blicken an, die von neu erwachter Hoffnung kündeten, während Corabhainns Blick Ärger – und eine Spur Angst verriet.
    Erst als ich seinem Blick folgte, entdeckte ich, dass der Putz von den Wänden rieselte.

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