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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Irgendetwas geschah …
    Der Druide streckte mir seinen Stab mit einem Fluch entgegen. »Bleib, wo du bist, und wage es ja nicht mehr, ein Wort zu sprechen. Sonst …« Corabhainn ließ die Drohung im Raum stehen. Ich spürte, dass er kurz davor war durchzudrehen. Seine Blicke flackerten unruhig. Etwas war darin, das mich an den Blick eines Wahnsinnigen erinnerte. Der Stab zitterte in seinen Händen. Aber warum? Er … er hatte Angst. Aber vor wem?
    »Du hast gewonnen, Corabhainn. Wir geben auf!«
    Nimués Kapitulation kam mehr als überraschend für mich. Doch wahrscheinlich hatte sie Recht. Ich wusste nicht wirklich, was der überdrehte Druide im nächsten Augenblick mit uns angestellt hätte. Etwas besonders Erfreuliches jedoch mit Sicherheit nicht.
    Corabhainn war ebenfalls überrascht. Aber er war auch sichtlich zufrieden. Auf einen Wink von ihm traten vier Ritter aus einer verborgenen Nische. Sie zogen wortlos ihre Schwerter und nahmen uns in ihre Mitte. Als ich sie genauer betrachtete, entdeckte ich, dass diese Ritter nicht wie Mordred und Gawain stofflich existent waren, sondern ähnliche Schattengestalten wie Llahelmon darstellten. Sie sahen trotzdem gefährlich genug aus.
    Jetzt, wo wir ihm sicher genug verwahrt waren, taute Corabhainn förmlich auf. Er wieselte grinsend um uns herum und blieb schließlich vor Nimué stehen.
    »Es tut mir Leid, was geschehen wird«, kicherte er. »Aber du hast es dir selbst zuzuschreiben. Du hättest dich damals nicht gegen mich stellen dürfen.«
    »Du hast dich außerhalb aller Regeln gestellt – und nicht Merlin und ich!«, fauchte Nimué. »Arthus war der gesalbte König von Britannien und niemand, auch du nicht, hatte das Recht ihn zu stürzen.«
    »Das hast du schon einmal vor mehr als dreizehnhundert Jahren gesagt, Nimué.« Corabhainns Stimme klang fast gelangweilt. »Meine Antwort wir sich niemals ändern – und wenn noch einmal tausend oder zehn mal tausend Jahre vergehen. Arthus war König, das stimmt. Doch er war es nur deshalb, weil die Druiden von Avalon ihn dazu gemacht hatten. Als er sich gegen uns gestellt hat, war es nicht nur unser Recht, sondern auch unsere Pflicht ihn zu beseitigen. Nur der Narr Merlin«, dabei streifte mich Corabhainns Blick mit einem seltsamen Ausdruck, »und du, Nimué, habt dies nicht eingesehen.«
    »Mit Arthus als unumstrittenem Hohen König hätten wir die sächsischen Barbaren mit Leichtigkeit ins Meer zurückgetrieben. Doch stattdessen habt ihr das Land in einem erbarmungslosen Bruderkrieg gestürzt, wo der Sohn den Vater erschlug. Und ihr habt nichts dabei erreicht. Für euch ein dreizehnhundert Jahre langes Leben als Schatten zwischen den Welten. Das Reich Britannien ist zerbrochen und das Kreuz, das ihr so sehr bekämpft habt, ist fester in der Erde verwurzelt, als es unsere Götter und Dämonen je waren.« Nimué spie angewidert aus.
    »Das Kreuz«, fauchte Corabhainn hasserfüllt. »Ich verfluche den Tag, an dem Arthus Gwynewheare unter dem Kreuz des Christenpfaffen zum Weib nahm und nicht unter dem Hirschgeweih der Druiden von Avalon. Wir hätten ihn schon damals vernichten müssen. Doch dein und Merlins Rat ließ uns zögern. Ihr seid schuld, dass alles so gekommen ist. Die meisten Ritter und der größte Teil der Druiden war dafür Arthus zu entthronen und Mordred als neuen Hohen König von Britannien zu krönen. Hätte Merlin Arthus nicht so lange gestützt, wäre es nie zu jener verhängnisvollen Schlacht gekommen, in der Britanniens Blüte in ihrem Blut verging.«
    Corabhainn und Nimué hatten sich so in Rage geredet, dass sie mich vergessen zu haben schienen. Aber das, was ich hörte, schlug mich ohnehin so sehr in Bann, dass ich nicht einmal an eine Flucht dachte.
    Es war mehr als Neugier. Es war wie … ein erinnern. erinnern an dinge, die ich niemals erlebt hatte, die …
    Das Denken fiel mir schwer. Ich stöhnte. Hinter meiner Stirn wirbelten Bilder und Erinnerungen durcheinander. Mordred und Arthus und ihre Ritter wurden zu Schemen, die nicht wussten, ob sie verblassen oder deutlich werden wollten. Etwas begann in mir zu wachsen.
    Ich hörte nur noch, wie Corabhainn murmelte »… ihr werdet an Arthus Grab sterben.« Dann wurde es still um mich.
    Entsetzlich still.
     
    »Gawain, Vetter …« Mordred heulte vor Trauer und Wut, als er den toten Ritter in der Kammer entdeckte. Sein Gesicht verlor alle Farbe. In seinen Augen glühte plötzlich ein Feuer, das selbst die erschreckt hätte, die ihn kannten. Endlose

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