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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Mann, der 1300 Jahre gewartet hat, bis er unsere Feinde gefangen hat«, bemerkte Kilwidh spöttisch.
    »Ärgere ihn nicht, Freund. Merkst du denn nicht, dass es der Dämon ist, der Corabhainn antreibt. Ronyl’ohm drängt, damit wir ihm den Weg auf die Erde freimachen?« Sie schwieg einen Moment, dann deutete sie auf Nimué und mich. »Außerdem giert er danach, sich die Seelen der beiden dort einzuverleiben.«
    Ich spürte die Spannung fast körperlich, die sich bei ihren Worten zwischen den Druiden ausbreitete. Aber es nutzte nicht viel – diese Männer und Frauen hier waren keine normalen Gegner, die ich irgendwie zu überrumpeln hoffen konnte.
    Und ich hätte wohl auch keine Gelegenheit dazu gefunden, denn noch während ich einen nutzlosen Fluchtplan nach dem anderen entwickelte und wieder verwarf, stürmten Morgause und Mordred herbei. Kilwidh stieß einen überraschten Laut aus, als er die verzerrten Gesichter der beiden sah. Morgaine öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    Nur Corabhainn ging den beiden einen Schritt entgegen. »Was ist geschehen?«, fragte er gepresst.
    Morgause bedachte ihn mit einem eisigen Blick. »Gawain ist tot«, sagte sie. Ihre Hände deuteten anklagend auf Nimué und mich. »Diese beiden da …«
    Ihre Stimme versagte, aber ich sah das unheimliche Feuer, das plötzlich in ihren Augen glomm.
    »Töte sie!«, verlangte Mordred.
    »Nein!« Morgause machte eine zornige Bewegung. »Sie gehören mir. Ich -«
    Die Spitze des Schlangenstabes sauste zischend durch die Luft und verfehlte Morgauses Stirn nur um Haaresbreite. Morgause schrie erschrocken auf, fuhr herum und starrte Corabhainn hasserfüllt an, aber der alte Druide hielt ihrem Blick gelassen stand.
    »Zurück, du Närrin. Sie gehören dem Dämon!«, fauchte Corabhainn.
    Morgause taumelte zur Seite, als hätte der Schlag sie wirklich getroffen, und wurde von Morgaine aufgefangen. Die beiden Frauen warfen Corabhainn einen derart hasserfüllten Blick zu, dass ich jeden Augenblick das Ausbrechen eines Streites erwartete.
    Corabhainn hob drohend den Schlangenstab und funkelte die Schwestern zornig an. »Gehorcht!«, sagte er drohend, »oder ihr werdet dem Dämon als nächstes Opfer dienen!«
    Einige wenige Sekunden, die sich zu Ewigkeiten dehnten, hielten die Schwestern der Kraft des Druiden stand.
    Dann erlosch ihr Widerstand; sie traten mit hängenden Köpfen einige Schritte zurück und überließen Corabhainn das Feld.
    »Meinen Glückwunsch, Corabhainn. Du bist mit den beiden rascher fertig geworden, als ich es erwartete«, sagte Kilwidh. Aber ganz im Gegensatz zu seinen anerkennenden Worten erschien eine steile, tief eingegrabene Falte auf seiner Stirn. »Trotzdem hast du eine Niederlage erlitten. Oder kannst du mir sagen, wie du den Ausfall Gawains und Ffiathanns ersetzen willst?«
    »Der Dämon tobt in seinem Gefängnis zwischen Raum und Zeit. Bald werden die Mauern zerbrechen, die ihn von Avalon trennen. Wenn es uns nicht bis dorthin gelungen ist, ihm den Weg auf die Erde zu öffnen, wird er keine Gnade mit uns kennen!« Morgauses Stimme klang düster, aber der Hass war daraus verschwunden. Sie war nur noch mutlos. Der Tod ihres Sohnes hatte die Frau gebrochen. Doch auch die anderen Druiden strahlten jetzt mehr Verzweiflung als irgendetwas anderes aus. Und eine fürchterliche Angst.
    Nun, was dies anging, war ich mit der Entwicklung durchaus zufrieden, obwohl ich wusste, dass sie vielleicht meinen Tod bedeutete. Ronyl’ohm durfte niemals auf die Erde gelassen werden. Seine Gier nach Leben würde für Millionen Menschen den Tod bedeuten. Nein, ein noch weit schlimmeres Schicksal als dieses. Gegen Ronyl’ohm waren sogar die GROSSEN ALTEN gnädig. Denn für Cthulhu und seine Gesellen ging es vor allem um Macht. Sie wollten herrschen und dazu brauchten sie die Menschen; und sei es nur als Sklaven. Ronyl’ohm jedoch hatte nur das Ziel, seine Gier zu befriedigen.
    Eine Berührung an der Schulter riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah Nimués Gesicht seltsam groß und deutlich vor mir. »Du musst etwas tun, Merlin«, flüsterte sie. »Jetzt ist die Gelegenheit! Sie sind vor Angst außer sich!«
    Weshalb nannte sie mich Merlin? Ich war Robert Craven, der Hexer. Oder …? Zweifel schlichen sich in mein Herz. Ich glaubte Robert Craven zu sein. Aber ich hatte ganz deutlich das Gefühl, als wenn dies nicht ganz stimmen würde. Ich war …
    Ich war … ja – was eigentlich?
    Oder sollte ich besser sagen: Wer?
     
    »Wir sind neun,

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