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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Freunde, die Zahl, die wir brauchen, um den Druidenring zu schließen. Wir müssen nur Nimué und den Fremden mit einbeziehen. Es wird gehen. Ich fühle das Blut des alten Volkes in seinen Adern.«
    Ythpaddans Vorschlag traf nicht nur die anderen wie ein Schlag. Auch ich starrte ihn an, als zweifele ich an seinem Verstand. Das Alte Volk? Ich war ein Yankee, wie es waschechter gar nicht ging!
    Irgendwo in mir schien ein leises, böses Lachen zu erschallen, als ich diesen Gedanken dachte …
    »Nein!«, schrien Morgause und Corabhainn beinahe gleichzeitig.
    »Niemals, eher sterbe ich«, setzte die Frau voller Hass hinzu. »Er ist der Mörder meines Sohnes! Er -«
    »Es ist nicht nötig«, unterbrach sie Mordred. »Morgause hat Recht – dieser Mann ist nicht würdig, in den Kreis aufgenommen zu werden.«
    »Aber wir müssen -«
    »Narr!«, schrie Mordred. »Wozu die Aufregung? Sie ist überflüssig. Wir müssen zwei Leute ersetzen, Gawain und Ffiathann. Bric und Gwythwall sind zwar keine ausgebildeten Druiden, aber sie stammen vom Alten Volk ab.«
    Die Druiden standen zuerst wie erstarrt. Ythpaddan und Khyldyrr schüttelten zweifelnd den Kopf, während Morgaine ihrem Sohn anerkennend zunickte. »Du hast Recht, Mordred. So könnte es gehen!«
    »Dann nehmt eure Plätze ein. Auch ihr, Bric und Gwythwall. Ihr braucht nichts anderes zu tun, als still im Kreis zu stehen und auf das zu achten, was ich mache«, erklärte Corabhainn sichtlich missmutig darüber, dass nicht er es war, dem diese Idee eingefallen war. »Macht schnell. Der Dämon wird gleich erscheinen«, fauchte er, als die anderen in ihrer Erregung nicht sofort die richtige Stellung fanden.
    Ich konnte die Nähe des Dämons bereits spüren, sein wildes Anrennen gegen die geistigen Mauern, die ihn von der Welt fernhalten sollten und die Corabhainn in seinem Wahn ins Wanken gebracht hatte.
    Und …
    Ja, ich – oder etwas in mir – sehnte das Zerbrechen der Mauern förmlich herbei. Und irgendwie wusste ich, dass sich die Druiden von Avalon zu früh zum magischen Ring zusammenfinden würden. Corabhainn und Morgause mochten zwar halb verrückt vor Rachsucht sein. Lebensmüde waren sie deshalb noch lange nicht.
    Corabhainn legte einen grün strahlenden Kristall in die Mitte des Grabsteines und berührte ihn mit seinen Schlangenstab. Eine heftige Entladung ließ helle Funken wie brennendes Wasser sprühen. Einer dieser Funken flog wie ein aggressives Insekt auf mich zu und streifte heiß und sengend meine Wange. Ich erschrak über die magische Kraft, die dem Funken innewohnte.
    Mir (mir???) blieb weniger Zeit, als ich erwartet hatte, viel weniger. Er war nahe. Der magische Strom verstärkte sich, hüllte bald die ganze Grabplatte in ein grün leuchtendes, unheimliches Feuer, das Sekunden später knatternd auf den Steinkreis übersprang.
    Und auf uns.
    Neben mir stöhnte Nimué vor Schmerzen und Angst. Das eigenartige, beinahe siegessichere Lächeln verschwand von ihrem Gesicht.
    »O Merlin, verzeih mir. Ich habe vergessen, wie stark sie sind«, flüsterte sie. Ich sah sie nicht an, aber ich fühlte, dass sie weinte. Es störte mich auch nicht mehr, dass sie mich Merlin nannte. Ich war ein Magier und stand auf einer Stelle, auf der auch Merlin gestanden hatte. Und dies nicht nur im örtlichen Sinn. Merlins Feinde waren meine Feinde und sein Kampf der meine. Ich stand hier, um zu kämpfen, nicht um Robert Craven zu sein. Vielleicht war ich es auch nicht, sondern stellte wirklich Merlin dar. Schließlich hatte mich Nimué lange genug beeinflusst, dass ich mich als Merlin fühlen konnte. Vielleicht hatte sie mich zu einem Teil von ihm gemacht. Und vielleicht war das der einzige Grund, aus dem ich hier war.
    Und ich hatte keine Zeit mehr zu verlieren. In jeder Sekunde, die ich nutzlos vergehen ließ, wurde die Kraft der Druiden stärker und öffnete sich das Tor zur Welt einen weiteren Spalt.
    Der Dämon war nahe. Sehr nahe …
    Er tobte schon längst nicht mehr, sondern wartete sichtlich zufrieden die weitere Entwicklung ab. Schon erschien ein erstes, noch halb durchsichtiges Schemen auf der Grabplatte und beäugte uns mit interessierten Blicken. Blicken, die gleichzeitig voller Wut und Verachtung, voller Gier und höhnischem Spott waren.
    Um die Druiden kümmerte er sich kaum. Sie stellten für ihn nur Werkzeuge dar, die er brauchte, um seinen magischen Kerker zu sprengen.
    Anders war es bei Nimué und mir. Uns starrte er voller Gier an.
    Und da war noch etwas.
    Etwas,

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