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Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Titel: Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gestaltlose Geschöpfe bewegten und das sich immer weiter und weiter zusammenzog. Die Bewegung war nicht ganz so schnell, wie es im ersten Moment den Anschein gehabt hatte, aber sie war schnell genug. Sie hatten bestenfalls noch Minuten.
    Howard sah sich mit wachsender Verzweiflung in der Bibliothek um. Sie waren wieder hierher zurückgekehrt, obgleich sie in diesem Raum ebensowenig sicher waren wie an irgendeinem anderen Punkt des Hauses. Rowlf hatte einen Teil der aufgetürmten Trümmer in die Tiefe gestoßen, sodass von der Spitze des Schuttberges bis zum ersten Stock eine Lücke von gut einem Meter klaffte, außerdem hatte er den Türrahmen mit einigen Trümmern blockiert, aber sie wussten alle, wie sinnlos es war. Es gab nichts, was den kriechenden schwarzen Tod aufhalten konnte, der sich dem Haus näherte. Vielleicht hatte er es auch schon erreicht. Howard wusste es nicht. Der letzte Blick, den er nach draußen geworfen hatte, als sie durch die Halle gestürmt waren, hatte ihm etwas Schwarzes, Glänzendes gezeigt, das sich mit zitternden Bewegungen die Treppe hinaufschob.
    »Das ist das Ende«, murmelte Gray. Der grauhaarige Anwalt hatte sich erschöpft gegen die Wand sinken lassen. Sein Atem ging keuchend und in kurzen, mühsamen Stößen. Er hatte bei ihrer verzweifelten Flucht mit ihnen Schritt gehalten, aber nun war er sichtlich am Ende seiner Kräfte. Vielleicht zum ersten Mal, solange Howard ihn kannte, sah er so alt aus, wie er wirklich war. »Diesmal haben sie uns.«
    »Noch nicht!«, antwortete Howard beinahe zornig. Seine Gedanken rasten. Alles sah ganz danach aus, als hätte Gray mit seiner düsteren Prophezeiung Recht, aber er weigerte sich einfach, den Gedanken zu akzeptieren. Es musste einen Ausweg aus dieser Falle geben!
    »Mach dir nichts vor, Howard«, sagte Gray. »Diesmal ist es vorbei.« Der Ton in seiner Stimme war nicht einmal wirkliche Angst. Er klang nur traurig und irgendwie müde. »Man kann nicht unentwegt die finstersten Kräfte des Universums herausfordern und im Ernst glauben, ungestraft davonzukommen.« Er lächelte bitter. »Ich habe nicht einmal Angst, ist das nicht sonderbar? Um einen alten Esel wie mich ist es vermutlich nicht schade. Aber um dich und die beiden anderen tut es mir Leid. Ihr hattet noch so viele Jahre vor euch.«
    »Verdammt noch mal, hör endlich auf zu jammern!«, fuhr ihn Howard an. Der Ausbruch tat ihm sofort wieder Leid, aber Gray lächelte nur weiter traurig und Rowlf sagte von der Tür her:
    »Sie kommen.«
    Howard sah rasch zu ihm hinüber und wandte sich dann sofort wieder an Gray. »Entschuldige«, sagte er. »Aber resignieren hilft uns hier nicht raus. Wir müssen eine Lösung finden.« Er ballte die Fäuste und presste die Fingerknöchel so fest gegen die Schläfen, dass es wehtat. Verdammt, er konnte nicht mehr klar denken! Ihre Zeit lief ab und war jetzt vielleicht nur noch nach Sekunden zu rechnen, aber er wusste einfach, dass es einen Ausweg gab. Es war noch nicht vorbei. Die Lösung war hier, in diesem Haus, ja, sogar in diesem Raum, und – Howard fuhr wie elektrisiert herum.
    »Was hast du?«, fragte Gray alarmiert.
    Howard antwortete nicht. Mit einem Satz war er bei der Stelle, vor der er schon einmal gekniet hatte; dem rechteckigen Abdruck der Standuhr auf dem Boden.
    »Sie ist noch hier«, flüsterte er. »Sie ist immer noch hier. Sie war es die ganze Zeit!« Hastig hob er die Hand. »Sill! Ich brauche deine Hilfe!«
    Die Araberin trat wortlos an seine Seite. Sie verschwendete keine Zeit mit Fragen, sondern streckte Howard nur stumm die Hand entgegen. Er ergriff sie und drückte so fest zu, dass Sills Mundwinkel vor Schmerz zuckten.
    »Was … was tut ihr?«, fragte Gray.
    Weder Sill noch Howard antworteten auf seine Frage. Ein Ausdruck höchster Konzentration erschien auf seinem Gesicht und auch Sills Züge nahmen einen gebannten Ausdruck an.
    Gray trat schaudernd einen Schritt zurück. Es war nicht das erste Mal, dass er Zeuge wurde, wie Sill oder Howard ihre unheimlichen Fähigkeiten einsetzten, aber er empfand noch immer die gleiche Mischung aus Furcht und morbider Faszination wie beim allerersten Mal; wobei die Furcht bei weitem überwog. Es hatte eine Zeit gegeben, als er geglaubt hatte, dass er sich daran gewöhnen würde. Aber das stimmte nicht. Es gab Dinge, an die man sich nie gewöhnen konnte.
    Der Ausdruck von Konzentration auf Howards und Sills Gesichtern verstärkte sich noch. Schweiß erschien auf Howards Stirn. Seine Hand

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