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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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gegenwärtig jungen Publikum ist auf alle Fälle schwer vermittelbar, worin Handschrift, Qualität und Eigenart dieses Filmemachers genau bestehen sollen. Das liegt grundsätzlich daran, dass es sich bei John Carpenter um einen uneitlen, solide handwerkenden Kinogeschichtenerzähler aus der Schule John Fords und Howard Hawks’ handelt, dem es um nichts anderes als narrative Effizienz geht. Hinzu kommt (auch da spielen die Lehrmeister Ford und Hawks natürlich eine Rolle), dass Carpenter eigentlich immer strukturelle Western gedreht hat, mochten diese auch in immer anderen Genreverkleidungen daherkommen. The Ward hat unglücklicherweise wenig bis nichts von dieser Westernstruktur, sondern ist ein Geisterfilm mit Pointe, dessen Handlung im Jahr 1966 und in einer für psychisch erkrankte junge Frauen reservierten Station eines Krankenhauses stattfindet, die von einem mörderischen Monster-Mädchen heimgesucht wird, das Nacht für Nacht verängstigte Patientinnen tötet. Die angesprochene Pointe erweist die Geschichte des Films am Ende als Trauma-Therapie im Spukhausfilm-Gewand, was keine echte Überraschung darstellt. The Ward läuft einigermaßen rund, lässt in besseren Momenten Picknick-am-Valentinstag -Assoziationen aufkommen und hat unzählige Carpenter-typische Einstellungen extrem breiter Korridore zu bieten, durch welche die Kamera permanent vor- und zurückläuft (es gibt nur wenige Regisseure, die Widescreen so lieben wie Carpenter). Mehr gibt es nicht zu sehen. Auch nach The Ward muss man sich nicht schämen, Carpenter-Verehrer zu sein, aber ein bisschen trauern darf man über die inzwischen unleugbare, aber hoffentlich nicht unumkehrbare Belanglosigkeit John Carpenters schon. Und dann spricht man einfach noch einmal nachdrücklich und in beschwörender Absicht den Namen aus: John Carpenter.
    Sven-Eric Wehmeyer
    Lieber Gott, wo ist Michael, wenn man ihn braucht? John Carpenter’s The Ward
    JONAH HEX
    USA 2010 · Regie: James Hayward · Darsteller: Josh Brolin, Megan Fox, John Malkovich, Michael Fassbender (DVD-Premiere)

     
    Comicverfilmungen boomen nun schon eine ganze Weile und spülen häufig ordentlich Zaster in die Kinokassen. Deshalb wird abseits der üblichen Verdächtigen wie Spider-Man oder Batman inzwischen auch immer öfter mal ein eher unvorhergesehener Kandidat Gegenstand einer Comic-Adaption fürs Kino oder zumindest für eine DVD. Bei Iron Man hat’s vorzüglich geklappt. Bei Thor auch. Bei Jonah Hex unglücklicherweise so gar nicht.
    Was der ehemalige Pixar-Animationskünstler Jimmy Hayward in seinem ersten Live-Action-Film aus dem 1972 geschaffenen Comic-Antihelden von DC gemacht hat, ist ein reichlich unmotiviertes Stück Weird Western, das nicht einmal von John Malkovich als fiesem Oberschurken oder Megan Fox im Korsett gerettet werden kann. Dabei hätte man so viel aus Hex rausholen können! Schließlich ist der hartgesottene Revolverheld, dessen entstellte Kieferpartie sein grimmiges Markenzeichen ist, ein Mann, für den sie in der Hölle bereits zu Lebzeiten Pläne haben: Überläufer im Sezessionskrieg. Gebrandmarkter Kopfgeldjäger. Vom Schicksal bestrafter Zyniker. Amoralischer Rachegeist. Kurzum, ein echter Hundesohn, und das aus gutem Grund.
    Düster, so viel darf dieser schwachen Comicverfilmung, ja diesem schwachen Film immerhin attestiert werden, ist es dann auch tatsächlich geworden. Und zwischen Maschinengewehren, ein bisschen Weird-West-Steampunk und einem nicht besonders gelungenen Rock-Soundtrack gibt es auch die eine oder andere ganz nette Szene, in der Josh Brolin mit wenig Mimik viel Coolness rüberbringt oder ordentlich düsterer Horror im Western Einzug hält. Doch das ist natürlich nicht einmal annähernd genug bei dem Ausgangsmaterial und dem Potenzial. Ja, das hätte eine richtig gute Comic-Verfilmung werden können. Kein Kassenknüller, sicher, aber zumindest eine echte Überraschung.
    Am Ende hat es leider nur für einen langweiligen Weird Western mit schwachem Plot und wenigen gelungenen Szenen gereicht. Da
schaut man sich lieber zum vierten oder fünften Mal die Coen-Version von True Grit an. Oder den knackigen Animationskurzfilm DC Showcase: Jonah Hex  – ein echtes Highlight, das 2010 als Goodie auf der DVD Batman: Under the Red Hood enthalten war. Der Kurzfilm hat in seinen zwölf hervorragend inszenierten Minuten nämlich mehr Flair und darüber hinaus alles richtig gemacht, was die Realverfilmung des kanadischen Exanimateurs Hayward in anderthalb

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