Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heyne Galaxy 01

Heyne Galaxy 01

Titel: Heyne Galaxy 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
Vom Netzwerk:
Vibrator lockerte er die Stellräder. Das Gas strömte ein. Allmählich fingen die Außenmikrophone im Anzug das Zischen ein. Es wurde ständig lauter, und der Druck stieg.
    Er stieg bis zum normalen Wert.
    Das Zischen verstummte, dafür war ein anderes Geräusch da, das er vorher nicht gehört hatte. Irgendwo in der Ferne war ein Summen, das sich nicht definieren ließ.
    Marty ließ den Helm vorsichtshalber geschlossen.
    Die Innenluke war leicht zu bedienen; der Mechanismus funktionierte tadellos. Die längst toten Techniker hatten ganze Arbeit geleistet. Allerdings waren die Gravitationsfelder zum Teil ausgefallen, aber Marty trug Magnetschuhe, so daß ihn das kaum störte.
    Er stand in einer Art Vorraum. In den Wänden waren Schränke für Raumanzüge eingelassen. Außer seinem eigenen Scheinwerfer brannte kein Licht. In jeder Wand zeigte sich eine Tür.
    Er versuchte die rechte. Bevor er sie öffnete, zog er seine Energiepistole, zögerte – und schob sie in den Gürtel zurück. Dann holte er tief Luft und bediente den Drehknopf. Hinter der Tür lag ein leerer Raum.
    In der gegenüberliegenden Wand war eine Tür, die in einen schmalen Gang führte, in dem an der Decke trübe Lichter brannten. Marty bewegte sich vorsichtig weiter. Er versuchte, gleichzeitig nach hinten und vorn zu blicken, um keine Überraschung zu erleben – welcher Art sie immer auch sein mochte. Er kam zu einer Treppe und zögerte nicht, sie zu benutzen.
    Sie führte ihn auf eine breite Galerie, von der aus er in den Hauptkorridor des Schiffes hinabblicken konnte, der sich vom Bug bis zum Heck mitten durch die gigantische Konstruktion zog. Sein Ende verlor sich in scheinbar endloser Ferne.
    Nicht weit von Marty entfernt, öffnete sich plötzlich eine Tür, und ein Mann trat auf die Galerie, ein Stockwerk unter dem fassungslosen Prospektor und ihm genau gegenüber. Er war alt und sicherlich sehr kurzsichtig, sonst hätte er die mit einem Raumanzug bekleidete Gestalt sofort sehen müssen, die von oben her auf ihn herabstarrte, die Finger um das Geländer der Galerie geklammert.
     
    Der alte Mann trug ein langes Gewand, das Beine und Füße frei ließ. Es war aus buntem Stoff gefertigt und betonte die schlanke Figur seines Trägers. Er trat ebenfalls an das Geländer und sah in den Hauptkorridor hinab. Marty wagte kaum noch zu atmen.
    Vorsichtig zog er sich einige Schritte zurück, bis er im Schatten stand. Er folgte dem Blick des alten Mannes und bemerkte, daß in der Mitte des Korridors der Innenteil des schon auf der Hülle beobachteten Kraftfeldgrabens verlief. Vom Bug bis zum Heck.
    Der alte Mann trat vom Geländer zurück und ging zu einem langen Tankbehälter, in dem Pflanzen mit flachen, grünen Blättern wuchsen. Er strich mit den Fingern prüfend über sie hinweg und öffnete dann eine Zuleitung, aus der ein dünner Strom Wasser floß. Es gab eine ganze Menge solcher Leitungen, die sich unter der Decke dahinzogen, und Dutzende ähnlicher Tanks.
    »Sauerstoffgewinnung!« murmelte Marty vor sich hin, und er erschrak, als er seine eigene Stimme im Helm hörte. Rechtzeitig entsann er sich, daß die Außenlautsprecher abgeschaltet waren; der alte Mann hatte ihn nicht hören können. Sonst hätte er wohl jetzt nicht geistesabwesend erneut in den Tank gegriffen, eine rote Beere abgepflückt und gegessen.
    Für einen Augenblick fühlte Marty sich versucht, den Lautsprecher einzuschalten und sich bemerkbar zu machen, aber dann war die Furcht vor einem Mißverständnis doch stärker. Er zog sich weiter in den Schatten zurück und blickte in Richtung des Hecks. Dort war der Anker, aber nicht im Kraftfeld versenkt, sondern hoch auf einem Gestell im Korridor.
    In der Nähe der Treppe fand Marty eine Tür. Sie war halb geöffnet. Der Raum dahinter war dunkel. Erst jetzt fiel es ihm auf, daß er den Helmscheinwerfer längst ausgeschaltet hatte. Er überzeugte sich davon, daß der alte Mann ihn nicht mehr sehen konnte und schaltete das Licht wieder ein. Der Schein fiel in den dunklen Raum hinter der Tür.
    Eine ehemalige Passagierkabine mit einfacher Ausstattung. An der Wand hingen einige Gewänder an einem Haken. Vorsichtig berührte Marty sie mit der Hand. Durch die Handschuhe hindurch spürte er den geschmeidigen Stoff. Er hielt ihn dicht vor die Sichtplatte seines Helmes. Synthetisches Material, natürlich. Aber er bezweifelte, daß es schon zweitausend Jahre alt war.
    Als er den Scheinwerfer gelöscht hatte und wieder auf die Galerie

Weitere Kostenlose Bücher