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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Flüsse und Straßen hinweg, aber er fand nicht das, wonach er suchte. Im Gegenteil. Die Ruinen sahen so aus, als wäre seit Jahrzehnten kein Mensch in ihrer Nähe gewesen.
    Schwer lehnte sich Sam gegen das Teleskop. Vor seinem geistigen Auge entstanden Bilder, die er selbst nicht verstand, aber sie zeigten ihm, was und wie es geschehen war.
    Riesige Schiffe stießen aus dem Schwarz des Weltraums auf die Erde hinab. In ihrem Innern bargen sie unvorstellbare Monster und unbekannte Vernichtungswaffen. Energiestrahlen verbrannten die Erdoberfläche und zerstörten die Städte – und löschten das Leben der Menschen aus. Niemand war da, keine Lensmänner und kein Supermann, die die Erde retteten.
    Die Fremden hatten die Menschheit vernichtet, noch ehe sie den Höhepunkt ihrer Zivilisation erreichen konnte.
    Es gab keine Menschen mehr.
    Sam benötigte seine ganze Willenskraft, um in die Gegenwart zurückzufinden. In der Station waren noch Männer gewesen, als unten auf der Erde längst alles vorbei war. Sie mußten Aufzeichnungen zurückgelassen haben, bevor sie gingen.
    Er verließ das Observatorium und suchte die Funkzentrale. Hier war die Unordnung schlimmer als in den anderen Sektionen. Es sah so aus, als habe hier ein Verrückter getobt und versucht, alles unbrauchbar zu machen. Neben dem völlig zertrümmerten Hauptempfänger lag ein Hammer. Auf einem Tisch fand Sam eingetrocknetes Blut.
    Ein aufgerolltes Tonband bedeckte den Boden. Es kam aus dem Aufzeichengerät, das alle Funkmeldungen speicherte. Aber das Gerät war ebenfalls zerstört worden. Das war weiter nicht schlimm, denn schließlich war er ein Roboter. Er nahm ein Stück Band und schob es in seinen Mund. Tonköpfe rückten vor und tasteten das Band ab. Es war gelöscht.
    Auch die anderen Bänder, die lose herumlagen, waren leer. Verzweifelt suchte Sam weiter. So schnell gab er nicht auf. Er mußte einen Hinweis auf das finden, was hier geschehen war. Er riß Schublade auf Schublade aus den Fächern, bis er endlich ein kleines Band fand, unter Papier und leeren Plastikbehältern. Die Rolle war zerbrochen, als hätte jemand das Band hastig oder wütend in die Schublade geworfen.
    Dieses Band war nicht gelöscht. Es enthielt eine Menge Störgeräusche, die von außerhalb der Station stammten. Doch dann, gegen Ende, waren Worte zu unterscheiden. Sie übertönten die lauten Störungen, waren aber ziemlich zusammenhanglos.
    »… Explosion in den Versuchskammern… dachten wir, wir hätten es geschafft… und Hunger … verrückt… Nervengas wahrscheinlich … unbekannt… Verrückt… überall… auch die südliche Hemisphäre … Ihre Leute hatten keine Chance … empfing Ihre Nachrichten, aber mein Sender war zer… viele Wochen … bin nun der letzte Überlebende … Ich muß … um Gottes willen, bleibt dort, wo ihr seid … nicht…«
    Die Störgeräusche nahmen wieder überhand und übertönten die Worte darunter. Sam konnte einzelne Worte verstehen, aber sie ergaben keinen Sinn. Doch dann kam wieder ein klares Stück Band. Die Stimme, die er hörte, war laut und schrill. Sie klang unangenehm, und Sam hatte noch niemals so eine Stimme gehört.
    »… alles ganz hell. Aber damit können sie mich nicht zum Narren halten. Ich wußte, daß es einer von ihnen war. Sie warten nur darauf, daß ich hinauskomme. Sie wollen meine Seele, denn sie sind schlau. Sie sorgen schon dafür, daß ich sie nicht sehen kann. Aber wehe, ich wende ihnen meinen Rücken zu. Ich kann sie fühlen…«
    Das Band war zu Ende.
    Sam begriff den Sinn der Worte nicht. Immer und immer wieder spielte er das letzte Stück ab, aber er wurde dadurch nicht klüger. Schließlich gab er es auf. Wie zufällig fiel sein Blick da auf das Bandgewirr am Boden und wurde von etwas Glänzendem eingefangen.
    Es war ein Füllfederhalter aus Gold und schwarzem Stein.
    Sam hatte den gleichen Halter unzählige Male gesehen. Er bückte sich und hob ihn auf. Während er ihn zwischen den Fingern drehte, las er die wohlbekannten Buchstaben, die auf der Hülse eingraviert waren: R P S.
    Das waren die Initialen von Dr. Smithers. Der Füllfederhalter konnte somit nur von ihm stammen. Er hatte mit einigen seiner Leute die Station erreicht und mußte die seltsamen Funkzeichen aufgefangen haben, die auf dem Band gespeichert waren. Er war auf der Station geblieben, bis die Lebensmittel ausgingen. Dann war er zur Erde geflogen, wo es mindestens noch einen Überlebenden gab.
    Im Teleskop hatte Sam keine Spur von

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