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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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kann ich mich nicht erinnern. Als ich aufwachte, lag ich auf einem Tisch. Darüber brannte ein Licht. Es war alles so merkwürdig. Die beiden Männer standen dabei und unterhielten sich in einer Sprache, die ich noch nie in meinem Leben gehört habe.«
    Earl stockte für einen Augenblick, dann fuhr er fort:
    »Ich kann mich nicht mehr so recht erinnern, was dann geschah. Ich sah mich um, und ich hatte fürchterliche Angst. Ich wünschte, wieder bei dir zu sein – und dann war ich plötzlich hier.«
    Earl sah aus dem Fenster, dann drehte er sich um.
    »Was ist geschehen, Mutter?«
    »Zieh nun endlich deine Hosen an, Earl. Du wirst zuerst alles sehr ungewöhnlich und unheimlich finden, aber später gewöhnst du dich daran.«
    »Woran? Was ist geschehen? Was soll die Narbe hinter meinem Ohr?« Er wurde plötzlich ganz blaß und begann, die Hosen anzuziehen. Dann sah er auf. »Jetzt weiß ich, was passiert ist. Sie haben einen Konv aus mir gemacht.«
    »Du darfst es nicht so schwer nehmen. Du wirst dich daran gewöhnen.«
    »Aber warum haben sie das getan? Warum fragten sie mich nicht vorher, ob ich überhaupt will?«
    Er ging auf die Tür zu. Sie rief ihn zurück.
    »Warte. Lauf nicht einfach fort, Earl. Du mußt dich damit abfinden. Jede Geschichte hat ihre zwei Seiten. In der Schule hast du die eine vernommen. Nun höre von mir die andere.«
    Langsam kam er zurück. In seinen Augen dämmerte Verständnis.
    »Dann habe ich also recht – du bist auch ein Konv. Deshalb also hast du damals den Agenten erschossen.«
    Sie war überrascht.
    »Du weißt davon?«
    »Ja, ich sah dich. Ich konnte nicht schlafen und bemerkte, daß du aus dem Haus gingst. Da ich nicht allein bleiben wollte, schlich ich dir nach. Ich habe nie mit jemandem darüber gesprochen.«
    »Aber du warst doch erst neun Jahre alt…«
    »Man hätte dich fortgebracht, wenn ich dich verraten hätte, darum sagte ich nichts.«
    Mrs. Jamieson nahm seine Hand.
    »Komm, mein Sohn. Du bist alt genug. Ich werde dir alles erzählen.«
    Er saß ihr gegenüber am Küchentisch, und sie erzählte die ganze Geschichte von Anfang an.
    Stinson saß in seinem Labor in New Jersey. In seiner Hand hielt er einen kleinen Metallzylinder mit einer Beimischung aus Silikon. Er hatte ihn erfunden, um die Funktion der Mikrostromkreise zu verbessern. Er hielt den Zylinder, und draußen war ein kalter Tag. Er begann zu träumen, von dem sonnigen Florida, dem warmen Meer …
    Und dann war er in Florida, fühlte den Sand und sah die Wellen den Strand hinaufrollen. Er konnte es nicht glauben, aber er träumte nicht. Er war wirklich am Meer, und die Sonne schien.
    Während er nach New Jersey zurückflog, machte er sich seine Gedanken. Das Phänomen mußte mit dem Zylinder zusammenhängen, dessen Konstruktion er genau im Kopf hatte. Im Labor versuchte er es noch einmal, geheim und über kurze Strecken. Es gelang. Er begann, mehr von den Zylindern zu bauen. Er war der einzige Mensch auf der Welt, der wußte, wie sie hergestellt wurden, und er gab sie sorgfältig ausgesuchten Leuten, die er kannte und auf die er sich verlassen zu können glaubte. Er erklärte keinem, warum die Zylinder funktionierten, aber er sagte etwas von kinetischen Flugbahnen negativ orientierter Wirbel, womit niemand etwas anzufangen wußte.
    Die Gruppe blieb geheim, bis eines Tages ein Mitglied verhaftet wurde. Wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Der Nachteil der künstlichen Teleportation war nämlich, daß man ohne jeden Gegenstand, also auch ohne jede Bekleidung, am Zielort eintraf.
    Der Verhaftete verschwand spurlos aus seiner Zelle, und einen Tag später fand man den Polizisten, der ihn verhaftet hatte, tot in seinem Bett auf. Er war erwürgt worden. Damit begann der Feldzug gegen die Konvs. Zuerst gab man als Begründung den ungeklärten Mord an dem Polizisten an, aber dann übernahmen die Spezialagenten den Fall. Sie versuchten, jeden Konv aufzuspüren und unschädlich zu machen.
    Man betrachtete die Konvs nicht mehr als normale Menschen.
    Mrs. Jamieson berichtete weiter, wie Stinson eines Tages einsah, daß er zu viele Zylinder hergestellt und unklug verteilt hatte. Er beschloß, die Erde mit Hilfe der von ihm entwickelten Methode zu verlassen, und wählte das Sternsystem Alpha Centauri.
    Er ging allein, denn er wußte nicht, ob er eine so gewaltige Entfernung überbrücken könnte und was er dort vorfinden würde, wenn es ihm gelang. Der Sprung glückte. Alpha Centauri besaß einen paradiesischen

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