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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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sein Geld.
    »Würde das genügen?«
    »Mehr als genug.«
    Folan wartete, was Channing zu sagen hatte. Er war sichtlich gespannt.
    Jim leckte sich über die Lippen, als ihm plötzlich ein furchtbarer Gedanke kam. Vielleicht war auch Aln Muh nur eine Metamorphose gewesen, und keine echte Jube. Vielleicht war sie längst wieder zu dem geworden, was sie ehemals war. Dann wäre seine Rückkehr sinnlos. Er sah auf seine Hände hinab. Sie zitterten und waren feucht. Ohne aufzublicken fragte er:
    »Dauert die Periode der gewöhnlichen Metamorphosen immer fünf Jahre?«
    »Ja, immer. Bei dem heutigen Stand unserer Technik ist eine kürzere oder längere Periode noch nicht möglich – nur eben die unwiderrufliche und endgültige Umwandlung beim zweiten Mal.«
    Ein Seufzer der Erleichterung entrang sich Jims gequälter Brust. Dann war ja alles in Ordnung. Aln Muh war eine echte Jube. Der Agent hatte ihm damals gesagt, daß sie schon seit Jahren auf dem vierten Planeten Upklinpflanzen anbaue. Er hatte sogar ihren Namen erwähnt, also war ein Mißverständnis ausgeschlossen. Wenn sie eine Umweltangepaßte wäre, hätte sie schon vor mindestens zwei Jahren verschwinden müssen.
    Jim Channing warf seine Mütze in eine Ecke des Raums. Er stand auf.
    »Also gut, Mr. Folan. Ich habe mich entschieden. Endgültige Verwandlung in einen Jube.«
    Mit tiefer Befriedigung sog Cknr Dyk die Methanatmosphäre durch die Kiemen ein. Es war gut, wieder zu Hause zu sein. Längst schon hatte er vergessen, daß er einmal ein Mensch gewesen war und nun immer ein Tube bleiben würde.
    Er wußte auch nicht, daß Aln Muh damals, als er in die Zubringerrakete gestiegen war, mit ihrem kleinen Raumboot mitten in die Sonne hineingeflogen war. Voller Schmerz über den Verlust ihrer Liebe suchte sie den Tod in dem feurigen Flammenball von Phylox Beta. Sie tat es sehr schnell, kaum daß Dyk fünf Minuten fort war. Sie hätte auch nicht länger warten dürfen, sonst hätte sie es nie getan.
    Selbst wenn Ckm Dyk von dem Tod seiner Freundin gewußt hätte, wäre ihm das egal gewesen.
    Jubes sind zärtliche und leidenschaftliche Liebhaber, aber sie haben das schlechteste Gedächtnis aller im Universum existierenden Intelligenzen.
    Selbst das hatte Ckm Dyk vergessen …

Die treibende Kraft
    (Jamieson)
     
    Bill Doede
     
     
    Sie lebten in einem kleinen Haus am Ufer des Wolfsflusses in Wisconsin. Einst war es der Sommersitz eines reichen Mannes aus Chikago gewesen, aber dann starb er, und die Erben verkauften das Haus. Die neue Besitzerin hieß Mrs. Jamieson. Zusammen mit ihrem Sohn lebte sie nun hier. Sie hatte Wände, Böden und Decken so isolieren lassen, daß selbst der kälteste Winter ihnen nichts anhaben konnte.
    Während des Sommers vermietete sie Ruderboote an die Urlauber, und neben der Zufahrtsstraße ließ sie einige Übernachtungsbungalows errichten. Sie verdiente genug, um sich unabhängig fühlen zu können und den Winter ohne Arbeit zu verbringen.
    Ihre Nachbarn wußten nichts von dem Geld, das sie mitgebracht hatte, als sie nach Wisconsin kam. Ja, sie wußten nicht einmal, daß sie eine Fremde war. Nur anfangs hatte sie darüber gesprochen, als ihr Sohn Earl gerade sieben Jahre alt geworden war. Ihre Angaben hatten sich jedoch darauf beschränkt, daß sie aus dem Osten kam, und da sie alle Städte und Dörfer im Osten Wisconsins beim Namen zu nennen wußte, nahm natürlich jeder sofort an, daß sie von dort stammte. In Wirklichkeit hatte sie vorher in Bangkok gewohnt, in Siam. Dort war ihr Gatte von den Agenten ermordet worden.
    Das war im Jahr 2007 gewesen, an jenem Abend, als er mit den anderen nach Alpha Centauri wollte. Mrs. Jamieson sprach nie darüber, und auch mit ihren Reisen war sie vorsichtig. Sie wollte nicht, daß man ihren jetzigen Aufenthaltsort entdeckte.
    Sie trug ihr Haar sehr lang. Es reichte bis auf die Schulter, und wenn die anderen Frauen sie sahen, meinten sie: »Sie ist doch sehr altmodisch. Solche Haare hatte man vor einigen Jahrzehnten.« Sie ahnten natürlich nicht, daß Mrs. Jamieson die Haare nur deshalb so lang trug, damit man die winzige Narbe hinter dem Ohr nicht entdeckte. Dort war unter der Haut der kleine Zylinder verborgen.
    Denn Mrs. Jamieson war eine von den Konvs.
    Ihr Gatte hatte zu den Leuten gehört, die das winzige Instrument entwickelten. Er war nicht der eigentliche Erfinder gewesen. Der hieß Stinson. Nach ihm war der Vorgang auch »Stinson-Effekt« genannt worden.
    Der Zylinder enthielt einen

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