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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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wurde. Aufklärer hatten ihn entdeckt und festgestellt, daß er in jeder Beziehung für eine Kolonisation geeignet war. Aber er war zu weit entfernt. Es gab nicht mehr genügend Treibstoff, eine ganze Flotte auszurüsten und den Planeten auf die übliche Weise zu erobern.
    Zum Glück gab es einen anderen Weg.
    In den letzten Jahrhunderten hatten die Wissenschaftler der Grom den Kompakt-Verschieber entwickelt. Er ermöglichte es jeder Materie, ohne Zeitverlust von einem Punkt zum anderen teleportiert zu werden, wenn diese beiden Punkte durch Sender und Empfänger verbunden wurden.
    Der Sender stand auf Grom im letzten Atomkraftwerk. Der Empfänger mußte ebenfalls in einem solchen Werk untergebracht werden, um aktiviert werden zu können. Die abgeleitete Energie floß durch den Raum hin und her, um immer wieder neu modifiziert zu werden. Dank der Genialität der Grom-Wissenschaftler wurde es so möglich, daß sie buchstäblich von einem Planeten auf den anderen springen konnten. Von einer Sekunde zur anderen konnten sie eine fremde Welt mit einer Welle tapferer Krieger überschwemmen und erobern.
    So einfach war das.
    Und doch war es zwanzig Expeditionen nicht gelungen, den Kompakt-Verschieber auf der Erde unterzubringen.
    Was geschehen war, wußte niemand.
    Nie war ein Schiff zurückgekehrt, um darüber zu berichten.
    Noch vor Anbruch der Dämmerung krochen die drei Grom auf das Atomkraftwerk zu. Sie tarnten sich und nahmen Farbe und Form ihrer Umgebung an. In ihren Taschen pulsierten die Verschieber, die Nähe fließender Atomenergie spürend.
    Ein kleines, vierbeiniges Tier lief vor ihnen über den Pfad. Sofort nahm Ger eine ähnliche Form an und raste hinterher.
    »Ger, zurück!« rief Pid wütend und vergaß alle Vorsicht.
    Ger hörte nicht. Er holte das Tier ein und schlug es nieder. Er versuchte es zu beißen, aber er hatte vergessen, sich Zähne zu gben. Die Beute strampelte sich frei und tauchte im dichten Unterholz unter. Ger formte Zähne und bereitete sich auf die Verfolgung vor. Er spannte die Muskeln …
    »Ger!«
    Widerwillig gab der Detektor auf und kehrte zu seinen Gefährten zurück.
    »Ich hatte Hunger«, sagte er.
    »Du hattest keinen Hunger!« behauptete Pid böse.
    »Doch!« Ger wand sich vor Verlegenheit. »Ich hatte welchen.«
    Pid entsann sich der Worte des Invasionschefs. Es stand nun fest, daß Ger Jagdambitionen besaß. Man würde ihn nicht aus den Augen lassen dürfen.
    »Das war das erste und letzte Mal«, befahl Pid ernst. »Vergiß nicht: Die Verlockung exotischer Formannahme ist stark, aber ihr zu erliegen ist verboten. Sei zufrieden mit der Form, in der du geboren wurdest.«
    Ger nickte.
    Er wurde wieder zu einem Strauch.
    Sie setzten ihren Vormarsch fort.
    Sie erreichten den Waldrand, von wo aus sie einen Überblick auf die gesamte Atomanlage hatten. Pid tarnte sich als Gebüsch; Ger wurde zu einem alten Baumstamm; Ilg überlegte eine Weile, ehe er die Form einer jungen Eiche annahm.
    Die Anlage bestand aus einem niedrigen, langgestreckten Gebäude, das von einem Metallzaun umgeben wurde. Vorn war ein großes Tor, vor dem Wachen standen.
    Ihre erste Aufgabe war es, an den Wachen vorbei in den Hof zu gelangen. Pid begann zu überlegen, wie sich das am besten bewerkstelligen ließe.
    Aus den unvollständigen Berichten der ersten Expeditionen wußte man, daß die Bewohner dieser Welt, die Menschen, ähnliche Eigenschaften wie die Grom besaßen. Der Stand ihrer Zivilisation und Kultur war beachtlich. Sie waren geschickte Denker und Handarbeiter, wie die Grom.
    Aber es gab auch furchteinflößende Unterschiede.
    Die Menschen verfügten über einen festen und unveränderlichen Körper, etwa wie Bäume oder Steine. Wie um die unveränderliche Form zu kompensieren, gab es auf dem dritten Planeten eine Vielzahl der phantastischsten Lebensformen, ganz im Gegensatz zu Grom, wo es nur acht verschiedene Arten gab.
    Außerdem war anzunehmen, daß die Menschen ungeahnte Möglichkeiten hatten, Invasoren zu entdecken.
    Ich muß herausfinden, wie sie das machen, dachte Pid verzweifelt.
    Keine Expedition kehrte zurück.
    Warum?
    Ich muß es wissen, damit wir Erfolg haben werden …
    Sein Gedankengang wurde jäh unterbrochen, als ein Mann ganz nahe an ihnen vorüberging. Er bewegte sich auf zwei unglaublich steifen Beinen. Alle seine Bewegungen verrieten, daß er praktisch starre Formen besaß und sich nur schwer bewegen konnte – im Vergleich zu den Grom.
    Ohne sie zu bemerken, eilte er vorüber.
    Als

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