Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
Vom Netzwerk:
er verschwunden war, sagte Ger triumphierend:
    »Ich weiß es jetzt – ich werde mich in einen Mann verwandeln. Dann gehe ich durch das Tor und bringe den Kompakter an die richtige Stelle.«
    »Du kennst ihre Sprache nicht«, gab Pid zu bedenken.
    »Ich werde überhaupt nicht sprechen. Ich werde sie einfach ignorieren, wenn sie mit mir reden wollen. Sieh nur, wie gut ich einen Mann imitieren kann …«
    Ger wurde ein Mensch, schnell und sicher.
    »Nicht schlecht«, gab Pid zu.
    Ger machte einige Schritte, und es gelang ihm einigermaßen, den unbeholfenen Schritt des Menschen nachzuahmen.
    »Gut, aber ich fürchte, es wird nicht so einfach klappen«, sagte Pid enttäuscht.
    »Und warum nicht? Der Gedanke ist doch logisch, nicht wahr?«
    »Eben deswegen. Dann sind nämlich die anderen Expeditionen auf die gleiche Idee gekommen, und keine kehrte zurück.«
    Darüber gab es keine Diskussion. Gers Körperformen zerflossen und wurden wieder zu dem Baumstamm.
    »Was dann?« fragte er kläglich.
    »Ich will darüber nachdenken«, versprach Pid.
    Ein größeres vierbeiniges Tier eilte vorbei. Pid erkannte es. Es war ein Hund, eins der Haustiere der Menschen. Sorgfältig studierte er seine Bewegungen.
    Der Hund lief nun nicht mehr. Mit gesenktem Kopf trottete er auf das Tor zu. Ohne angehalten zu werden, passierte er es und legte sich ins Gras, das neben dem Weg wuchs.
    »Hm«, machte Pid.
    Sie beobachteten weiter.
    Ein Mann, der an dem Hund vorbeiging, bückte sich und streichelte seinen Kopf. Der Hund streckte die Zunge aus, leckte die Hand und legte sich dann auf die Seite.
    »Das ist doch nicht schwer«, rief Ger aus und wurde schnell zu einem Hund.
    »Nichts übereilen«, warnte Pid. »Wir werden darüber nachdenken. Vergiß nicht, wie vorsichtig wir sein müssen.«
    Ger verwandelte sich grollend in einen Baumstamm zurück.
    »Wir suchen uns jetzt einen sicheren Platz aus, um in Ruhe überlegen zu können«, fuhr Pid fort.
    Zusammen mit Ger zog er sich in das Unterholz zurück. Dann fiel ihm der Funker ein.
    »Ilg?« sagte er leise.
    Keine Antwort.
    »Ilg!«
    Nebenan bewegte sich eine Eiche und wurde zu einem Busch.
    »Was …? Oh, ich komme schon.«
    »Hast du wieder den großen Denker gespielt?« fragte Pid vorwurfsvoll.
    »Natürlich nicht«, versicherte Ilg empört. »Ich habe mich nur ausgeruht.«
    Da es andere Probleme gab, ließ Pid es damit bewenden.
    Den Rest des Tages diskutierten sie, tief im Wald verborgen und als Pflanzen getarnt. Es schien nur die Alternative Mensch oder Hund zu geben. Ein Baum konnte nicht gut durch das Tor spazieren, weil er sich nicht bewegen konnte.
    Mann oder Hund .
    Sich als Mann zu tarnen, schien gefährlich, also blieb nur der Hund.
    Sie beschlossen, daß Ger am anderen Tag den Versuch wagen sollte.
    »Und nun schlaft«, befahl Pid endlich.
    Gehorsam verloren seine beiden Gefährten jede Körperform und wurden völlig flach. Pid hingegen gönnte sich noch keine Erholung.
    Alles sah viel zu einfach aus. Warum wurde das Atomkraftwerk nicht sorgfältiger bewacht? Die Menschen mußten doch vorsichtig geworden sein, wenn sie die anderen zwanzig Expeditionen gefaßt und unschädlich gemacht hatten. Oder hatten sie sie vernichtet, ohne Fragen zu stellen?
    Man wußte nie, was fremde Intelligenzen dachten oder taten.
    Das offene Tor … war es eine Falle?
    Pid war müde und erschöpft. Achtlos ließ er seine Formen verschwimmen und wurde flach und formlos. Doch dann riß er sich zusammen. Er durfte seine Form niemals verlieren! Er durfte seine Pflichten niemals vernachlässigen, denn er gehörte der Kaste der Piloten an.
    Aber die Körperform eines Piloten war nicht dazu erdacht worden, auf feuchtem, hügeligem Boden zu schlafen. Pid verbrachte somit eine unruhige und schlaflose Nacht. Immer wieder mußte er an Schiffe denken, und oft genug wünschte er sich, in einem zu sitzen.
    Müde und schlecht gelaunt erwachte er am anderen Morgen, nachdem er höchstens eine Stunde geschlummert hatte. Er stieß Ger an.
    »Aufwachen! Machen wir, daß wir fertig damit werden.«
    Ger formte sich und stand auf.
    »Ilg, aufstehen!«
    Pid sah sich forschend um. Da war kein Ilg zu sehen.
    »Ilg!«
    Keine Antwort.
    »Suchen wir ihn, Ger. Er muß in der Nähe sein.«
    Gemeinsam untersuchten sie jeden Busch, jeden Stein und jeden Baum, aber keiner von ihnen war Hg. Der Funker war und blieb verschwunden.
    Pid konnte das Gefühl eiskalter Panik nicht länger unterdrücken.
    Was war mit dem Funker

Weitere Kostenlose Bücher