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Heyne Galaxy 05

Heyne Galaxy 05

Titel: Heyne Galaxy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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explodieren?«
    »Sie glauben, es könnte überall geschehen?«
    »Hier jedenfalls geschah es, Miß. Warum nicht überall woanders? Sie haben uns gezeigt, wie wehrlos wir sind, und sie haben es getan, ohne einen einzigen Tropfen Blut zu vergießen. Nicht ein Soldat ist gefallen oder hat Verletzungen erlitten.« Er schluckte den letzten Bissen Brot herunter und trank einen Schluck Wasser. Sein Adamsapfel hüpfte dabei auf und ab. »Ich gehe jetzt, um mein Mädchen zu holen, aber wir werden hierher zurückkehren. Jene, die in dem Gebäude sind, werden vielleicht unsere Hilfe brauchen. Wenn ich ihnen helfen kann, so werde ich es tun. Wenn nicht, dann werde ich ihnen jedenfalls verständlich machen, wie dankbar ich ihnen bin, daß sie kamen.«
    »Haben Sie denn jemand in dem Gebäude gesehen?«
    Der Soldat starrte Peter an.
    »Nein, ich habe niemand gesehen.«
    »Dann verstehe ich nicht, wie Sie auf die Idee kamen, Ihr Mädchen zu holen und zurückzukehren. Warum gehen Sie nicht gleich mit uns?«
    »Das wäre nicht richtig«, protestierte der Soldat. »Wenigstens nehme ich das an. Ich muß mein Mädchen sehen und ihr erzählen, was ich denke und fühle. Außerdem habe ich ein Geschenk für sie bekommen.«
    »Sie wird sich freuen«, sagte Mary leise. »Sicherlich wird ihr das Geschenk gefallen.«
    »Bestimmt. Es ist etwas, das sie sich schon immer gewünscht hat.«
    Er griff in die Tasche und zog ein flaches Lederetui hervor. Er öffnete es und schlug den Deckel zurück. Das Licht der funkelnden Sterne wurde tausendfach von einem Diadem zurückgeworfen, das mit einer goldenen Kette am Hals getragen werden konnte.
    Mary streckte ihre Hand aus.
    »Darf ich mal sehen?« fragte sie.
    »Gern.« Der Soldat gab ihr das Etui. »Sehen Sie es sich nur genau an. Sie werden entscheiden können, ob ein Mädchen Freude daran haben wird oder nicht.«
    Mary nahm das Diadem aus der Schachtel und hielt es in die Höhe. Nun reflektierte das Sternenlicht nach allen Seiten. Wie ein Strom von Feuer fiel es auf Marys Gesicht.
    »Diamanten?« erkundigte sich Peter.
    »Keine Ahnung«, gab der Soldat zu. »Jedenfalls sehen die Steine sehr teuer aus. Ein Anhängsel ist auch vorhanden, ein grüner Stein, aber er leuchtet nicht so wie die anderen …«
    »Peter«, unterbrach Mary. »Hast du ein Streichholz?«
    Der Soldat griff in die Tasche.
    »Ich habe ein Feuerzeug. Ich bekam es geschenkt. Ein wunderbares Feuerzeug, übrigens.«
    Es flammte auf und verbreitete eine ruhige Helligkeit. Mary hielt den grünen Stern näher ans Licht.
    »Das Symbol«, stellte sie fest. »Genau wie auf meiner Flasche.«
    »Wo haben Sie es her?« fragte Peter den Soldaten.
    »Von einem Kasten – wenigstens sah das Ding so aus. Ich stand davor und legte die Hände darauf, um mich zu stützen. Dabei dachte ich an mein Feuerzeug, das ich verloren hatte. Ich bekam es einmal von Louise. Plötzlich lag das Feuerzeug vor mir im Gras. Bis auf die Eingravierung war es dasselbe Feuerzeug, das ich verloren hatte. Als ich dann an Louise dachte, bekam ich auch noch das Diadem mit den Steinen.« Der Soldat lehnte sich vor. Die Flamme des Feuerzeugs beschien sein Gesicht. »Wollen Sie wissen, was ich glaube? Der Kasten war einer von ihnen – von den Fremden. Man erzählt sich viel, aber man kann ja nicht alles glauben.« Er sah von einem zum anderen. »Sie werden mich nicht auslachen?« vergewisserte er sich.
    »Bestimmt nicht«, versicherte ihm Peter.
    Mary gab ihm die Schachtel zurück. Der Soldat schob sie in die Tasche und zog seine Schuhe an.
    »Ich muß weiter. Vielen Dank für das Essen.«
    »Wir sehen uns ja dann«, sagte Peter.
    »Hoffentlich.«
    »Doch«, sagte Mary, »ich weiß bestimmt, daß wir uns wiedersehen.«
    Sie sahen ihm nach, wie er in östlicher Richtung davonging.
    Dann marschierten sie in entgegengesetzter Richtung weiter, auf das Gebäude zu.
    Mary sagte:
    »Das Symbol ist ihr Zeichen. Nur jene, die zu dem Gebäude gehen wollen, haben es erhalten. Eine Art Passierschein, vielleicht.«
    »Ich vermute mehr, daß es ein Warenzeichen ist.«
    »Sie suchen sich ihre Leute aus, Peter. Sie wollen niemand, der Angst vor ihnen hat oder ihnen mißtraut.«
    »Und was wollen sie von uns? Darüber zerbreche ich mir schon die ganze Zeit den Kopf. Wie könnten wir ihnen helfen? Es ist doch eher so, daß sie uns helfen könnten.«
    »Wir wissen nicht einmal, wie sie aussehen. Der Kasten, die Maschine – wenn sie eine von ihnen ist…«
    Und die Zigarettenautomaten, dachte

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