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Heyne Galaxy 05

Heyne Galaxy 05

Titel: Heyne Galaxy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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aber ich glaube, wir werden mit ihr fertig. Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht und die Lösung gefunden.«
    »Welche Lösung?« fragte ich. »Bist du vielleicht so betrunken, daß …«
    »Ich werde es dir zeigen, Ed.«
    Er kam um den Tisch herum und stand plötzlich hinter mir. Ich spürte seine kräftigen Hände an meinem Hals, fühlte, wie sich seine Finger um meine Kehle legten.
    »Siehst du mich, Maschine?« fragte er.
    »Ja«, antwortete das elektronische Gehirn sofort.
    »Dann achte darauf, was ich nun tun werde.«
    Der Druck um meinen Hals verstärkte sich.
    Verana und Marie begannen zu schreien.
    Ich bekam keine Luft mehr. Verzweifelt wehrte ich mich gegen den mörderischen Griff von Kane.
    »Hören Sie bitte auf«, sagte die Maschine.
    »Was werden deine Herren tun, wenn ich sie alle drei töte«, fragte Kane ungerührt. »Was wird geschehen, wenn du ihnen nicht nur drei, sondern vier tote Menschen bringst. Haben deine Herren Jahrtausende auf vier Leichen gewartet?«
    Keine Antwort.
    Ich wartete darauf, daß die Maschine eingriff und mir half, aber hatte sie nicht selbst zugegeben, keine Macht über unser Handeln zu besitzen? Mir wurde plötzlich eiskalt. Kanes Hände drückten unerbittlich zu.
    »Deine Mission wäre nicht erfüllt, Maschine«, sagte Kane. »Nicht, wenn du Leichen zum Heimatplaneten bringst, nicht wahr?«
    »Nein«, gab die Maschine zu.
    »Wenn du den Kurs nicht änderst und uns zum Mond zurückbringst, werde ich jetzt einen nach dem anderen erwürgen«, drohte Kane.
    Abermals erfolgte keine Antwort.
    Ich konnte kaum noch richtig sehen. Vor meinen Augen verschwamm alles. Verzweifelt versuchte ich, die Fesseln zu lösen, aber je mehr ich an ihnen zerrte, desto fester wurden sie.
    »Wenn du uns zum irdischen Mond zurückbringst«, fuhr Kane fort, »werden deine Herren niemals erfahren, daß du versagtest. Sie werden es deshalb nicht erfahren, weil du ihnen nicht den Beweis deiner Unfähigkeit überbringst.«
    Zum Teufel mit aller Logik, dachte ich, während mir das Bewußtsein zu schwinden drohte. Das Schiff braucht zu lange zum Überlegen.
    »Denke!« forderte Kane das Schiff auf. »Wenn du uns tot zur Heimatwelt bringst, sind alle Bemühungen vergeblich gewesen. Bringst du uns aber zum Mond zurück, hast du immer noch die Chance, eines Tages deine Mission erfolgreich erfüllen zu können.«
    Keine Antwort.
    Vor meinen Augen war es dunkel geworden. Ich hörte Verana und Marie immer noch schreien, aber es war nun weiter entfernt. Meine Lungen drohten zu zerplatzen. In meinen Schläfen hämmerte es.
    »Du hast recht«, sagte da die mechanische Stimme des Schiffes. »Ich werde euch zum Mond zurückbringen.«
    Kane ließ meinen Hals los.
    Er begann meine Fesseln zu lösen.
    »Habe ich dir nicht gesagt, Ed, daß jedes Problem seine Lösung hat?«
    Ich antwortete nicht.
    Ich mußte erst tief Luft holen.
     
    ENDE
     

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