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Heyne Galaxy 07

Heyne Galaxy 07

Titel: Heyne Galaxy 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Orter. Sie entfernt sich von uns. Was soll damit geschehen?«
    »Vernichten«, entschied Harry.
    »Harry …«, bat Zeb.
    »Zeb, was immer wir auch im Falle des Schiffes selbst unternehmen, mit der Sonde dürfen wir kein Risiko eingehen. Vernichte sie, Dina.«
    Dina drückte auf einen Knopf und wartete auf die Verbindung.
    »Das Schiff fällt schneller«, berichtete Zeb nach einem Blick auf die Instrumente. »Da fällt mir ein … vor fünfzig Jahren starteten doch die Forschungsschiffe von der Erde, um nach Planeten zu suchen. Könnte das dort nicht eines dieser Schiffe sein?«
    Harry war sichtlich schockiert.
    »Mein Gott, ja. Das wäre eine Möglichkeit.« Er schüttelte den Kopf. »Aber fünfzig Jahre? Kann ein Schiff so lange Zeit im Raum sein? Nein, Zeb, es ist unmöglich! Sieh dir den Riesen an. Der stammt nicht von unserer Erde.«
    »Sie haben damals solche Riesen gebaut.«
    Harry gewann seine alte Sicherheit zurück.
    »Nein, es ist ein Schiff der Perlies. Sie haben uns immer solche Giganten auf den Hals geschickt. Vielleicht ist das Ding eine unvorstellbar große Bombe.«
    »Die Sonde wurde vernichtet«, sagte Dina dazwischen. »Darf ich noch meine Meinung äußern?«
    »Bitte.«
    »Wenn das dort ein Erdschiff wäre, könnte ich Funkverbindung aufnehmen. Ich kann es aber nicht.«
    Selbst Zeb mußte zugeben, daß an diesem Argument etwas dran war. Aber er hatte noch eine Chance, seine Ansicht zu bekräftigen.
    »Wann wurde das Radar-Radio erfunden? Wenn dieses Schiff von der Erde stammt und seit fünfzig Jahren unterwegs ist, wäre es doch möglich …«
    Harry begriff, was Zeb sagen wollte. Er war fest davon überzeugt, ein Perlie-Schiff auf dem Schirm zu haben, wenigstens zu neunundneunzig Prozent. Er ging ein gewaltiges Risiko ein, wenn er bisher noch nicht auf den Knopf gedrückt hatte.
    Nicht die Menschen hatten den Krieg begonnen, als sie auf eine andere intelligente Rasse stießen. Sie brauchten auch keinen Krieg, ganz im Gegenteil. Es war vielmehr lebenswichtig, die Bevölkerung der Erde so schnell wie möglich nach Arcturus zu bringen.
    Wenn also auch nur die geringste Chance bestand, daß dieses riesige Schiff auf den Schirmen wirklich von der Erde stammte, eines jener sagenhaften Siedlerschiffe war …
    »Weißt du es, Dina?« fragte er.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Ich frage den Funkchef«, sagte sie und griff nach dem Hörer. »In Geschichte war ich nie gut.«
    »Ich auch nicht«, gab Zeb zu. »Keine Ahnung, wann das Radar-Radio erfunden wurde.«
    »Was ist schon Geschichte?« meinte Harry. »Sind nicht wir es, die sie machen?«
    »Trotzdem sollten wir einiges wissen, Harry. Wenn wir annehmen, daß das Schiff vor fünfzig Jahren von der Erde startete, und wenn wir außerdem wissen, daß das Radar-Radio erst danach erfunden wurde, hätten wir eine Erklärung dafür, daß keine Verbindung zustande kommt.«
    »Sind Sie sicher?« hörten die beiden Männer Dinas Stimme am Visiphon, dann legte sie den Hörer auf. »Der Funkchef sagt, das alte Radiosystem wurde vor mehr als hundert Jahren abgeschafft. Er behauptet, daß heute niemand mehr weiß, wie es überhaupt funktionierte.«
    »Dann also …«, sagte Harry, und seine Hand näherte sich dem Knopf. »In Ordnung?«
    »In Ordnung«, stimmte Zeb endlich zu.
    Harry drückte auf den Knopf.
    In der GOOD HOPE wußte niemand, was geschah.
    Das Schiff wurde innerhalb einer einzigen Sekunde von einigen Dutzend Energiebündeln erfaßt, die verschiedene Funktionen ausübten. Eine Schockwelle durchdrang zuerst die Hülle und tötete jedes organische Leben an Bord. Was danach passierte, betraf nur noch das Schiff selbst. Für die Mannschaft war es ein schnelles und schmerzloses Ende nach der langen Zeit des Wartens.
    Eine Hitzewelle raste durch das Innere des Schiffes und verbrannte alles. Dann kam schließlich die Bombe. Die GOOD HOPE wurde pulverisiert.
    Im Abwehrkontrollraum sagte Zeb:
    »Eines Tages werden wir doch mit den Perlies reden müssen.«
    »Selbstverständlich.« Harry seufzte. »Aber vorher müssen wir ihre Bereitschaft erkennen, daß sie auch Wert darauf legen. Sie sind wie wir vor zweihundert Jahren: zuerst schießen, dann fragen. Heute wissen wir, daß es bessere Methoden gibt. Wir handeln nur nicht immer danach.«
    Zeb nickte, sagte aber nichts.
    »Wie jetzt eben. Obwohl wir zu lange zögerten. Es wäre unsere Pflicht gewesen, das fremde Schiff schon fünfzehn Minuten früher zu vernichten. Wir gaben dem Kommandanten jede Chance,

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